geschrieben werden, nicht allein wegbleiben, son- dern auch gantz contraire Wirckungen im Leibe entstehen. Da man nun als ein vernünftiger Mensch von einem effect auf seine Ursache noth- wendig so schliessen muß: illud, quo posito sem- per ponitur, quo remoto semper removetur effectus, necessario effectus illius est caussa, (dasjenige, bey dessen Gegenwart der effect al- lezeit da ist, bey dessen Wegbleiben aber der effect allezeit wegbleibt, muß nothwendig der Grund und Ursach dieses effects seyn;) und hier keine andere Ursachen solcher admirablen Verän- derungen angeführet werden können: so muß ja folgen, daß der Same aller solcher effectuum Ursach sey; indem er, wenn er zu seiner balsa- mischen Kraft gelanget, ins Geblüte weiter fort- geführet wird, und es damit imprägniret.
c) Wenn bey den schändlichen Leuten, die6) durch continuirliche Wollust ihren Samen nicht nur gantz verderbt, und wie mit einem Gift an- gestecket, sondern sich auch die Gonorrhoeam virulentam zugezogen haben, dieser giftige Fluß durchadstringentiasistiret, und also ins Geblüt hineingetrieben wird: so ver- derbet er die gantzelympham,und machet sie dermassen zähe, scharf, beissend und brennend, daß, wenn sie an den drüsichten und häutigen Theilen des Leibes irgendwo sto- cken bleibt, sie unerträglichen Schmertzen, Blat- tern im Gesicht, Geschwüre und Beulen an sehr vielen Orten, und im gantzen Leibe eine gantz ungemeine Mattigkeit und Schwäche verursa-
chet.
Betracht. der Unreinigkeit. (I. Th.)
geſchrieben werden, nicht allein wegbleiben, ſon- dern auch gantz contraire Wirckungen im Leibe entſtehen. Da man nun als ein vernuͤnftiger Menſch von einem effect auf ſeine Urſache noth- wendig ſo ſchlieſſen muß: illud, quo poſito ſem- per ponitur, quo remoto ſemper removetur effectus, necesſario effectus illius eſt cauſſa, (dasjenige, bey deſſen Gegenwart der effect al- lezeit da iſt, bey deſſen Wegbleiben aber der effect allezeit wegbleibt, muß nothwendig der Grund und Urſach dieſes effects ſeyn;) und hier keine andere Urſachen ſolcher admirablen Veraͤn- derungen angefuͤhret werden koͤnnen: ſo muß ja folgen, daß der Same aller ſolcher effectuum Urſach ſey; indem er, wenn er zu ſeiner balſa- miſchen Kraft gelanget, ins Gebluͤte weiter fort- gefuͤhret wird, und es damit impraͤgniret.
c) Wenn bey den ſchaͤndlichen Leuten, die6) durch continuirliche Wolluſt ihren Samen nicht nur gantz verderbt, und wie mit einem Gift an- geſtecket, ſondern ſich auch die Gonorrhoeam virulentam zugezogen haben, dieſer giftige Fluß durchadſtringentiaſiſtiret, und alſo ins Gebluͤt hineingetrieben wird: ſo ver- derbet er die gantzelympham,und machet ſie dermaſſen zaͤhe, ſcharf, beiſſend und brennend, daß, wenn ſie an den druͤſichten und haͤutigen Theilen des Leibes irgendwo ſto- cken bleibt, ſie unertraͤglichen Schmertzen, Blat- tern im Geſicht, Geſchwuͤre und Beulen an ſehr vielen Orten, und im gantzen Leibe eine gantz ungemeine Mattigkeit und Schwaͤche verurſa-
chet.
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[47/0067]
Betracht. der Unreinigkeit. (I. Th.)
geſchrieben werden, nicht allein wegbleiben, ſon-
dern auch gantz contraire Wirckungen im Leibe
entſtehen. Da man nun als ein vernuͤnftiger
Menſch von einem effect auf ſeine Urſache noth-
wendig ſo ſchlieſſen muß: illud, quo poſito ſem-
per ponitur, quo remoto ſemper removetur
effectus, necesſario effectus illius eſt cauſſa,
(dasjenige, bey deſſen Gegenwart der effect al-
lezeit da iſt, bey deſſen Wegbleiben aber der
effect allezeit wegbleibt, muß nothwendig der
Grund und Urſach dieſes effects ſeyn;) und hier
keine andere Urſachen ſolcher admirablen Veraͤn-
derungen angefuͤhret werden koͤnnen: ſo muß ja
folgen, daß der Same aller ſolcher effectuum
Urſach ſey; indem er, wenn er zu ſeiner balſa-
miſchen Kraft gelanget, ins Gebluͤte weiter fort-
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durch continuirliche Wolluſt ihren Samen nicht
nur gantz verderbt, und wie mit einem Gift an-
geſtecket, ſondern ſich auch die Gonorrhoeam
virulentam zugezogen haben, dieſer giftige
Fluß durch adſtringentia ſiſtiret, und alſo
ins Gebluͤt hineingetrieben wird: ſo ver-
derbet er die gantze lympham, und machet
ſie dermaſſen zaͤhe, ſcharf, beiſſend und
brennend, daß, wenn ſie an den druͤſichten
und haͤutigen Theilen des Leibes irgendwo ſto-
cken bleibt, ſie unertraͤglichen Schmertzen, Blat-
tern im Geſicht, Geſchwuͤre und Beulen an ſehr
vielen Orten, und im gantzen Leibe eine gantz
ungemeine Mattigkeit und Schwaͤche verurſa-
chet.
6)
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/67>, abgerufen am 21.11.2024.
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