Santa Clara, Abraham a: Mercks Wienn/ Das ist : Deß wütenden Todts Ein umständige Beschreibung. Wien, 1680.Mercks Wienn. jorata, & Sol & Luna in suo lumine minorata. Daßauch die Elementen von Tag zu Tag in ihrem Spendiren gegen uns gesparsamer seyn/ ja fast allezeit einen verdrießlichen und schädlichen Streit gegen uns führen/ ist auch kein andere Ursach/ als die Sünd. Cain der erste Bauer/ Cain autem erat A- nide- K 5
Mercks Wienn. jorata, & Sol & Luna in ſuo lumine minorata. Daßauch die Elementen von Tag zu Tag in ihrem Spendiren gegen uns geſpaꝛſamer ſeyn/ ja faſt allezeit einen verdrießlichen und ſchaͤdlichen Streit gegen uns fuͤhren/ iſt auch kein andere Urſach/ als die Suͤnd. Cain der erſte Bauer/ Cain autem erat A- nide- K 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p> <pb facs="#f0161" n="145[151]"/> <fw place="top" type="header">Mercks Wienn.</fw><lb/> <hi rendition="#aq">jorata, & Sol & Luna in ſuo lumine minorata.</hi> <hi rendition="#fr">Daß<lb/> auch die Elementen von Tag zu Tag in ihrem<lb/> Spendiren gegen uns geſpaꝛſamer ſeyn/ ja faſt<lb/> allezeit einen verdrießlichen und ſchaͤdlichen<lb/> Streit gegen uns fuͤhren/ iſt auch kein andere<lb/> Urſach/ als die Suͤnd.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Cain der erſte Bauer/</hi> <hi rendition="#aq">Cain autem erat A-<lb/> gricola,</hi> <hi rendition="#fr">worvon villeicht herruͤhret/ daß alle<lb/> Bauren Cain heiſſen/ wenigſt iſt ihr allgemei-<lb/> ne Klag/ daß mans ziemlich keyen pflegt; Die-<lb/> ſer gottloſe Menſch/ gantz eingenommen von<lb/> dem Neid gegen ſeinem Bruder Abel/ be-<lb/> ſchlieſt bey ihme/ demſelben den Kehraus zu<lb/> machen/ und wie uͤber alle Boßheiten die</hi> <hi rendition="#aq">Poli-<lb/> tica</hi> <hi rendition="#fr">ein Futeral muß abgeben/ alſo hat auch er/<lb/> unter dem Schein einer Freundlichkeit/ dẽ Abel<lb/> gar bruͤderlich angeredt/</hi> <hi rendition="#aq">Egrediamur in agrum,</hi><lb/> <hi rendition="#fr">ob es ihme nicht beliebe/ ein wenig auf das<lb/> Feld zu ſpatziren; der fromme unſchuldige Bru-<lb/> der muthmaſſet nichts Ubels/ bildet ihm gar<lb/> nicht ein/ daß ſein Bruder ſoll mit Bernheuter-<lb/> zeug gefuͤttert ſeyn/ gehet derohalben mitihm<lb/> hinaus/ alldort/ wie der Boͤswicht ſeinen Voꝛ-<lb/> thel erſehen/ ſchlaͤgt er hinterwerts mit einem<lb/> dicken Ohr-Loͤffel den unſchuldigen Abel zu<lb/> todt/ woruͤber alſobald das unſchuldige Blut<lb/> Rach geſchriẽ/ und was noch mehr iſt/ ſchreibt<lb/> der Heilige</hi> <hi rendition="#aq">Ambroſius,</hi> <hi rendition="#fr">daß an demſelben Ort/<lb/> wo dieſer blutige Bruder-Mord vorbey gan-<lb/> gen/ habe ſich deꝛ fruchtbare Ackeꝛ augenblick-<lb/> lich in oͤdes Feld verwandelet/ und nichts als<lb/> Diſtel und Unkraut getragen/ gab alſo dieſes</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">K 5</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">nide-</hi> </fw><lb/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [145[151]/0161]
Mercks Wienn.
jorata, & Sol & Luna in ſuo lumine minorata. Daß
auch die Elementen von Tag zu Tag in ihrem
Spendiren gegen uns geſpaꝛſamer ſeyn/ ja faſt
allezeit einen verdrießlichen und ſchaͤdlichen
Streit gegen uns fuͤhren/ iſt auch kein andere
Urſach/ als die Suͤnd.
Cain der erſte Bauer/ Cain autem erat A-
gricola, worvon villeicht herruͤhret/ daß alle
Bauren Cain heiſſen/ wenigſt iſt ihr allgemei-
ne Klag/ daß mans ziemlich keyen pflegt; Die-
ſer gottloſe Menſch/ gantz eingenommen von
dem Neid gegen ſeinem Bruder Abel/ be-
ſchlieſt bey ihme/ demſelben den Kehraus zu
machen/ und wie uͤber alle Boßheiten die Poli-
tica ein Futeral muß abgeben/ alſo hat auch er/
unter dem Schein einer Freundlichkeit/ dẽ Abel
gar bruͤderlich angeredt/ Egrediamur in agrum,
ob es ihme nicht beliebe/ ein wenig auf das
Feld zu ſpatziren; der fromme unſchuldige Bru-
der muthmaſſet nichts Ubels/ bildet ihm gar
nicht ein/ daß ſein Bruder ſoll mit Bernheuter-
zeug gefuͤttert ſeyn/ gehet derohalben mitihm
hinaus/ alldort/ wie der Boͤswicht ſeinen Voꝛ-
thel erſehen/ ſchlaͤgt er hinterwerts mit einem
dicken Ohr-Loͤffel den unſchuldigen Abel zu
todt/ woruͤber alſobald das unſchuldige Blut
Rach geſchriẽ/ und was noch mehr iſt/ ſchreibt
der Heilige Ambroſius, daß an demſelben Ort/
wo dieſer blutige Bruder-Mord vorbey gan-
gen/ habe ſich deꝛ fruchtbare Ackeꝛ augenblick-
lich in oͤdes Feld verwandelet/ und nichts als
Diſtel und Unkraut getragen/ gab alſo dieſes
nide-
K 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |