sam worden, sie begangen, und gleich- wol nicht mit grosser Wehmuth der Seelen die Gnade GOttes gesucht, und Vergebung der Sünde erlanget haben, Sie im Nahmen des heiligen Geistes, des allerunverwerflichsten Zeugen zu be- schuldigen, daß sie nicht ein Kind GOt- tes, sondern ein Sclave des unreinen und verfluchten Geistes sind; und fordere sie hiemit schriftlich im Nahmen Jhrer höchsten Obrigkeit, GOttes des Vaters, und des Sohnes, und des heiligen Gei- stes dazu auf, daß sie bey ewiger Ungna- de GOttes, und bey Verlust Jhrer See- ligkeit, unausbleiblich, und unverwei- gerlich, ohne Aufschub, alsofort, mit gröstem Ernst, Busse thun, und die Gnade GOttes in Christo mit grössester Angelegenheit suchen mögen! ach! aller- liebster Freund! wollen Sie sich dazu nicht über- bitten lassen? Ey beweget sie denn nicht die er- barmende Liebe JEsu Christi, die sie gleichwohl ietzo mit solcher Jnbrunst, daß es Jhnen durch Marck und Bein dringen muß, zu sich ruffet? ach! kann sie der bereits empfunde- ne Schade auch nicht dazu vermögen? oder sol- te ich Jhnen erst viele Motiven zu dem Ende anführen, die ihr Hertz dazu nöthigen müssen? Ja mein theurer Freund, ich wolte es auch thun, wenn sie nicht das Annehmungswürdige Wort Jhres Königes auch in Händen hät- ten.
Eins
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wieder die Unreinigkeit.
ſam worden, ſie begangen, und gleich- wol nicht mit groſſer Wehmuth der Seelen die Gnade GOttes geſucht, und Vergebung der Suͤnde erlanget haben, Sie im Nahmen des heiligen Geiſtes, des allerunverwerflichſten Zeugen zu be- ſchuldigen, daß ſie nicht ein Kind GOt- tes, ſondern ein Sclave des unreinen und verfluchten Geiſtes ſind; und fordere ſie hiemit ſchriftlich im Nahmen Jhrer hoͤchſten Obrigkeit, GOttes des Vaters, und des Sohnes, und des heiligen Gei- ſtes dazu auf, daß ſie bey ewiger Ungna- de GOttes, und bey Verluſt Jhrer See- ligkeit, unausbleiblich, und unverwei- gerlich, ohne Aufſchub, alſofort, mit groͤſtem Ernſt, Buſſe thun, und die Gnade GOttes in Chriſto mit groͤſſeſter Angelegenheit ſuchen moͤgen! ach! aller- liebſter Freund! wollen Sie ſich dazu nicht uͤber- bitten laſſen? Ey beweget ſie denn nicht die er- barmende Liebe JEſu Chriſti, die ſie gleichwohl ietzo mit ſolcher Jnbrunſt, daß es Jhnen durch Marck und Bein dringen muß, zu ſich ruffet? ach! kann ſie der bereits empfunde- ne Schade auch nicht dazu vermoͤgen? oder ſol- te ich Jhnen erſt viele Motiven zu dem Ende anfuͤhren, die ihr Hertz dazu noͤthigen muͤſſen? Ja mein theurer Freund, ich wolte es auch thun, wenn ſie nicht das Annehmungswuͤrdige Wort Jhres Koͤniges auch in Haͤnden haͤt- ten.
Eins
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wieder die Unreinigkeit.
ſam worden, ſie begangen, und gleich-
wol nicht mit groſſer Wehmuth der
Seelen die Gnade GOttes geſucht, und
Vergebung der Suͤnde erlanget haben,
Sie im Nahmen des heiligen Geiſtes,
des allerunverwerflichſten Zeugen zu be-
ſchuldigen, daß ſie nicht ein Kind GOt-
tes, ſondern ein Sclave des unreinen und
verfluchten Geiſtes ſind; und fordere ſie
hiemit ſchriftlich im Nahmen Jhrer
hoͤchſten Obrigkeit, GOttes des Vaters,
und des Sohnes, und des heiligen Gei-
ſtes dazu auf, daß ſie bey ewiger Ungna-
de GOttes, und bey Verluſt Jhrer See-
ligkeit, unausbleiblich, und unverwei-
gerlich, ohne Aufſchub, alſofort, mit
groͤſtem Ernſt, Buſſe thun, und die
Gnade GOttes in Chriſto mit groͤſſeſter
Angelegenheit ſuchen moͤgen! ach! aller-
liebſter Freund! wollen Sie ſich dazu nicht uͤber-
bitten laſſen? Ey beweget ſie denn nicht die er-
barmende Liebe JEſu Chriſti, die ſie
gleichwohl ietzo mit ſolcher Jnbrunſt, daß es
Jhnen durch Marck und Bein dringen muß, zu
ſich ruffet? ach! kann ſie der bereits empfunde-
ne Schade auch nicht dazu vermoͤgen? oder ſol-
te ich Jhnen erſt viele Motiven zu dem Ende
anfuͤhren, die ihr Hertz dazu noͤthigen muͤſſen?
Ja mein theurer Freund, ich wolte es auch
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/377>, abgerufen am 21.11.2024.
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