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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.

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und giebt es seinen Weib und Kindern.
Weil auß dem Schlaff aufferweckt/ und sie ihres herbeynahen-
des Sterbstündleins erinnern: es gibt der Exempel vil/ daß sol-
che Seelen ihrer Patronen auß augenscheinlicher Todts-Ge-
fahr errett/ damit sie nit im Stand einer Todtsünd möchten ster-
ben: es gibt der Exempel nit wenig/ daß solche Seelen Gutthä-
terin in ihrem Sterbstündlein beygestanden/ und ihnen in sol-
chen letzten Streit haben helffen victorisiren. Binetus schrei-
bet selbst von einem/ der sonst eines untadelhafften Wandels
war/ daß er in seiner tödtlichen Kranckheit/ nit allein von dem
Leibs-Schmertzens/ sondern forderist von dem Gewissens-
Scrupel also geplagt worden/ daß er bereits in der Gefahr der
Verzweifflung gestanden/ aber bald sahe er einige Heilige vom
Himmel steigen/ welche ihme in dessen harten Kampff beyge-
standen/ mit verlauten/ sie sey die jenige/ die er mit seinem Ge-
bett und guten Wercken auß dem Fegfeur zum Himmel beför-
dert habe/ anjetzo wolle sie auch solche Gutthat erwidern/ undde stau
animar.
c.
1.

ihn den geraden Weeg zum ewigen Leben führen.

Gleich wie nun das jenige Traid/ so in den obern Mülka-
sten geschütt wird/ nicht in Verlurst gehet/ sondern es kombt
wider unterhalb hervor/ und zwar weit besser/ schöner und nütz-
licher/ Gestalten es in das beste Mehl verwandelt worden; deß-
gleichen seynd alle unsere gute Werck/ so wir denen armen See-
len im Fegfeur schencken/ und schicken/ nit umsonst hinweg ge-
worffen sondern wir finden die wieder in jener Welt/ und weit
besser/ wegen der Lieb zu unsern Nechsten/ Krafft solcher GOtt
auch unser erbarmet/ und uns das jenige gütigst er-
theilt zu dem wir ihnen verhülfflich
gewesen seynd.

Major

und giebt es ſeinen Weib und Kindern.
Weil auß dem Schlaff aufferweckt/ und ſie ihres herbeynahen-
des Steꝛbſtuͤndleins erinnern: es gibt der Exempel vil/ daß ſol-
che Seelen ihrer Patronen auß augenſcheinlicher Todts-Ge-
fahr errett/ damit ſie nit im Stand einer Todtſuͤnd moͤchtẽ ſter-
ben: es gibt der Exempel nit wenig/ daß ſolche Seelen Gutthaͤ-
terin in ihrem Sterbſtuͤndlein beygeſtanden/ und ihnen in ſol-
chen letzten Streit haben helffen victoriſiren. Binetus ſchrei-
bet ſelbſt von einem/ der ſonſt eines untadelhafften Wandels
war/ daß er in ſeiner toͤdtlichen Kranckheit/ nit allein von dem
Leibs-Schmertzens/ ſondern forderiſt von dem Gewiſſens-
Scrupel alſo geplagt worden/ daß er bereits in der Gefahr der
Verzweifflung geſtanden/ aber bald ſahe er einige Heilige vom
Himmel ſteigen/ welche ihme in deſſen harten Kampff beyge-
ſtanden/ mit verlauten/ ſie ſey die jenige/ die er mıt ſeinem Ge-
bett und guten Wercken auß dem Fegfeur zum Himmel befoͤr-
dert habe/ anjetzo wolle ſie auch ſolche Gutthat erwidern/ undde ſtau
animar.
c.
1.

ihn den geraden Weeg zum ewigen Leben fuͤhren.

Gleich wie nun das jenige Traid/ ſo in den obern Muͤlka-
ſten geſchuͤtt wird/ nicht in Verlurſt gehet/ ſondern es kombt
wider unterhalb heꝛvor/ und zwar weit beſſer/ ſchoͤner und nuͤtz-
licher/ Geſtalten es in das beſte Mehl verwandelt worden; deß-
gleichẽ ſeynd alle unſere gute Werck/ ſo wir denen armen See-
len im Fegfeur ſchencken/ und ſchicken/ nit umſonſt hinweg ge-
worffen ſondern wir finden die wieder in jener Welt/ und weit
beſſer/ wegen der Lieb zu unſern Nechſten/ Kꝛafft ſolcher GOtt
auch unſer erbarmet/ und uns das jenige guͤtigſt er-
theilt zu dem wir ihnen verhuͤlfflich
geweſen ſeynd.

Major
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[311/0323] und giebt es ſeinen Weib und Kindern. Weil auß dem Schlaff aufferweckt/ und ſie ihres herbeynahen- des Steꝛbſtuͤndleins erinnern: es gibt der Exempel vil/ daß ſol- che Seelen ihrer Patronen auß augenſcheinlicher Todts-Ge- fahr errett/ damit ſie nit im Stand einer Todtſuͤnd moͤchtẽ ſter- ben: es gibt der Exempel nit wenig/ daß ſolche Seelen Gutthaͤ- terin in ihrem Sterbſtuͤndlein beygeſtanden/ und ihnen in ſol- chen letzten Streit haben helffen victoriſiren. Binetus ſchrei- bet ſelbſt von einem/ der ſonſt eines untadelhafften Wandels war/ daß er in ſeiner toͤdtlichen Kranckheit/ nit allein von dem Leibs-Schmertzens/ ſondern forderiſt von dem Gewiſſens- Scrupel alſo geplagt worden/ daß er bereits in der Gefahr der Verzweifflung geſtanden/ aber bald ſahe er einige Heilige vom Himmel ſteigen/ welche ihme in deſſen harten Kampff beyge- ſtanden/ mit verlauten/ ſie ſey die jenige/ die er mıt ſeinem Ge- bett und guten Wercken auß dem Fegfeur zum Himmel befoͤr- dert habe/ anjetzo wolle ſie auch ſolche Gutthat erwidern/ und ihn den geraden Weeg zum ewigen Leben fuͤhren. de ſtau animar. c. 1. Gleich wie nun das jenige Traid/ ſo in den obern Muͤlka- ſten geſchuͤtt wird/ nicht in Verlurſt gehet/ ſondern es kombt wider unterhalb heꝛvor/ und zwar weit beſſer/ ſchoͤner und nuͤtz- licher/ Geſtalten es in das beſte Mehl verwandelt worden; deß- gleichẽ ſeynd alle unſere gute Werck/ ſo wir denen armen See- len im Fegfeur ſchencken/ und ſchicken/ nit umſonſt hinweg ge- worffen ſondern wir finden die wieder in jener Welt/ und weit beſſer/ wegen der Lieb zu unſern Nechſten/ Kꝛafft ſolcher GOtt auch unſer erbarmet/ und uns das jenige guͤtigſt er- theilt zu dem wir ihnen verhuͤlfflich geweſen ſeynd. Major

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas04_1695/323>, abgerufen am 04.12.2024.