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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.

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Judas der verzweiffelte Verräther/ etc.
bahret/ wie daß in gegenwärtiger Kirchen ein Priester begraben
lige/ welcher ein lasterhafften und unzüchtigen Wandel geführt/
Cyrill. in
Epist. ad
August.
de laud.
Hieron.
werde also so lang und so viel das Ubel kein Ende nehmen/ biß sol-
cher verruchter Cörper aus der geweichten Erde geworffen wer-
de. Worauf dann unverzüglich solches werckstellig gemacht/
und der Leib zu Aschen verbrennt worden.

Grab/ Echo Rab.

Wol recht fangt das Wörtl Geld von dem Buchstaben
G. an/ das ist so viel als Ge. G. Was Ubel schmiedet das Geld?
G. Was Unheil kochet aus das Geld? G. Was Narren macht
das Geld? G. Was Seelen stürtzt das Geld? G. Was Au-
gen verblend das Geld? G. Was Gemüther verführt das
Geld? G. Was Hertzen bethört das Geld? G. Was Scha-
den macht das Geld? das Geld ist rund und macht doch viere-
ckete Narren/ das Geld ist von Silber und Gold/ und hat doch
eysene Kräfften/ das Geld ist klein/ und würckt doch grosse Ding.
Von Simone Mago schreibt Anastasius Nicenus, daß er ein
grosse Menge der Leuth habe nach sich gezogen/ und auf sein
Seiten gebracht; viel Männer/ viel Weiber/ viel Kinder/ viel alte/
viel junge/ viel reiche/ viel arme/ zogen mit ihm/ glaubten an ihm/
hieltens mit ihm/ was ware dann dessen eigentliche Ursach/ daß
er ein grosses Volck bethört hat? obberührter Author gibt die
Antwort/ wie daß Simon Magus neben andern| Zauber-Kün-
sten/ und Teufflischen Verblendungen sich habe öffters in lauter
Geld verkehrt/ und öffters vor dem Volck/ wie ein von Gold ge-
gossene Statuta, oder Bildnus gestanden/ und dieses sey die mei-
ste Ursach/ warumb so viel Leuth mit ihm seyn gewandert; dann
die Menschen das Geld weit kräfftiger ziecht/ als der Magnet
das Eisen. Neben unzahlbaren Geschichten ist folgende nit die
Geringste/ woraus abzunehmen/ g g g g g g/ was Seelen das
Geld stürtze!

Der H. Gregorius Pabst schreibt selbst mit seiner allzu-
warhafften Feder/ daß ein Weibsbild gewest seye/ welche unter

dem

Judas der verzweiffelte Verraͤther/ ꝛc.
bahret/ wie daß in gegenwaͤrtiger Kirchen ein Prieſter begraben
lige/ welcher ein laſterhafften und unzuͤchtigen Wandel gefuͤhrt/
Cyrill. in
Epiſt. ad
Auguſt.
de laud.
Hieron.
werde alſo ſo lang und ſo viel das Ubel kein Ende nehmen/ biß ſol-
cher verruchter Coͤrper aus der geweichten Erde geworffen wer-
de. Worauf dann unverzuͤglich ſolches werckſtellig gemacht/
und der Leib zu Aſchen verbrennt worden.

Grab/ Echo Rab.

Wol recht fangt das Woͤrtl Geld von dem Buchſtaben
G. an/ das iſt ſo viel als Ge. G. Was Ubel ſchmiedet das Geld?
G. Was Unheil kochet aus das Geld? G. Was Narren macht
das Geld? G. Was Seelen ſtuͤrtzt das Geld? G. Was Au-
gen verblend das Geld? G. Was Gemuͤther verfuͤhrt das
Geld? G. Was Hertzen bethoͤrt das Geld? G. Was Scha-
den macht das Geld? das Geld iſt rund und macht doch viere-
ckete Narren/ das Geld iſt von Silber und Gold/ und hat doch
eyſene Kraͤfften/ das Geld iſt klein/ und wuͤrckt doch groſſe Ding.
Von Simone Mago ſchreibt Anaſtaſius Nicenus, daß er ein
groſſe Menge der Leuth habe nach ſich gezogen/ und auf ſein
Seiten gebracht; viel Maͤnner/ viel Weiber/ viel Kinder/ viel alte/
viel junge/ viel reiche/ viel arme/ zogen mit ihm/ glaubten an ihm/
hieltens mit ihm/ was ware dann deſſen eigentliche Urſach/ daß
er ein groſſes Volck bethoͤrt hat? obberuͤhrter Author gibt die
Antwort/ wie daß Simon Magus neben andern| Zauber-Kuͤn-
ſten/ und Teuffliſchen Verblendungen ſich habe oͤffters in lauter
Geld verkehrt/ und oͤffters vor dem Volck/ wie ein von Gold ge-
goſſene Statuta, oder Bildnus geſtanden/ und dieſes ſey die mei-
ſte Urſach/ warumb ſo viel Leuth mit ihm ſeyn gewandert; dann
die Menſchen das Geld weit kraͤfftiger ziecht/ als der Magnet
das Eiſen. Neben unzahlbaren Geſchichten iſt folgende nit die
Geringſte/ woraus abzunehmen/ g g g g g g/ was Seelen das
Geld ſtuͤrtze!

Der H. Gregorius Pabſt ſchreibt ſelbſt mit ſeiner allzu-
warhafften Feder/ daß ein Weibsbild geweſt ſeye/ welche unter

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[56/0068] Judas der verzweiffelte Verraͤther/ ꝛc. bahret/ wie daß in gegenwaͤrtiger Kirchen ein Prieſter begraben lige/ welcher ein laſterhafften und unzuͤchtigen Wandel gefuͤhrt/ werde alſo ſo lang und ſo viel das Ubel kein Ende nehmen/ biß ſol- cher verruchter Coͤrper aus der geweichten Erde geworffen wer- de. Worauf dann unverzuͤglich ſolches werckſtellig gemacht/ und der Leib zu Aſchen verbrennt worden. Cyrill. in Epiſt. ad Auguſt. de laud. Hieron. Grab/ Echo Rab. Wol recht fangt das Woͤrtl Geld von dem Buchſtaben G. an/ das iſt ſo viel als Ge. G. Was Ubel ſchmiedet das Geld? G. Was Unheil kochet aus das Geld? G. Was Narren macht das Geld? G. Was Seelen ſtuͤrtzt das Geld? G. Was Au- gen verblend das Geld? G. Was Gemuͤther verfuͤhrt das Geld? G. Was Hertzen bethoͤrt das Geld? G. Was Scha- den macht das Geld? das Geld iſt rund und macht doch viere- ckete Narren/ das Geld iſt von Silber und Gold/ und hat doch eyſene Kraͤfften/ das Geld iſt klein/ und wuͤrckt doch groſſe Ding. Von Simone Mago ſchreibt Anaſtaſius Nicenus, daß er ein groſſe Menge der Leuth habe nach ſich gezogen/ und auf ſein Seiten gebracht; viel Maͤnner/ viel Weiber/ viel Kinder/ viel alte/ viel junge/ viel reiche/ viel arme/ zogen mit ihm/ glaubten an ihm/ hieltens mit ihm/ was ware dann deſſen eigentliche Urſach/ daß er ein groſſes Volck bethoͤrt hat? obberuͤhrter Author gibt die Antwort/ wie daß Simon Magus neben andern| Zauber-Kuͤn- ſten/ und Teuffliſchen Verblendungen ſich habe oͤffters in lauter Geld verkehrt/ und oͤffters vor dem Volck/ wie ein von Gold ge- goſſene Statuta, oder Bildnus geſtanden/ und dieſes ſey die mei- ſte Urſach/ warumb ſo viel Leuth mit ihm ſeyn gewandert; dann die Menſchen das Geld weit kraͤfftiger ziecht/ als der Magnet das Eiſen. Neben unzahlbaren Geſchichten iſt folgende nit die Geringſte/ woraus abzunehmen/ g g g g g g/ was Seelen das Geld ſtuͤrtze! Der H. Gregorius Pabſt ſchreibt ſelbſt mit ſeiner allzu- warhafften Feder/ daß ein Weibsbild geweſt ſeye/ welche unter dem

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas04_1695/68>, abgerufen am 29.11.2024.