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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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der Unreinigkeit.
nunft solte erleuchtet, und der Wille geheiligt
worden seyn: die dazu gebohren sind, daß
sie gefangen werden und umkommen,
sind
auch bereits vom Teufel gefangen, so daß er sie
in seinen Stricken führet, wie man einen Ochsen
zur Schlachtbanck beydes ziehet und treibet,
welches sie aber, weil sie geistlich truncken sind,
und vom Becher des Zornes GOttes getrun-
cken haben, nicht mehr fühlen, (wie es heisset
2 Tim. 2, 25. 26.) Darum weiden sie ihre
Hertzen recht in allen Wohllüsten, wie auf einen
Schlachttag, (so stehet es Jac. 5, 5.) lästern
so gar auch in solchen Dingen, darin sie
doch nichts wissen,
und die grösten Jdioten
sind, die werden in ihrem verderblichen
Wesen verderbet werden,
weil sie sich
durch ihre Sünden selbst verderben, dem Leibe
nach, den sie um so viel eher dem Tode über-
liefern, jemehr sie ihm durch Lüste wollen zu gu-
te thun: der Seelen nach, indem derselben
Kräfte nicht mehr in natürlichem angeerbten
Verderben stehen, sondern weit weit höher in
der Boßheit gegangen sind, die doch zum Bilde
GOttes corrigirt und restituirt werden solten:
die den Lohn der Ungerechtigkeit, (eine
quälende Unruhe und Plage der gantzen Seele,
Psal. 32, 10. Jes. 57, 21. dagegen siehe Jes.
32, 17.) unausbleiblich empfangen und
davon tragen: halten das tägliche und
zeitliche Wohlleben für eine Wohllust,

für ihr höchstes Glück und Gut: sie sind
Schandflecken und Laster,
die das Volck

und

der Unreinigkeit.
nunft ſolte erleuchtet, und der Wille geheiligt
worden ſeyn: die dazu gebohren ſind, daß
ſie gefangen werden und umkommen,
ſind
auch bereits vom Teufel gefangen, ſo daß er ſie
in ſeinen Stricken fuͤhret, wie man einen Ochſen
zur Schlachtbanck beydes ziehet und treibet,
welches ſie aber, weil ſie geiſtlich truncken ſind,
und vom Becher des Zornes GOttes getrun-
cken haben, nicht mehr fuͤhlen, (wie es heiſſet
2 Tim. 2, 25. 26.) Darum weiden ſie ihre
Hertzen recht in allen Wohlluͤſten, wie auf einen
Schlachttag, (ſo ſtehet es Jac. 5, 5.) laͤſtern
ſo gar auch in ſolchen Dingen, darin ſie
doch nichts wiſſen,
und die groͤſten Jdioten
ſind, die werden in ihrem verderblichen
Weſen verderbet werden,
weil ſie ſich
durch ihre Suͤnden ſelbſt verderben, dem Leibe
nach, den ſie um ſo viel eher dem Tode uͤber-
liefern, jemehr ſie ihm durch Luͤſte wollen zu gu-
te thun: der Seelen nach, indem derſelben
Kraͤfte nicht mehr in natuͤrlichem angeerbten
Verderben ſtehen, ſondern weit weit hoͤher in
der Boßheit gegangen ſind, die doch zum Bilde
GOttes corrigirt und reſtituirt werden ſolten:
die den Lohn der Ungerechtigkeit, (eine
quaͤlende Unruhe und Plage der gantzen Seele,
Pſal. 32, 10. Jeſ. 57, 21. dagegen ſiehe Jeſ.
32, 17.) unausbleiblich empfangen und
davon tragen: halten das taͤgliche und
zeitliche Wohlleben fuͤr eine Wohlluſt,

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Schandflecken und Laſter,
die das Volck

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[285/0305] der Unreinigkeit. nunft ſolte erleuchtet, und der Wille geheiligt worden ſeyn: die dazu gebohren ſind, daß ſie gefangen werden und umkommen, ſind auch bereits vom Teufel gefangen, ſo daß er ſie in ſeinen Stricken fuͤhret, wie man einen Ochſen zur Schlachtbanck beydes ziehet und treibet, welches ſie aber, weil ſie geiſtlich truncken ſind, und vom Becher des Zornes GOttes getrun- cken haben, nicht mehr fuͤhlen, (wie es heiſſet 2 Tim. 2, 25. 26.) Darum weiden ſie ihre Hertzen recht in allen Wohlluͤſten, wie auf einen Schlachttag, (ſo ſtehet es Jac. 5, 5.) laͤſtern ſo gar auch in ſolchen Dingen, darin ſie doch nichts wiſſen, und die groͤſten Jdioten ſind, die werden in ihrem verderblichen Weſen verderbet werden, weil ſie ſich durch ihre Suͤnden ſelbſt verderben, dem Leibe nach, den ſie um ſo viel eher dem Tode uͤber- liefern, jemehr ſie ihm durch Luͤſte wollen zu gu- te thun: der Seelen nach, indem derſelben Kraͤfte nicht mehr in natuͤrlichem angeerbten Verderben ſtehen, ſondern weit weit hoͤher in der Boßheit gegangen ſind, die doch zum Bilde GOttes corrigirt und reſtituirt werden ſolten: die den Lohn der Ungerechtigkeit, (eine quaͤlende Unruhe und Plage der gantzen Seele, Pſal. 32, 10. Jeſ. 57, 21. dagegen ſiehe Jeſ. 32, 17.) unausbleiblich empfangen und davon tragen: halten das taͤgliche und zeitliche Wohlleben fuͤr eine Wohlluſt, fuͤr ihr hoͤchſtes Gluͤck und Gut: ſie ſind Schandflecken und Laſter, die das Volck und

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/305>, abgerufen am 21.11.2024.