Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699.Von der Danckbarkeit. 4. Es fordert auch die Göttliche Majestet ein danckbares Hertz von 5. Weiters muß uns zur höchsten Danckbarkeit antreiben/ daß GOTT weni-
Von der Danckbarkeit. 4. Es fordert auch die Goͤttliche Majeſtet ein danckbares Hertz von 5. Weiters muß uns zur hoͤchſten Danckbarkeit antreiben/ daß GOTT weni-
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Von der Danckbarkeit.
4. Es fordert auch die Goͤttliche Majeſtet ein danckbares Hertz von
dem Menſchen/ wegen der Herrſchafft/ ſo ihme uͤber alle erſchaffene Dinge iſt
mitgetheilt worden. Herrſchet/ ſagt GOtt/ ůber die Fiſche deß
Meers/ ůber die Voͤgel der Lufft/ und ůber alles was auff
Erden lebt: Siehet/ ich hab euch alle Kraͤuter und
alle Baͤum/ &c. Auch weilen alles/ was da erſchaffen iſt/ dem Menſchen
dienet: nicht allein die irrdiſche Creaturen/ als da ſeynd die Fruͤchten/ der
Lufft/ das Waſſer/ die Fiſch/ und uͤbrige Thiere/ nach Zeugnuͤß deß Koͤ-
niglichen Propheten/ da er ſpricht: Alle Dinge haſtu unter ſeine
Fůſſe geworffen/ die Schaafe und Ochſen allzuſammen/
darzu auch das Viehe auff dem Felde/ die Voͤgel deß Him-
mels und die Fiſche deß Meers. Nicht allein/ ſag ich/ dieſe Din-
ge dienen dem Menſchen; ſondern auch die himmliſche Creaturen/ als da
ſeynd die Engeln GOttes/ ſtehen zum Dienſt deſſelben bereit und willig/
wie der obgemeldte David mit dieſen Worten bekennet: Er hat leinen
Engeln von dir befohlen/ daß ſie dich behůten auff allen
deinen Weegen: ſie werden dich auff den Haͤnden tragen/
damit du deinen Fueß villeicht nicht an einen Stein ſtoſ-
ſeſt. Jſt nicht dieſe/ mein Chriſtliche Seel/ ein groſſe Wuͤrde/ mit der
dich dein GOtt geehret hat? Wann du ſolche Wohlthaten nicht ſeheſt/ ſo
biſtu/ wie der H. Vatter Auguſtinus ſagt/ blind; du lobeſt GOtt nicht/
ſondern biſt undanckbar; und wann du dein GOtt hieruͤber zu preiſen dich
auch im gerinſten weigereſt/ ſo biſtu zumalen naͤrriſch. Hoͤre derhalben die
Rechenſchafft/ welche von dem undanckbaren Menſchen einmals wird ge-
fordert werden/ auß den Worten deß H. Chryſoſtomi: An jenem Tag/
ſagt er/ werden wir nichts finden/ dadurch wir uns verant-
worten koͤnnen/ wann nemblich Himmel und Erd/ Waſ-
ſer/ Sonn/ und Mond/ Tag und Nacht ſambt der gantzen
Welt wider uns zum Zeuchnus unſerer Sůnden werden
auffſtehoͤn.
Pſ. 8. 8.
Pſ. 90. 11.
12.
Sup.
Matth.
5. Weiters muß uns zur hoͤchſten Danckbarkeit antreiben/ daß GOTT
(welches uͤber alle maſſen zu verwundern iſt) zu Erloͤſung deß erſchaffenen
Menſchen ſeinen Sohn habe dargeben. Alſo hat GOtt die Welt
geliebet/ rufft der heilige Joannes/ daß er ſeinen eingebohrnen
Sohn gegeben hat. Der Menſch hat nicht weniger geſuͤndiget/
als die Widerſpennige und Abtrinnige Engeln; derhalben hatte er auch nach
aller Gerechtigkeit mit denſelben ſollen ewig verdambt werden: nichts deſto-
weni-
Joan. 3.
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