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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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C. 2. Man müsse sich zuerst bekehren.
derholet. Joh. 6. Derowegen soll ja kein Christ
seinem HErrn durch Besudelung seines Leibes die
Freude stören, die er alsdann haben will in Wie-
deraufrichtung der durch den Tod eingefallenen
Palläste Jerusalems. Unsere leiber sind nicht ge-
schaffen, für diese kurtze Lebens zeit, ihre Lust da auf
Erden in diesem kothigen Jammerthal zu büssen,
daß es hie gehen solle, wie Luther sagt: daß wir
lieber sehen wolten was schön, säüberlich und wohl-
gestalt ist, als Gold, Silber etc.. lieber eine junge
Tochter oder einen munteren Jüngling, denn ein alt
Weib oder einen alten Mann. Dis ist eine Mäu-
sefalle, die unsere Sinnen betrübt. Nun sind un-
sere beyde Augen innerlich und äuserlich Augen
GOttes, ja auch alle unsere Glieder und alles was
in uns ist, sind Jnstrumente und Werckzeuge
GOttes, und ist nichts unser, so sie von GOtt re-
gieret werden: aber alsdenn sind sie unser, wenn
wir vom heiligen Geist verlassen werden. Das ist
das Auge das uns ärgert, das sollen wir ausgra-
ben, als Christus sagt, und von uns werffen.
Unsere Leiber sind nicht vor diese alte Welt: nein!
GOtt hat sie zu unausdencklich herrlicheren Ver-
richtungen bestimmet, im neuen Himmel und auf
der neuen Erden. Dieses wuste Paulus, des-
halben ließ er sich vom heiligen Geist antreiben,
zu wünschen, daß er doch einmal zum voraus
nach dem inneren Menschen dem hochheiligen
Auferstehungsleben am nächsten kommen möchte.
Phil. 3, 11. Röm. 8, 11-14. 1 Cor. 12, 2. Ein
Christ soll einen sonderbaren Respect haben vor
seinen Leib, als vor den Tempel und Wohnung
eines so grossen HErrn, daß nichts unsauberes
daran komme. Wer demnach seinem Leib alles
unreine abschlägt, und ihn mit Christi Geboten

zäu-
III. Th. Betr. der Unreinigk. R r

C. 2. Man muͤſſe ſich zuerſt bekehren.
derholet. Joh. 6. Derowegen ſoll ja kein Chriſt
ſeinem HErrn durch Beſudelung ſeines Leibes die
Freude ſtoͤren, die er alsdann haben will in Wie-
deraufrichtung der durch den Tod eingefallenen
Pallaͤſte Jeruſalems. Unſere leiber ſind nicht ge-
ſchaffen, fuͤr dieſe kurtze Lebens zeit, ihre Luſt da auf
Erden in dieſem kothigen Jammerthal zu buͤſſen,
daß es hie gehen ſolle, wie Luther ſagt: daß wir
lieber ſehen wolten was ſchoͤn, ſaͤuͤberlich und wohl-
geſtalt iſt, als Gold, Silber ꝛc.. lieber eine junge
Tochter oder einen munteren Juͤngling, denn ein alt
Weib oder einen alten Mann. Dis iſt eine Maͤu-
ſefalle, die unſere Sinnen betruͤbt. Nun ſind un-
ſere beyde Augen innerlich und aͤuſerlich Augen
GOttes, ja auch alle unſere Glieder und alles was
in uns iſt, ſind Jnſtrumente und Werckzeuge
GOttes, und iſt nichts unſer, ſo ſie von GOtt re-
gieret werden: aber alsdenn ſind ſie unſer, wenn
wir vom heiligen Geiſt verlaſſen werden. Das iſt
das Auge das uns aͤrgert, das ſollen wir ausgra-
ben, als Chriſtus ſagt, und von uns werffen.
Unſere Leiber ſind nicht vor dieſe alte Welt: nein!
GOtt hat ſie zu unausdencklich herrlicheren Ver-
richtungen beſtimmet, im neuen Himmel und auf
der neuen Erden. Dieſes wuſte Paulus, des-
halben ließ er ſich vom heiligen Geiſt antreiben,
zu wuͤnſchen, daß er doch einmal zum voraus
nach dem inneren Menſchen dem hochheiligen
Auferſtehungsleben am naͤchſten kommen moͤchte.
Phil. 3, 11. Roͤm. 8, 11-14. 1 Cor. 12, 2. Ein
Chriſt ſoll einen ſonderbaren Reſpect haben vor
ſeinen Leib, als vor den Tempel und Wohnung
eines ſo groſſen HErrn, daß nichts unſauberes
daran komme. Wer demnach ſeinem Leib alles
unreine abſchlaͤgt, und ihn mit Chriſti Geboten

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III. Th. Betr. der Unreinigk. R r
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[625/0645] C. 2. Man muͤſſe ſich zuerſt bekehren. derholet. Joh. 6. Derowegen ſoll ja kein Chriſt ſeinem HErrn durch Beſudelung ſeines Leibes die Freude ſtoͤren, die er alsdann haben will in Wie- deraufrichtung der durch den Tod eingefallenen Pallaͤſte Jeruſalems. Unſere leiber ſind nicht ge- ſchaffen, fuͤr dieſe kurtze Lebens zeit, ihre Luſt da auf Erden in dieſem kothigen Jammerthal zu buͤſſen, daß es hie gehen ſolle, wie Luther ſagt: daß wir lieber ſehen wolten was ſchoͤn, ſaͤuͤberlich und wohl- geſtalt iſt, als Gold, Silber ꝛc.. lieber eine junge Tochter oder einen munteren Juͤngling, denn ein alt Weib oder einen alten Mann. Dis iſt eine Maͤu- ſefalle, die unſere Sinnen betruͤbt. Nun ſind un- ſere beyde Augen innerlich und aͤuſerlich Augen GOttes, ja auch alle unſere Glieder und alles was in uns iſt, ſind Jnſtrumente und Werckzeuge GOttes, und iſt nichts unſer, ſo ſie von GOtt re- gieret werden: aber alsdenn ſind ſie unſer, wenn wir vom heiligen Geiſt verlaſſen werden. Das iſt das Auge das uns aͤrgert, das ſollen wir ausgra- ben, als Chriſtus ſagt, und von uns werffen. Unſere Leiber ſind nicht vor dieſe alte Welt: nein! GOtt hat ſie zu unausdencklich herrlicheren Ver- richtungen beſtimmet, im neuen Himmel und auf der neuen Erden. Dieſes wuſte Paulus, des- halben ließ er ſich vom heiligen Geiſt antreiben, zu wuͤnſchen, daß er doch einmal zum voraus nach dem inneren Menſchen dem hochheiligen Auferſtehungsleben am naͤchſten kommen moͤchte. Phil. 3, 11. Roͤm. 8, 11-14. 1 Cor. 12, 2. Ein Chriſt ſoll einen ſonderbaren Reſpect haben vor ſeinen Leib, als vor den Tempel und Wohnung eines ſo groſſen HErrn, daß nichts unſauberes daran komme. Wer demnach ſeinem Leib alles unreine abſchlaͤgt, und ihn mit Chriſti Geboten zaͤu- III. Th. Betr. der Unreinigk. R r

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 625. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/645>, abgerufen am 22.11.2024.