den Vergnügen über dem durch JEsum erhaltenen Siege; ja sie bekommen doppelt so viel Muth und Stärcke, der Sünde ein andermahl noch tapfferer zu begegnen, als sie vorhin noch nicht hatten.
Ein star- cker mag auch ohne Flucht kämpfen.
Auf diese Weise erhalten sie die erstern Sie- ge am allersichersten und geschwindesten durch die Flucht. Wird Sie dann GOtt im Glau- ben gegründet, und Jhnen durch die Kraft sei- ner Liebe die gantze geistliche Rüstung angelegt haben: so üben sie sich auch dann und wann, nur mit grosser Behutsamkeit, in dem männli- chen Wiederstand. Kommen aufs neue heftige Reitzungen der Wollust: so fliehen sie nicht bald, sondern halten Stand, und lassen sich in einen förmlichen und feierlichen Kampf und Disput mit dem Satan ein, tractiren deshalb mit sich selbst, und ihrem Gewissen, in einer tieffen Ueber- legung ihres Zustandes, und stellen mit GOtt eine ehrerbietige Unterredung an, gleichwie dor- ten Joseph anfangs auch auf dem Kampfplatze behertzt stehen blieb, und ehe nicht, bis in der höchsten Noth geflohen.
Jch sage: mercken sie, daß das unreine Feuer der Lüste in ihnen aufgeschürret wird: so haben sie Freyheit, mit dem unreinen Geiste deßwegen gantz eigentlich mit lauter Stimme und unbewegten Muth im verborgenen zu ex- postuliren, und allein zu bleiben, so sie vorher a) Kampf mit dem Satan.noch nicht durften. Sie sprechen z. E. o Satan! welche ungereimte Dinge darfst du mir zumu- then? Ey wie solt ich dazu kommen, daß ich wieder meinen allerliebsten GOtt sündigte? ey
wie-
(III. Th.) Von den ſicheren Mitteln,
den Veꝛgnuͤgen uͤber dem duꝛch JEſum erhaltenen Siege; ja ſie bekommen doppelt ſo viel Muth und Staͤrcke, der Suͤnde ein andermahl noch tapfferer zu begegnen, als ſie vorhin noch nicht hatten.
Ein ſtar- cker mag auch ohne Flucht kaͤmpfen.
Auf dieſe Weiſe erhalten ſie die erſtern Sie- ge am allerſicherſten und geſchwindeſten durch die Flucht. Wird Sie dann GOtt im Glau- ben gegruͤndet, und Jhnen durch die Kraft ſei- ner Liebe die gantze geiſtliche Ruͤſtung angelegt haben: ſo uͤben ſie ſich auch dann und wann, nur mit groſſer Behutſamkeit, in dem maͤnnli- chen Wiederſtand. Kommen aufs neue heftige Reitzungen der Wolluſt: ſo fliehen ſie nicht bald, ſondern halten Stand, und laſſen ſich in einen foͤrmlichen und feierlichen Kampf und Diſput mit dem Satan ein, tractiren deshalb mit ſich ſelbſt, und ihrem Gewiſſen, in einer tieffen Ueber- legung ihres Zuſtandes, und ſtellen mit GOtt eine ehrerbietige Unterredung an, gleichwie dor- ten Joſeph anfangs auch auf dem Kampfplatze behertzt ſtehen blieb, und ehe nicht, bis in der hoͤchſten Noth geflohen.
Jch ſage: mercken ſie, daß das unreine Feuer der Luͤſte in ihnen aufgeſchuͤrret wird: ſo haben ſie Freyheit, mit dem unreinen Geiſte deßwegen gantz eigentlich mit lauter Stimme und unbewegten Muth im verborgenen zu ex- poſtuliren, und allein zu bleiben, ſo ſie vorher a) Kampf mit dem Satan.noch nicht durften. Sie ſprechen z. E. o Satan! welche ungereimte Dinge darfſt du mir zumu- then? Ey wie ſolt ich dazu kommen, daß ich wieder meinen allerliebſten GOtt ſuͤndigte? ey
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(III. Th.) Von den ſicheren Mitteln,
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Siege; ja ſie bekommen doppelt ſo viel Muth und
Staͤrcke, der Suͤnde ein andermahl noch tapfferer
zu begegnen, als ſie vorhin noch nicht hatten.
Auf dieſe Weiſe erhalten ſie die erſtern Sie-
ge am allerſicherſten und geſchwindeſten durch
die Flucht. Wird Sie dann GOtt im Glau-
ben gegruͤndet, und Jhnen durch die Kraft ſei-
ner Liebe die gantze geiſtliche Ruͤſtung angelegt
haben: ſo uͤben ſie ſich auch dann und wann,
nur mit groſſer Behutſamkeit, in dem maͤnnli-
chen Wiederſtand. Kommen aufs neue heftige
Reitzungen der Wolluſt: ſo fliehen ſie nicht bald,
ſondern halten Stand, und laſſen ſich in einen
foͤrmlichen und feierlichen Kampf und Diſput
mit dem Satan ein, tractiren deshalb mit ſich
ſelbſt, und ihrem Gewiſſen, in einer tieffen Ueber-
legung ihres Zuſtandes, und ſtellen mit GOtt
eine ehrerbietige Unterredung an, gleichwie dor-
ten Joſeph anfangs auch auf dem Kampfplatze
behertzt ſtehen blieb, und ehe nicht, bis in der
hoͤchſten Noth geflohen.
Jch ſage: mercken ſie, daß das unreine
Feuer der Luͤſte in ihnen aufgeſchuͤrret wird: ſo
haben ſie Freyheit, mit dem unreinen Geiſte
deßwegen gantz eigentlich mit lauter Stimme
und unbewegten Muth im verborgenen zu ex-
poſtuliren, und allein zu bleiben, ſo ſie vorher
noch nicht durften. Sie ſprechen z. E. o Satan!
welche ungereimte Dinge darfſt du mir zumu-
then? Ey wie ſolt ich dazu kommen, daß ich
wieder meinen allerliebſten GOtt ſuͤndigte? ey
wie-
a) Kampf
mit dem
Satan.
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 480. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/500>, abgerufen am 22.11.2024.
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