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Santa Clara, Abraham a: Mercks Wienn/ Das ist : Deß wütenden Todts Ein umständige Beschreibung. Wien, 1680.

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Mercks Wienn.
und Aschen werden; deßwegen soll dir billich alles unzie-
mendes Feuer erlöschen/ wann du an solchen Aschen ge-
denckest.

Lieber gehe mit mir/ ich will dich nach deinem Wunsch
in ferne Länder begleiten/ es kützelt dich doch/ glaub ich/
auch der unruhige Vorwitz/ etwas Nenes zu sehen/ nimm
aber mit dir einen Stecken/ dann es vonnöthen wird seyn/
über manchen Graben zu springen/ oder soll ich sagen über
manches Grab: Erstlich verfügen wir uns nacher Rom/
welche Stadt ein Gestatt alles Vorwitz dich geduncken wird/
absonderlich kan sie sich rühmen/ daß sie die vornehmste Fi-
scher-Herberg der gantzen Welt seye: allda seynd nicht al-
lein die Schlüssel zur Himmels-Pforten anzutreffen/ son-
dern es stehet auch die Thür offen zu allen Raritäten; un-
ter anderen laß dir zeigen/ den grossen Käiser Trajanum/ so
allda begraben: alsdann so mach dich hurtig wieder auf
den Weg/ und reise nach der berühmten Stadt Mayland/
allwo von rechtswegen lauter hochwitzige Leut solten wach-
sen/ weilen vor diesem an selben Ort Käiser Friderich Saltz
gesäet; dort melde dich an gehörigen Ort an/ so werden
sie dir unbeschwert weisen/ wo Käiser Valentinianus begra-
ben: von dannen nimm deine Ruckreis wieder auf den
Teutschen Boden/ dafern dir etwan die Wälsche Menesterl
den Magen schimpfften/ und gehe nach der Stadt Münster
in Westphalen/ frag daselbst/ wo begraben der Käiser
Carolus Crassus, nachmals wend dich etwas herauf und
mach dich unverhinderlich nach der vornehmen Stadt Speyer/
laß dir alldort eröffnen das Grab/ in welchem ruhet Käiser
Conradus Secundus, von dar ist der Weg nicht gar ungele-
gen nach der Reichs-Stadt Regenspurg/ welche Stadt nach
der Astrologorum Aussag unter dem Fisch ligt/ und gibt
dannoch allda bey etlichen nicht viel Fast-Täg; hier wirst du
ohne weitläuffigs Nachfragen antreffen/ das Grab deß Käi-
sers Ludovici Tertii.

Von dieser Stadt ist ohne das die gemeine Landstrassen
nacher Praag/ sihe daß du behutsam den grossen Wald durch-
gehest/ damit dir nicht die Schwindsucht in den Rantzen gera-
the/ alsdann wirst ohne fernere Ungelegenheit/ die König-
liche Haupt-Stadt in Böhmen erreichen/ alldort frag/ wo?
und wie das Grab deß Käisers Rudolph deß Andern?

Uber
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Mercks Wienn.
und Aſchen werden; deßwegen ſoll dir billich alles unzie-
mendes Feuer erloͤſchen/ wann du an ſolchen Aſchen ge-
denckeſt.

Lieber gehe mit mir/ ich will dich nach deinem Wunſch
in ferne Laͤnder begleiten/ es kuͤtzelt dich doch/ glaub ich/
auch der unruhige Vorwitz/ etwas Nenes zu ſehen/ nimm
aber mit dir einen Stecken/ dann es vonnoͤthen wird ſeyn/
uͤber manchen Graben zu ſpringen/ oder ſoll ich ſagen uͤber
manches Grab: Erſtlich verfuͤgen wir uns nacher Rom/
welche Stadt ein Geſtatt alles Vorwitz dich geduncken wird/
abſonderlich kan ſie ſich ruͤhmen/ daß ſie die vornehmſte Fi-
ſcher-Herberg der gantzen Welt ſeye: allda ſeynd nicht al-
lein die Schluͤſſel zur Himmels-Pforten anzutreffen/ ſon-
dern es ſtehet auch die Thuͤr offen zu allen Raritaͤten; un-
ter anderen laß dir zeigen/ den groſſen Kaͤiſer Trajanum/ ſo
allda begraben: alsdann ſo mach dich hurtig wieder auf
den Weg/ und reiſe nach der beruͤhmten Stadt Mayland/
allwo von rechtswegen lauter hochwitzige Leut ſolten wach-
ſen/ weilen vor dieſem an ſelben Ort Kaͤiſer Friderich Saltz
geſaͤet; dort melde dich an gehoͤrigen Ort an/ ſo werden
ſie dir unbeſchwert weiſen/ wo Kaͤiſer Valentinianus begra-
ben: von dannen nimm deine Ruckreis wieder auf den
Teutſchen Boden/ dafern dir etwan die Waͤlſche Meneſterl
den Magen ſchimpfften/ und gehe nach der Stadt Muͤnſter
in Weſtphalen/ frag daſelbſt/ wo begraben der Kaͤiſer
Carolus Crasſus, nachmals wend dich etwas herauf und
mach dich unverhinderlich nach der vornehmen Stadt Speyer/
laß dir alldort eroͤffnen das Grab/ in welchem ruhet Kaͤiſer
Conradus Secundus, von dar iſt der Weg nicht gar ungele-
gen nach der Reichs-Stadt Regenſpurg/ welche Stadt nach
der Aſtrologorum Ausſag unter dem Fiſch ligt/ und gibt
dannoch allda bey etlichen nicht viel Faſt-Taͤg; hier wirſt du
ohne weitlaͤuffigs Nachfragen antreffen/ das Grab deß Kaͤi-
ſers Ludovici Tertii.

Von dieſer Stadt iſt ohne das die gemeine Landſtraſſen
nacher Praag/ ſihe daß du behutſam den groſſen Wald durch-
geheſt/ damit dir nicht die Schwindſucht in den Rantzen gera-
the/ alsdann wirſt ohne fernere Ungelegenheit/ die Koͤnig-
liche Haupt-Stadt in Boͤhmen erreichen/ alldort frag/ wo?
und wie das Grab deß Kaͤiſers Rudolph deß Andern?

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[17/0027] Mercks Wienn. und Aſchen werden; deßwegen ſoll dir billich alles unzie- mendes Feuer erloͤſchen/ wann du an ſolchen Aſchen ge- denckeſt. Lieber gehe mit mir/ ich will dich nach deinem Wunſch in ferne Laͤnder begleiten/ es kuͤtzelt dich doch/ glaub ich/ auch der unruhige Vorwitz/ etwas Nenes zu ſehen/ nimm aber mit dir einen Stecken/ dann es vonnoͤthen wird ſeyn/ uͤber manchen Graben zu ſpringen/ oder ſoll ich ſagen uͤber manches Grab: Erſtlich verfuͤgen wir uns nacher Rom/ welche Stadt ein Geſtatt alles Vorwitz dich geduncken wird/ abſonderlich kan ſie ſich ruͤhmen/ daß ſie die vornehmſte Fi- ſcher-Herberg der gantzen Welt ſeye: allda ſeynd nicht al- lein die Schluͤſſel zur Himmels-Pforten anzutreffen/ ſon- dern es ſtehet auch die Thuͤr offen zu allen Raritaͤten; un- ter anderen laß dir zeigen/ den groſſen Kaͤiſer Trajanum/ ſo allda begraben: alsdann ſo mach dich hurtig wieder auf den Weg/ und reiſe nach der beruͤhmten Stadt Mayland/ allwo von rechtswegen lauter hochwitzige Leut ſolten wach- ſen/ weilen vor dieſem an ſelben Ort Kaͤiſer Friderich Saltz geſaͤet; dort melde dich an gehoͤrigen Ort an/ ſo werden ſie dir unbeſchwert weiſen/ wo Kaͤiſer Valentinianus begra- ben: von dannen nimm deine Ruckreis wieder auf den Teutſchen Boden/ dafern dir etwan die Waͤlſche Meneſterl den Magen ſchimpfften/ und gehe nach der Stadt Muͤnſter in Weſtphalen/ frag daſelbſt/ wo begraben der Kaͤiſer Carolus Crasſus, nachmals wend dich etwas herauf und mach dich unverhinderlich nach der vornehmen Stadt Speyer/ laß dir alldort eroͤffnen das Grab/ in welchem ruhet Kaͤiſer Conradus Secundus, von dar iſt der Weg nicht gar ungele- gen nach der Reichs-Stadt Regenſpurg/ welche Stadt nach der Aſtrologorum Ausſag unter dem Fiſch ligt/ und gibt dannoch allda bey etlichen nicht viel Faſt-Taͤg; hier wirſt du ohne weitlaͤuffigs Nachfragen antreffen/ das Grab deß Kaͤi- ſers Ludovici Tertii. Von dieſer Stadt iſt ohne das die gemeine Landſtraſſen nacher Praag/ ſihe daß du behutſam den groſſen Wald durch- geheſt/ damit dir nicht die Schwindſucht in den Rantzen gera- the/ alsdann wirſt ohne fernere Ungelegenheit/ die Koͤnig- liche Haupt-Stadt in Boͤhmen erreichen/ alldort frag/ wo? und wie das Grab deß Kaͤiſers Rudolph deß Andern? Uber B 2

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Zitationshilfe: Santa Clara, Abraham a: Mercks Wienn/ Das ist : Deß wütenden Todts Ein umständige Beschreibung. Wien, 1680, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santaclara_mercks_1680/27>, abgerufen am 21.11.2024.