Sünden und Ungerechtigkeit. Jn meinem sterblichen Cörper toben und wüten zuweilen sol- che schändliche Lüste, die deine Heiligkeit aufs höchste beleidigen und ihr verhaßt sind. O wie weit bin ich noch von deinem Ebenbilde entfer- net! aber das Bild des unreinen Satans trug ich sichtbarlich an mir, und noch vielmehr, un- sichtbar in mir herum. O welch eine unermeß- liche Entfernung ist noch zwischen dem heiligen Wandel deines Sohnes JEsu Christi, und zwischen der verzweifelt bösen Art meines ver- kehrten Hertzens!
Du allerhöchster Gebieter in der gantzen Welt! du hast mich schnöden Wurm der Sün- den von der Dienstbarkeit der Finsterniß zu dei- nem wunderbaren Licht beruffen. Deine Voll- kommenheiten und ewigen Eigenschaften, dein erschrecklicher Ernst gegen alles so unheilig ist, die Bitterkeit des Todes JEsu, die gantze Ein- richtung meiner Seligkeit, und die Ordnung des Heils überzeuget mich davon aufs vollkom- menste, daß mein gantzes Gemüth und Hertz keusch, rein, und unbefleckt seyn soll. Jch aber bin in allen meinen Seelenkräften durch das von der Höllen entbrannte Feuer der Fleisches- lust so jämmerlich verwüstet worden. Du hast deinen Menschen alle Unreinigkeit des Hertzens, des Mundes und des Leibes aufs höchste ver- boten; dein Verbot zu unzehlichen malen wieder- hohlet; die Uebertreter mit harter Straffe be- drohet; und über dieses sie auf eine recht müt- terliche Weise, mit der beweglichsten Vorstellung
des
(III. Th.) Von den ſicheren Mitteln,
Suͤnden und Ungerechtigkeit. Jn meinem ſterblichen Coͤrper toben und wuͤten zuweilen ſol- che ſchaͤndliche Luͤſte, die deine Heiligkeit aufs hoͤchſte beleidigen und ihr verhaßt ſind. O wie weit bin ich noch von deinem Ebenbilde entfer- net! aber das Bild des unreinen Satans trug ich ſichtbarlich an mir, und noch vielmehr, un- ſichtbar in mir herum. O welch eine unermeß- liche Entfernung iſt noch zwiſchen dem heiligen Wandel deines Sohnes JEſu Chriſti, und zwiſchen der verzweifelt boͤſen Art meines ver- kehrten Hertzens!
Du allerhoͤchſter Gebieter in der gantzen Welt! du haſt mich ſchnoͤden Wurm der Suͤn- den von der Dienſtbarkeit der Finſterniß zu dei- nem wunderbaren Licht beruffen. Deine Voll- kommenheiten und ewigen Eigenſchaften, dein erſchrecklicher Ernſt gegen alles ſo unheilig iſt, die Bitterkeit des Todes JEſu, die gantze Ein- richtung meiner Seligkeit, und die Ordnung des Heils uͤberzeuget mich davon aufs vollkom- menſte, daß mein gantzes Gemuͤth und Hertz keuſch, rein, und unbefleckt ſeyn ſoll. Jch aber bin in allen meinen Seelenkraͤften durch das von der Hoͤllen entbrannte Feuer der Fleiſches- luſt ſo jaͤmmerlich verwuͤſtet worden. Du haſt deinen Menſchen alle Unreinigkeit des Hertzens, des Mundes und des Leibes aufs hoͤchſte ver- boten; dein Verbot zu unzehlichen malen wieder- hohlet; die Uebertreter mit harter Straffe be- drohet; und uͤber dieſes ſie auf eine recht muͤt- terliche Weiſe, mit der beweglichſten Vorſtellung
des
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(III. Th.) Von den ſicheren Mitteln,
Suͤnden und Ungerechtigkeit. Jn meinem
ſterblichen Coͤrper toben und wuͤten zuweilen ſol-
che ſchaͤndliche Luͤſte, die deine Heiligkeit aufs
hoͤchſte beleidigen und ihr verhaßt ſind. O wie
weit bin ich noch von deinem Ebenbilde entfer-
net! aber das Bild des unreinen Satans trug
ich ſichtbarlich an mir, und noch vielmehr, un-
ſichtbar in mir herum. O welch eine unermeß-
liche Entfernung iſt noch zwiſchen dem heiligen
Wandel deines Sohnes JEſu Chriſti, und
zwiſchen der verzweifelt boͤſen Art meines ver-
kehrten Hertzens!
Du allerhoͤchſter Gebieter in der gantzen
Welt! du haſt mich ſchnoͤden Wurm der Suͤn-
den von der Dienſtbarkeit der Finſterniß zu dei-
nem wunderbaren Licht beruffen. Deine Voll-
kommenheiten und ewigen Eigenſchaften, dein
erſchrecklicher Ernſt gegen alles ſo unheilig iſt,
die Bitterkeit des Todes JEſu, die gantze Ein-
richtung meiner Seligkeit, und die Ordnung
des Heils uͤberzeuget mich davon aufs vollkom-
menſte, daß mein gantzes Gemuͤth und Hertz
keuſch, rein, und unbefleckt ſeyn ſoll. Jch aber
bin in allen meinen Seelenkraͤften durch das
von der Hoͤllen entbrannte Feuer der Fleiſches-
luſt ſo jaͤmmerlich verwuͤſtet worden. Du haſt
deinen Menſchen alle Unreinigkeit des Hertzens,
des Mundes und des Leibes aufs hoͤchſte ver-
boten; dein Verbot zu unzehlichen malen wieder-
hohlet; die Uebertreter mit harter Straffe be-
drohet; und uͤber dieſes ſie auf eine recht muͤt-
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/512>, abgerufen am 23.11.2024.
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