Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite

C. 2. Man müsse sich zuerst bekehren.
stens heimlich geschehen: (Eph. 5, 12.) so behält
sich GOtt sonderlich dieser Gattung Sünden vor,
selbige öffentlich zu richten; Hebr. 13, 4. und die
Larven der Heucheley denen so sie treiben abzuzie-
hen, damit alle Welt sehe, wer sie gewesen. So
groß nun alsdann dieser ihr Schrecken und Be-
stürtzung seyn wird: so groß wird auch die Freu-
digkeit seyn derjenigen, die in einem keuschen,
nüchternen und gottseligen Wandel gewartet ha-
ben auf die selige Hoffnung und Erscheinung der
Herrlichkeit dieses grossen GOttes und Seligma-
chers. Tit. 2, 13.

IX.
Der heilige Geist führet auch dann und9) Er zeigt
die ewige
Quaal der
Verdamm-
ten.

wann seine Kinder an den Rand des ewigen Ab-
grunds, und zeiget ihnen die unbeschreibliche Noth
der Verdammten; davor auch JEsus vielfältig
warnet, als Matth. 9, 43, 44. Apoc. 21, 8. Und
lehret uns, daß es besser sey sich in diesem Leben
wehe zu thun durch Enthaltung, als die ewige Pein
zu erfahren; die ein Christ mit der geringsten Ga-
lanterey eher und mehr verdienet, als die Heiden
mit ihren gröbsten Unflätereyen. Matth. 11, 24.
Luc. 13, 3. Merckwürdig ists, daß der Richter vom
Himmelreich saget, daß es den Gerechten vor der
Grundlegung der Welt bereitet gewesen.
Da-
gegen vom ewigen Feuer sagt er nicht, daß es
den Menschen, sondern nur den Teufeln be-
reitet sey.
Matth. 25. Die geilen Böcke aber ha-
bens lieber wollen mit den unreinen Geistern gleich
gut haben, als Christi Sinn, Bild und Willen an-
ziehen: darum werden sie von diesem ab und zu
jenen hingewiesen. JEsus der gute Hirte hat
ihnen lange genug geruffen, gelocket und gepfiffen,
auf daß Er sie zu seinem Volck, und zu Schafen

sei-
R r 2

C. 2. Man muͤſſe ſich zuerſt bekehren.
ſtens heimlich geſchehen: (Eph. 5, 12.) ſo behaͤlt
ſich GOtt ſonderlich dieſer Gattung Suͤnden vor,
ſelbige oͤffentlich zu richten; Hebr. 13, 4. und die
Larven der Heucheley denen ſo ſie treiben abzuzie-
hen, damit alle Welt ſehe, wer ſie geweſen. So
groß nun alsdann dieſer ihr Schrecken und Be-
ſtuͤrtzung ſeyn wird: ſo groß wird auch die Freu-
digkeit ſeyn derjenigen, die in einem keuſchen,
nuͤchternen und gottſeligen Wandel gewartet ha-
ben auf die ſelige Hoffnung und Erſcheinung der
Herrlichkeit dieſes groſſen GOttes und Seligma-
chers. Tit. 2, 13.

IX.
Der heilige Geiſt fuͤhret auch dann und9) Er zeigt
die ewige
Quaal der
Verdam̃-
ten.

wann ſeine Kinder an den Rand des ewigen Ab-
grunds, und zeiget ihnen die unbeſchreibliche Noth
der Verdammten; davor auch JEſus vielfaͤltig
warnet, als Matth. 9, 43, 44. Apoc. 21, 8. Und
lehret uns, daß es beſſer ſey ſich in dieſem Leben
wehe zu thun durch Enthaltung, als die ewige Pein
zu erfahren; die ein Chriſt mit der geringſten Ga-
lanterey eher und mehr verdienet, als die Heiden
mit ihren groͤbſten Unflaͤtereyen. Matth. 11, 24.
Luc. 13, 3. Merckwuͤrdig iſts, daß der Richter vom
Himmelreich ſaget, daß es den Gerechten vor der
Grundlegung der Welt bereitet geweſen.
Da-
gegen vom ewigen Feuer ſagt er nicht, daß es
den Menſchen, ſondern nur den Teufeln be-
reitet ſey.
Matth. 25. Die geilen Boͤcke aber ha-
bens lieber wollen mit den unreinen Geiſtern gleich
gut haben, als Chriſti Sinn, Bild und Willen an-
ziehen: darum werden ſie von dieſem ab und zu
jenen hingewieſen. JEſus der gute Hirte hat
ihnen lange genug geruffen, gelocket und gepfiffen,
auf daß Er ſie zu ſeinem Volck, und zu Schafen

ſei-
R r 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0647" n="627"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">C. 2. Man mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e &#x017F;ich zuer&#x017F;t bekehren.</hi></fw><lb/>
&#x017F;tens heimlich ge&#x017F;chehen: (Eph. 5, 12.) &#x017F;o beha&#x0364;lt<lb/>
&#x017F;ich GOtt &#x017F;onderlich die&#x017F;er Gattung Su&#x0364;nden vor,<lb/>
&#x017F;elbige o&#x0364;ffentlich zu richten; Hebr. 13, 4. und die<lb/>
Larven der Heucheley denen &#x017F;o &#x017F;ie treiben abzuzie-<lb/>
hen, damit alle Welt &#x017F;ehe, wer &#x017F;ie gewe&#x017F;en. So<lb/>
groß nun alsdann die&#x017F;er ihr Schrecken und Be-<lb/>
&#x017F;tu&#x0364;rtzung &#x017F;eyn wird: &#x017F;o groß wird auch die Freu-<lb/>
digkeit &#x017F;eyn derjenigen, die in einem keu&#x017F;chen,<lb/>
nu&#x0364;chternen und gott&#x017F;eligen Wandel gewartet ha-<lb/>
ben auf die &#x017F;elige Hoffnung und Er&#x017F;cheinung der<lb/>
Herrlichkeit die&#x017F;es gro&#x017F;&#x017F;en GOttes und Seligma-<lb/>
chers. Tit. 2, 13.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">IX.</hi><lb/>
Der heilige Gei&#x017F;t fu&#x0364;hret auch dann und<note place="right">9) Er zeigt<lb/>
die ewige<lb/>
Quaal der<lb/>
Verdam&#x0303;-<lb/>
ten.</note><lb/>
wann &#x017F;eine Kinder an den Rand des ewigen Ab-<lb/>
grunds, und zeiget ihnen die unbe&#x017F;chreibliche Noth<lb/>
der Verdammten; davor auch JE&#x017F;us vielfa&#x0364;ltig<lb/>
warnet, als Matth. 9, 43, 44. Apoc. 21, 8. Und<lb/>
lehret uns, daß es be&#x017F;&#x017F;er &#x017F;ey &#x017F;ich in die&#x017F;em Leben<lb/>
wehe zu thun durch Enthaltung, als die ewige Pein<lb/>
zu erfahren; die ein Chri&#x017F;t mit der gering&#x017F;ten Ga-<lb/>
lanterey eher und mehr verdienet, als die Heiden<lb/>
mit ihren gro&#x0364;b&#x017F;ten Unfla&#x0364;tereyen. Matth. 11, 24.<lb/>
Luc. 13, 3. Merckwu&#x0364;rdig i&#x017F;ts, daß der Richter vom<lb/>
Himmelreich &#x017F;aget, <hi rendition="#fr">daß es den Gerechten vor der<lb/>
Grundlegung der Welt bereitet gewe&#x017F;en.</hi> Da-<lb/>
gegen vom ewigen Feuer &#x017F;agt er nicht, <hi rendition="#fr">daß es<lb/>
den Men&#x017F;chen, &#x017F;ondern nur den Teufeln be-<lb/>
reitet &#x017F;ey.</hi> Matth. 25. Die geilen Bo&#x0364;cke aber ha-<lb/>
bens lieber wollen mit den unreinen Gei&#x017F;tern gleich<lb/>
gut haben, als Chri&#x017F;ti Sinn, Bild und Willen an-<lb/>
ziehen: darum werden &#x017F;ie von die&#x017F;em ab und zu<lb/>
jenen hingewie&#x017F;en. JE&#x017F;us der gute Hirte hat<lb/>
ihnen lange genug geruffen, gelocket und gepfiffen,<lb/>
auf daß Er &#x017F;ie zu &#x017F;einem Volck, und zu Schafen<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">R r 2</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ei-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[627/0647] C. 2. Man muͤſſe ſich zuerſt bekehren. ſtens heimlich geſchehen: (Eph. 5, 12.) ſo behaͤlt ſich GOtt ſonderlich dieſer Gattung Suͤnden vor, ſelbige oͤffentlich zu richten; Hebr. 13, 4. und die Larven der Heucheley denen ſo ſie treiben abzuzie- hen, damit alle Welt ſehe, wer ſie geweſen. So groß nun alsdann dieſer ihr Schrecken und Be- ſtuͤrtzung ſeyn wird: ſo groß wird auch die Freu- digkeit ſeyn derjenigen, die in einem keuſchen, nuͤchternen und gottſeligen Wandel gewartet ha- ben auf die ſelige Hoffnung und Erſcheinung der Herrlichkeit dieſes groſſen GOttes und Seligma- chers. Tit. 2, 13. IX. Der heilige Geiſt fuͤhret auch dann und wann ſeine Kinder an den Rand des ewigen Ab- grunds, und zeiget ihnen die unbeſchreibliche Noth der Verdammten; davor auch JEſus vielfaͤltig warnet, als Matth. 9, 43, 44. Apoc. 21, 8. Und lehret uns, daß es beſſer ſey ſich in dieſem Leben wehe zu thun durch Enthaltung, als die ewige Pein zu erfahren; die ein Chriſt mit der geringſten Ga- lanterey eher und mehr verdienet, als die Heiden mit ihren groͤbſten Unflaͤtereyen. Matth. 11, 24. Luc. 13, 3. Merckwuͤrdig iſts, daß der Richter vom Himmelreich ſaget, daß es den Gerechten vor der Grundlegung der Welt bereitet geweſen. Da- gegen vom ewigen Feuer ſagt er nicht, daß es den Menſchen, ſondern nur den Teufeln be- reitet ſey. Matth. 25. Die geilen Boͤcke aber ha- bens lieber wollen mit den unreinen Geiſtern gleich gut haben, als Chriſti Sinn, Bild und Willen an- ziehen: darum werden ſie von dieſem ab und zu jenen hingewieſen. JEſus der gute Hirte hat ihnen lange genug geruffen, gelocket und gepfiffen, auf daß Er ſie zu ſeinem Volck, und zu Schafen ſei- 9) Er zeigt die ewige Quaal der Verdam̃- ten. R r 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/647
Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 627. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/647>, abgerufen am 22.11.2024.