GOttes ererben; und solche sind eurer etliche gewesen: aber ihr seyd abgewa- schen, aber ihr seyd geheiliget, aber ihr seyd gerecht gemachet worden (man dencke, durch wie viel adversativas und durch welche con- traria es erst gehen muß,) in dem Nahmen des HErrn JEsu, und mit dem Geiste unsers GOttes - - Der Leib gebühret nicht (ist nicht zu verstatten, er sieht ia ohndem schon scheuß- lich gnung aus, das wüste Nest der Sünden,) nicht der Hurerey, sondern dem HErrn (ist er zu überantworten,) und so dann ist auch der HErr dem Leibe gnädig, versorget ihn mit Lust, nicht mit Unwillen, und läßt ihn seiner Freundlichkeit erst recht geniessen. GOtt aber hat nicht nur den HErrn JEsum, als einen Mann für alle Menschen, und einen Uebelthäter, statt aller andern, von den Tod- ten auferwecket, sondern wird auch uns auferwecken durch seine Macht, daß wir dem jenigen dargestellet und überliefert werden, der sich so viel Mühe um uns gegeben, und sichs sein Leben hat kosten lassen; der mithin auch das höchste Recht und Pflicht auf sich hat, nachzu- sehen, wie wir ihm mit seiner so blutigen Erlö- sung umgegangen? Wisset ihr nicht, daß unsere Leiber Glieder Christi sind? Ey werd ich denn die Glieder Christi neh- men und Hurenglieder daraus machen? Das müsse nimmermehr geschehen! - - Fliehet die Hurerey. Alle Sünde, welche der
Mensch
(II. Th.) Theologiſche Betrachtung
GOttes ererben; und ſolche ſind eurer etliche geweſen: aber ihr ſeyd abgewa- ſchen, aber ihr ſeyd geheiliget, aber ihr ſeyd gerecht gemachet worden (man dencke, durch wie viel adverſativas und durch welche con- traria es erſt gehen muß,) in dem Nahmen des HErrn JEſu, und mit dem Geiſte unſers GOttes ‒ ‒ Der Leib gebuͤhret nicht (iſt nicht zu verſtatten, er ſieht ia ohndem ſchon ſcheuß- lich gnung aus, das wuͤſte Neſt der Suͤnden,) nicht der Hurerey, ſondern dem HErrn (iſt er zu uͤberantworten,) und ſo dann iſt auch der HErr dem Leibe gnaͤdig, verſorget ihn mit Luſt, nicht mit Unwillen, und laͤßt ihn ſeiner Freundlichkeit erſt recht genieſſen. GOtt aber hat nicht nur den HErrn JEſum, als einen Mann fuͤr alle Menſchen, und einen Uebelthaͤter, ſtatt aller andern, von den Tod- ten auferwecket, ſondern wird auch uns auferwecken durch ſeine Macht, daß wir dem jenigen dargeſtellet und uͤberliefert werden, der ſich ſo viel Muͤhe um uns gegeben, und ſichs ſein Leben hat koſten laſſen; der mithin auch das hoͤchſte Recht und Pflicht auf ſich hat, nachzu- ſehen, wie wir ihm mit ſeiner ſo blutigen Erloͤ- ſung umgegangen? Wiſſet ihr nicht, daß unſere Leiber Glieder Chriſti ſind? Ey werd ich denn die Glieder Chriſti neh- men und Hurenglieder daraus machen? Das muͤſſe nimmermehr geſchehen! ‒ ‒ Fliehet die Hurerey. Alle Suͤnde, welche der
Menſch
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(II. Th.) Theologiſche Betrachtung
GOttes ererben; und ſolche ſind eurer
etliche geweſen: aber ihr ſeyd abgewa-
ſchen, aber ihr ſeyd geheiliget, aber ihr
ſeyd gerecht gemachet worden (man dencke,
durch wie viel adverſativas und durch welche con-
traria es erſt gehen muß,) in dem Nahmen des
HErrn JEſu, und mit dem Geiſte unſers
GOttes ‒ ‒ Der Leib gebuͤhret nicht (iſt
nicht zu verſtatten, er ſieht ia ohndem ſchon ſcheuß-
lich gnung aus, das wuͤſte Neſt der Suͤnden,)
nicht der Hurerey, ſondern dem HErrn (iſt
er zu uͤberantworten,) und ſo dann iſt auch der
HErr dem Leibe gnaͤdig, verſorget ihn mit
Luſt, nicht mit Unwillen, und laͤßt ihn ſeiner
Freundlichkeit erſt recht genieſſen. GOtt
aber hat nicht nur den HErrn JEſum,
als einen Mann fuͤr alle Menſchen, und einen
Uebelthaͤter, ſtatt aller andern, von den Tod-
ten auferwecket, ſondern wird auch uns
auferwecken durch ſeine Macht, daß wir
dem jenigen dargeſtellet und uͤberliefert werden,
der ſich ſo viel Muͤhe um uns gegeben, und ſichs
ſein Leben hat koſten laſſen; der mithin auch das
hoͤchſte Recht und Pflicht auf ſich hat, nachzu-
ſehen, wie wir ihm mit ſeiner ſo blutigen Erloͤ-
ſung umgegangen? Wiſſet ihr nicht, daß
unſere Leiber Glieder Chriſti ſind? Ey
werd ich denn die Glieder Chriſti neh-
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Das muͤſſe nimmermehr geſchehen! ‒ ‒ Fliehet
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/294>, abgerufen am 16.07.2024.
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