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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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(II. Th.) Theologische Betrachtung
Seelen und des Leibes von den Heiden unter-
scheiden? 1 Cor. 6, 10-21. Diese sind ruch-
los oder fühllos worden, und ergeben sich der
Unzucht und allerley Unreinigkeit, Eph. 4, 17.
18. 19. sq. Wir aber müssen es eben mit dem
Gegentheil beweisen, daß wir keine Heiden mehr
sind: sondern in einer intimen Bekantschaft und
Vertraulichkeit mit dem Allerhöchsten stehen,
weil wir im Lichte und in der Wahrheit wan-
deln, wie er im Lichte ist. Haben wir doch
Christum also gelernet; und so haben wirs von
ihm gehöret, daß in ihm ein rechtschaffen Wesen
ist. Solls denn umsonst seyn, daß er uns den
Beruff hat zugestellet, ihm zu folgen? Jes. 45,
19. Darum solten solche Greuel und Sünden
von Rechts wegen nicht einmal unter uns ge-
sagt, oder ausgesprochen werden, wie den Hei-
ligen zustehet. Wenn nun aber wir uns doch
als Christen schreiben, und den hochheiligen
Namen JESU über uns führen; werden aber
nicht mit ihm einerley Sinnes und einerley Mei-
nung: was meinen Sie werden wir für Ver-
antwortung haben, daß wir den glorwürdigen
Namen zu seiner grösten Verunehrung und
Beschimpfung getragen haben; darauf so gar
der Satan im Gerichte GOttes gegen uns pro-
vociren, und uns zum härtesten Proceß auffor-
dern kann?

GOttes
hohes Ver-
bot.

Der Allerhöchste hat es dem Men-
schen mit höchstem Ernst und verwun-
derungswürdigen Fleiß ie und ie in sei-
nem Worte eingeschärfet, wie rein und

un-

(II. Th.) Theologiſche Betrachtung
Seelen und des Leibes von den Heiden unter-
ſcheiden? 1 Cor. 6, 10-21. Dieſe ſind ruch-
los oder fuͤhllos worden, und ergeben ſich der
Unzucht und allerley Unreinigkeit, Eph. 4, 17.
18. 19. ſq. Wir aber muͤſſen es eben mit dem
Gegentheil beweiſen, daß wir keine Heiden mehr
ſind: ſondern in einer intimen Bekantſchaft und
Vertraulichkeit mit dem Allerhoͤchſten ſtehen,
weil wir im Lichte und in der Wahrheit wan-
deln, wie er im Lichte iſt. Haben wir doch
Chriſtum alſo gelernet; und ſo haben wirs von
ihm gehoͤret, daß in ihm ein rechtſchaffen Weſen
iſt. Solls denn umſonſt ſeyn, daß er uns den
Beruff hat zugeſtellet, ihm zu folgen? Jeſ. 45,
19. Darum ſolten ſolche Greuel und Suͤnden
von Rechts wegen nicht einmal unter uns ge-
ſagt, oder ausgeſprochen werden, wie den Hei-
ligen zuſtehet. Wenn nun aber wir uns doch
als Chriſten ſchreiben, und den hochheiligen
Namen JESU uͤber uns fuͤhren; werden aber
nicht mit ihm einerley Sinnes und einerley Mei-
nung: was meinen Sie werden wir fuͤr Ver-
antwortung haben, daß wir den glorwuͤrdigen
Namen zu ſeiner groͤſten Verunehrung und
Beſchimpfung getragen haben; darauf ſo gar
der Satan im Gerichte GOttes gegen uns pro-
vociren, und uns zum haͤrteſten Proceß auffor-
dern kann?

GOttes
hohes Ver-
bot.

Der Allerhoͤchſte hat es dem Men-
ſchen mit hoͤchſtem Ernſt und verwun-
derungswuͤrdigen Fleiß ie und ie in ſei-
nem Worte eingeſchaͤrfet, wie rein und

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[226/0246] (II. Th.) Theologiſche Betrachtung Seelen und des Leibes von den Heiden unter- ſcheiden? 1 Cor. 6, 10-21. Dieſe ſind ruch- los oder fuͤhllos worden, und ergeben ſich der Unzucht und allerley Unreinigkeit, Eph. 4, 17. 18. 19. ſq. Wir aber muͤſſen es eben mit dem Gegentheil beweiſen, daß wir keine Heiden mehr ſind: ſondern in einer intimen Bekantſchaft und Vertraulichkeit mit dem Allerhoͤchſten ſtehen, weil wir im Lichte und in der Wahrheit wan- deln, wie er im Lichte iſt. Haben wir doch Chriſtum alſo gelernet; und ſo haben wirs von ihm gehoͤret, daß in ihm ein rechtſchaffen Weſen iſt. Solls denn umſonſt ſeyn, daß er uns den Beruff hat zugeſtellet, ihm zu folgen? Jeſ. 45, 19. Darum ſolten ſolche Greuel und Suͤnden von Rechts wegen nicht einmal unter uns ge- ſagt, oder ausgeſprochen werden, wie den Hei- ligen zuſtehet. Wenn nun aber wir uns doch als Chriſten ſchreiben, und den hochheiligen Namen JESU uͤber uns fuͤhren; werden aber nicht mit ihm einerley Sinnes und einerley Mei- nung: was meinen Sie werden wir fuͤr Ver- antwortung haben, daß wir den glorwuͤrdigen Namen zu ſeiner groͤſten Verunehrung und Beſchimpfung getragen haben; darauf ſo gar der Satan im Gerichte GOttes gegen uns pro- vociren, und uns zum haͤrteſten Proceß auffor- dern kann? Der Allerhoͤchſte hat es dem Men- ſchen mit hoͤchſtem Ernſt und verwun- derungswuͤrdigen Fleiß ie und ie in ſei- nem Worte eingeſchaͤrfet, wie rein und un-

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/246>, abgerufen am 23.11.2024.