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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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wieder die Unreinigkeit.
die Zeit zu bestimmen, wenn es dem liebreichen
GOtt, als Jhrer allerhöchsten Jnstantz, belie-
ben wird, Jhnen die Gnadensententz zu erthei-
len, und selbige auch in ihrem Gewissen zu pu-
bliciren; oder ihnen durch eine besondere Freu-
de, Beruhigung und vollkommene Versicherung
zu wissen zu thun, daß Jhre Sünden alle ver-
geben, und alle Gerechtigkeit Christi Jhnen zu-
gerechnet worden. Dis ist wol der höchste ge-
richtliche Actus, der im Concilio der hochgelob-
ten Dreyeinigkeit geschiehet, daß so ein armer
Sünder, der auf den Tod saß, nicht nur Pardon
bekommt, sondern auch zu einem geliebten Kin-
de GOttes auf und angenommen, und NB. mit
Schmertzen und mit Bewunderungswürdiger
grosser und mitleydiger Mühe JEsu Christi wie-
dergebohren wird. Demnach sollen und müssen
sie das nothwendig an Jhrem Gewissen erfah-
ren, und empfinden; folglich sich dessen nachhe-
ro wieder erinnern können, wie Jhnen doch zu
Muthe war, als ihr Proceß bey dem allerhöch-
sten Gerichte durch Jhren Blutsfreund und
nächsten Anverwandten JEsum Christum so an-
hängig gemacht, mit solcher heiligen Gerechtig-
keit und Erbarmung tractiret, und endlich zu ei-
nem Absolutionsdecret ausgeführet worden.

Wird Jhre Sache im Gerichte GOttes al-
so, und mit solchem Ernst ausgemacht wie es
unser Mittler und Agente uns selbsten eröfnet
(Psal. 16, 24. Ps. 22, 7. 23. 27. 28. Ps. 69,
4. 7. 8. 10. 22. 23. Ps. 72, 1. 2. sq. Jes. 49,
1-7.) so kanns warlich auch bey Jhnen nicht wie

im

wieder die Unreinigkeit.
die Zeit zu beſtimmen, wenn es dem liebreichen
GOtt, als Jhrer allerhoͤchſten Jnſtantz, belie-
ben wird, Jhnen die Gnadenſententz zu erthei-
len, und ſelbige auch in ihrem Gewiſſen zu pu-
bliciren; oder ihnen durch eine beſondere Freu-
de, Beruhigung und vollkommene Verſicherung
zu wiſſen zu thun, daß Jhre Suͤnden alle ver-
geben, und alle Gerechtigkeit Chriſti Jhnen zu-
gerechnet worden. Dis iſt wol der hoͤchſte ge-
richtliche Actus, der im Concilio der hochgelob-
ten Dreyeinigkeit geſchiehet, daß ſo ein armer
Suͤnder, der auf den Tod ſaß, nicht nur Pardon
bekommt, ſondern auch zu einem geliebten Kin-
de GOttes auf und angenommen, und NB. mit
Schmertzen und mit Bewunderungswuͤrdiger
groſſer und mitleydiger Muͤhe JEſu Chriſti wie-
dergebohren wird. Demnach ſollen und muͤſſen
ſie das nothwendig an Jhrem Gewiſſen erfah-
ren, und empfinden; folglich ſich deſſen nachhe-
ro wieder erinnern koͤnnen, wie Jhnen doch zu
Muthe war, als ihr Proceß bey dem allerhoͤch-
ſten Gerichte durch Jhren Blutsfreund und
naͤchſten Anverwandten JEſum Chriſtum ſo an-
haͤngig gemacht, mit ſolcher heiligen Gerechtig-
keit und Erbarmung tractiret, und endlich zu ei-
nem Abſolutionsdecret ausgefuͤhret worden.

Wird Jhre Sache im Gerichte GOttes al-
ſo, und mit ſolchem Ernſt ausgemacht wie es
unſer Mittler und Agente uns ſelbſten eroͤfnet
(Pſal. 16, 24. Pſ. 22, 7. 23. 27. 28. Pſ. 69,
4. 7. 8. 10. 22. 23. Pſ. 72, 1. 2. ſq. Jeſ. 49,
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[411/0431] wieder die Unreinigkeit. die Zeit zu beſtimmen, wenn es dem liebreichen GOtt, als Jhrer allerhoͤchſten Jnſtantz, belie- ben wird, Jhnen die Gnadenſententz zu erthei- len, und ſelbige auch in ihrem Gewiſſen zu pu- bliciren; oder ihnen durch eine beſondere Freu- de, Beruhigung und vollkommene Verſicherung zu wiſſen zu thun, daß Jhre Suͤnden alle ver- geben, und alle Gerechtigkeit Chriſti Jhnen zu- gerechnet worden. Dis iſt wol der hoͤchſte ge- richtliche Actus, der im Concilio der hochgelob- ten Dreyeinigkeit geſchiehet, daß ſo ein armer Suͤnder, der auf den Tod ſaß, nicht nur Pardon bekommt, ſondern auch zu einem geliebten Kin- de GOttes auf und angenommen, und NB. mit Schmertzen und mit Bewunderungswuͤrdiger groſſer und mitleydiger Muͤhe JEſu Chriſti wie- dergebohren wird. Demnach ſollen und muͤſſen ſie das nothwendig an Jhrem Gewiſſen erfah- ren, und empfinden; folglich ſich deſſen nachhe- ro wieder erinnern koͤnnen, wie Jhnen doch zu Muthe war, als ihr Proceß bey dem allerhoͤch- ſten Gerichte durch Jhren Blutsfreund und naͤchſten Anverwandten JEſum Chriſtum ſo an- haͤngig gemacht, mit ſolcher heiligen Gerechtig- keit und Erbarmung tractiret, und endlich zu ei- nem Abſolutionsdecret ausgefuͤhret worden. Wird Jhre Sache im Gerichte GOttes al- ſo, und mit ſolchem Ernſt ausgemacht wie es unſer Mittler und Agente uns ſelbſten eroͤfnet (Pſal. 16, 24. Pſ. 22, 7. 23. 27. 28. Pſ. 69, 4. 7. 8. 10. 22. 23. Pſ. 72, 1. 2. ſq. Jeſ. 49, 1-7.) ſo kanns warlich auch bey Jhnen nicht wie im

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/431>, abgerufen am 24.11.2024.