Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.hat eine schlechte Begräbnus. Wunderwerck sehen lassen/ was ist dann erst zu hoffen von demH. Grab selbsten? Ohnangesehen es in denen Händen unserer Feinden/ ist doch kein Königreich/ kein Land/ kein Provintz der Welt/ woraus nit einige Andacht halber reisen zu dem H. Grab deß HErrn. Nazaret, O wie Heilig! Bethlehem, O wie Heilig! Jerusalem, O wie Heilig! der Oelberg/ O wie Heilig! der Garten Gethfemani, O wie Heilig! Thabor, O wie Hei- lig! Calvari-Berg/ O wie Heilig! aber alle diese H. Oerther übertrifft das Grab CHRJSTJ/ nach Aussag deß Heiligen Bernardi. Baronius schreibt/ daß Anno 313. ein vornehme Dama Deßgleichen setzt erstgemeldter Author hinbey/ daß ein Fürst Mein Heil. Vatter Augustinus betrachtet einerseits die sem
hat eine ſchlechte Begraͤbnus. Wunderwerck ſehen laſſen/ was iſt dann erſt zu hoffen von demH. Grab ſelbſten? Ohnangeſehen es in denen Haͤnden unſerer Feinden/ iſt doch kein Koͤnigreich/ kein Land/ kein Provintz der Welt/ woraus nit einige Andacht halber reiſen zu dem H. Grab deß HErꝛn. Nazaret, O wie Heilig! Bethlehem, O wie Heilig! Jeruſalem, O wie Heilig! der Oelberg/ O wie Heilig! der Garten Gethfemani, O wie Heilig! Thabor, O wie Hei- lig! Calvari-Berg/ O wie Heilig! aber alle dieſe H. Oerther uͤbertrifft das Grab CHRJSTJ/ nach Ausſag deß Heiligen Bernardi. Baronius ſchreibt/ daß Anno 313. ein vornehme Dama Deßgleichen ſetzt erſtgemeldter Author hinbey/ daß ein Fuͤrſt Mein Heil. Vatter Auguſtinus betrachtet einerſeits die ſem
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hat eine ſchlechte Begraͤbnus.
Wunderwerck ſehen laſſen/ was iſt dann erſt zu hoffen von dem
H. Grab ſelbſten? Ohnangeſehen es in denen Haͤnden unſerer
Feinden/ iſt doch kein Koͤnigreich/ kein Land/ kein Provintz der
Welt/ woraus nit einige Andacht halber reiſen zu dem H. Grab
deß HErꝛn. Nazaret, O wie Heilig! Bethlehem, O wie
Heilig! Jeruſalem, O wie Heilig! der Oelberg/ O wie Heilig!
der Garten Gethfemani, O wie Heilig! Thabor, O wie Hei-
lig! Calvari-Berg/ O wie Heilig! aber alle dieſe H. Oerther
uͤbertrifft das Grab CHRJSTJ/ nach Ausſag deß Heiligen
Bernardi.
Baronius ſchreibt/ daß Anno 313. ein vornehme Dama
mit Namen Coſmiana habe einmahl an einem Sonntag bey
Naͤchtlicher Weil wollen das H. Grab beſuchen und verehren/
es ſeye aber der Eingang von der Mutter GOttes/ ſo ihr ſicht-
barlich erſchienen/ verbotten worden/ umb weil dieſe edle Frau ein
Ketzerin war; alſo gezieme ſich nit/ daß ein ſolche Perſohn ſolle
ein ſo heiliges Orth betretten.
Deßgleichen ſetzt erſtgemeldter Author hinbey/ daß ein Fuͤrſt
in Paleſtina habe ebenfalls in das H. Grab wollen hinein gehen/
ſeye aber mehrmalen von einem groſſen Widder abgetrieben
worden/ als welcher mit ſeinen Hoͤrnern dem Fuͤrſten den groͤſten
Gewalt angethan/ biß endlich dieſer in ſich ſelbſt gangen/ ſeinen
Fehler erkant/ den wahren Catholiſchen Glauben angenommen/
und ſeine Suͤnd bereuet hat.
Mein Heil. Vatter Auguſtinus betrachtet einerſeits die
Herꝛlichkeit deß Jungfraͤulichen Leibs Mariæ, anderſeits er-
wegt er die Glory deß Grabs Chriſti/ und weiß ſchier ſelbſt nicht/
wem er aus beyden den Vorzug ſolle geben! endlich bittet er die
Mutter GOttes demuͤthigſt umb Vergebung/ umb weil er diß-
falls den Ausſpruch thue auf Seiten deß Grabs: gebenedeyes
und herꝛlich/ herꝛlich und gebenedeyet/ ſpricht er/ iſt der Leib Ma-
riæ; weil in demſelben gelegen der wahre Heyland JESUS:
ſo iſt aber eben dieſer Welt Erloͤſer gelegen in dem Grab aus die-
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