Schwerdt verbannet werden solte, wenn man dergleichen nichts bey sich wolte verfangen las- sen. Wenns ein Mensch gegen seinen Schöpf- fer so machen wolte, wer will sich denn sein erbarmen? wer wird denn Mitleiden mit ihm haben? wer wird denn hingehen, und ihm bey GOtt wieder Frieden erwer- ben? Jerem. 15, 5.
Mein Hertzensfreund!
Da mir Jhre Vor- sichtigkeit und Ueberlegung in andern Dingen sonst nicht unbekannt ist, so kann ich unmöglich anders dencken, als daß Sie dieselbe hierinnen um so viel sorgfältiger und ernstlicher brauchen werden, ie mehr die Sache auf sich hat. Auch unserer verbindlichen Freundschaft wegen ist es mir nicht erlaubet, daran zu zweifeln, daß Sie alle billige und mögliche Vorschläge, die man Jhnen nur geben kann, von Hertzen gerne an- nehmen werden, um einer so vielfachen Gefahr und so vielen entsetzlichen Schulden und Straf- fen aufs eilfertigste zu entgehen. So stehets Jhnen auch bey der Wahrheit und Herrlich- keit des allmächtigen GOttes nicht frey, die Sa- che so wegzuwerffen, als ob sie nicht einmal würdig wäre, daß man sich drüber bedencke. Denn GOtt selbst hat dißfalls mit ihnen tra- ctiret, und es Jhnen weitläuftig, ich meine auch überzeugend gnung vorstellen lassen. So hören Sie demnach mit gutwilligem Hertzen, was Jh- nen die erbarmende Liebe des Allerhöchsten für Wege nun zu guter letzte entdecken will, durch welche Sie aus dem schrecklichen Labyrinth doch
noch
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der Unreinigkeit.
Schwerdt verbannet werden ſolte, wenn man dergleichen nichts bey ſich wolte verfangen laſ- ſen. Wenns ein Menſch gegen ſeinen Schoͤpf- fer ſo machen wolte, wer will ſich denn ſein erbarmen? wer wird denn Mitleiden mit ihm haben? wer wird denn hingehen, und ihm bey GOtt wieder Frieden erwer- ben? Jerem. 15, 5.
Mein Hertzensfreund!
Da mir Jhre Vor- ſichtigkeit und Ueberlegung in andern Dingen ſonſt nicht unbekannt iſt, ſo kann ich unmoͤglich anders dencken, als daß Sie dieſelbe hierinnen um ſo viel ſorgfaͤltiger und ernſtlicher brauchen werden, ie mehr die Sache auf ſich hat. Auch unſerer verbindlichen Freundſchaft wegen iſt es mir nicht erlaubet, daran zu zweifeln, daß Sie alle billige und moͤgliche Vorſchlaͤge, die man Jhnen nur geben kann, von Hertzen gerne an- nehmen werden, um einer ſo vielfachen Gefahr und ſo vielen entſetzlichen Schulden und Straf- fen aufs eilfertigſte zu entgehen. So ſtehets Jhnen auch bey der Wahrheit und Herrlich- keit des allmaͤchtigen GOttes nicht frey, die Sa- che ſo wegzuwerffen, als ob ſie nicht einmal wuͤrdig waͤre, daß man ſich druͤber bedencke. Denn GOtt ſelbſt hat dißfalls mit ihnen tra- ctiret, und es Jhnen weitlaͤuftig, ich meine auch uͤberzeugend gnung vorſtellen laſſen. So hoͤren Sie demnach mit gutwilligem Hertzen, was Jh- nen die erbarmende Liebe des Allerhoͤchſten fuͤr Wege nun zu guter letzte entdecken will, durch welche Sie aus dem ſchrecklichen Labyrinth doch
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der Unreinigkeit.
Schwerdt verbannet werden ſolte, wenn man
dergleichen nichts bey ſich wolte verfangen laſ-
ſen. Wenns ein Menſch gegen ſeinen Schoͤpf-
fer ſo machen wolte, wer will ſich denn ſein
erbarmen? wer wird denn Mitleiden mit
ihm haben? wer wird denn hingehen,
und ihm bey GOtt wieder Frieden erwer-
ben? Jerem. 15, 5.
Mein Hertzensfreund!Da mir Jhre Vor-
ſichtigkeit und Ueberlegung in andern Dingen
ſonſt nicht unbekannt iſt, ſo kann ich unmoͤglich
anders dencken, als daß Sie dieſelbe hierinnen
um ſo viel ſorgfaͤltiger und ernſtlicher brauchen
werden, ie mehr die Sache auf ſich hat. Auch
unſerer verbindlichen Freundſchaft wegen iſt es
mir nicht erlaubet, daran zu zweifeln, daß Sie
alle billige und moͤgliche Vorſchlaͤge, die man
Jhnen nur geben kann, von Hertzen gerne an-
nehmen werden, um einer ſo vielfachen Gefahr
und ſo vielen entſetzlichen Schulden und Straf-
fen aufs eilfertigſte zu entgehen. So ſtehets
Jhnen auch bey der Wahrheit und Herrlich-
keit des allmaͤchtigen GOttes nicht frey, die Sa-
che ſo wegzuwerffen, als ob ſie nicht einmal
wuͤrdig waͤre, daß man ſich druͤber bedencke.
Denn GOtt ſelbſt hat dißfalls mit ihnen tra-
ctiret, und es Jhnen weitlaͤuftig, ich meine auch
uͤberzeugend gnung vorſtellen laſſen. So hoͤren
Sie demnach mit gutwilligem Hertzen, was Jh-
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/311>, abgerufen am 21.11.2024.
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