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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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wieder die Unreinigkeit.
Wahrheit an den Heiland, der den Gottlosen
gerecht macht, Röm. 4, 5. damit er nicht gottlos
bleiben müsse: so lange stehet seine Sache wohl
im Gerichte sowohl als im Kampf wieder die
Sünde. Denn wer Gerechtigkeit JEsu genug
hat, muß nothwendig auch Stärcke genug ha-
ben. Jes. 45, 24. 33, 24. Zach. 12, 8. So-
bald und so viel aber ein Mensch JEsum aus
den Augen und dem Hertzen verlieret: sobald
und so viel verlieret er auch von dem göttlichen
Sinn und Leben, folglich von der GOttes Kraft,
die ihm sonst werden müste, die Sünde zu über-
winden. Und alsdenn möchte man ihm tau-
send der auserlesensten Uebungen vorschreiben,
und er möchte sie alle aufs treueste in acht neh-
men, und noch mehrere dazu thun: so werden
sie ihm alle so viel gelten, als eine köstliche Es-
sentz oder Tinctur, die gantz ausgeraucht ist, und
wenig mehr vermag. Sie sollen ihm gewißlich
weder Saft noch Kraft mittheilen. Also heilig
hat der heilige und seligste GOtt sein Kind JE-
sum verkläret, geehret und erhaben, daß schlech-
terdings alles in ihm und auf ihm beruhet, und
daß ihm alles Heil der Menschenkinder gantz und
gar, und auch ihm allein in die Hände überge-
ben ist, und ohne ihn kein Mensch nichts vermag.
Jemehr nun ein gerechtfertigter und begnadig-
ter Christ in JEsu lebet, und hat sein Element
und seines Hertzenskraft und Freude in ihm: je
mehr hat er auch der Ströme des lebendigen
Wassers zu geniessen, nemlich des heiligen Gei-
stes, der ihn in allen Fällen lehret und stärcket.

Er
J i 5

wieder die Unreinigkeit.
Wahrheit an den Heiland, der den Gottloſen
gerecht macht, Roͤm. 4, 5. damit er nicht gottlos
bleiben muͤſſe: ſo lange ſtehet ſeine Sache wohl
im Gerichte ſowohl als im Kampf wieder die
Suͤnde. Denn wer Gerechtigkeit JEſu genug
hat, muß nothwendig auch Staͤrcke genug ha-
ben. Jeſ. 45, 24. 33, 24. Zach. 12, 8. So-
bald und ſo viel aber ein Menſch JEſum aus
den Augen und dem Hertzen verlieret: ſobald
und ſo viel verlieret er auch von dem goͤttlichen
Sinn und Leben, folglich von der GOttes Kraft,
die ihm ſonſt werden muͤſte, die Suͤnde zu uͤber-
winden. Und alsdenn moͤchte man ihm tau-
ſend der auserleſenſten Uebungen vorſchreiben,
und er moͤchte ſie alle aufs treueſte in acht neh-
men, und noch mehrere dazu thun: ſo werden
ſie ihm alle ſo viel gelten, als eine koͤſtliche Eſ-
ſentz oder Tinctur, die gantz ausgeraucht iſt, und
wenig mehr vermag. Sie ſollen ihm gewißlich
weder Saft noch Kraft mittheilen. Alſo heilig
hat der heilige und ſeligſte GOtt ſein Kind JE-
ſum verklaͤret, geehret und erhaben, daß ſchlech-
terdings alles in ihm und auf ihm beruhet, und
daß ihm alles Heil der Menſchenkinder gantz und
gar, und auch ihm allein in die Haͤnde uͤberge-
ben iſt, und ohne ihn kein Menſch nichts vermag.
Jemehr nun ein gerechtfertigter und begnadig-
ter Chriſt in JEſu lebet, und hat ſein Element
und ſeines Hertzenskraft und Freude in ihm: je
mehr hat er auch der Stroͤme des lebendigen
Waſſers zu genieſſen, nemlich des heiligen Gei-
ſtes, der ihn in allen Faͤllen lehret und ſtaͤrcket.

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J i 5
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[505/0525] wieder die Unreinigkeit. Wahrheit an den Heiland, der den Gottloſen gerecht macht, Roͤm. 4, 5. damit er nicht gottlos bleiben muͤſſe: ſo lange ſtehet ſeine Sache wohl im Gerichte ſowohl als im Kampf wieder die Suͤnde. Denn wer Gerechtigkeit JEſu genug hat, muß nothwendig auch Staͤrcke genug ha- ben. Jeſ. 45, 24. 33, 24. Zach. 12, 8. So- bald und ſo viel aber ein Menſch JEſum aus den Augen und dem Hertzen verlieret: ſobald und ſo viel verlieret er auch von dem goͤttlichen Sinn und Leben, folglich von der GOttes Kraft, die ihm ſonſt werden muͤſte, die Suͤnde zu uͤber- winden. Und alsdenn moͤchte man ihm tau- ſend der auserleſenſten Uebungen vorſchreiben, und er moͤchte ſie alle aufs treueſte in acht neh- men, und noch mehrere dazu thun: ſo werden ſie ihm alle ſo viel gelten, als eine koͤſtliche Eſ- ſentz oder Tinctur, die gantz ausgeraucht iſt, und wenig mehr vermag. Sie ſollen ihm gewißlich weder Saft noch Kraft mittheilen. Alſo heilig hat der heilige und ſeligſte GOtt ſein Kind JE- ſum verklaͤret, geehret und erhaben, daß ſchlech- terdings alles in ihm und auf ihm beruhet, und daß ihm alles Heil der Menſchenkinder gantz und gar, und auch ihm allein in die Haͤnde uͤberge- ben iſt, und ohne ihn kein Menſch nichts vermag. Jemehr nun ein gerechtfertigter und begnadig- ter Chriſt in JEſu lebet, und hat ſein Element und ſeines Hertzenskraft und Freude in ihm: je mehr hat er auch der Stroͤme des lebendigen Waſſers zu genieſſen, nemlich des heiligen Gei- ſtes, der ihn in allen Faͤllen lehret und ſtaͤrcket. Er J i 5

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 505. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/525>, abgerufen am 24.11.2024.