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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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Anhang zum dritten Theil,
Süßigkeit, Schönheit, Seligkeit, Güte und Hei-
ligkeit GOttes, samt aller Furcht vor dem ange-
droheten Tod: Und Adam sündigte dem Weibe
zu Gefallen. Ferner, wie hier der Fall bald vor-
bey war, aber 900 Jahre lang, nemlich so lang
Adam lebete, unter unzehlichen Gewissensäng-
sten, Schmertzen, Plagen und hohen geistlichen
Anfechtungen zu bereuen da stunde: eben also ist der
Kitzel des Fleisches gar zu kurtz; hingegen der dar-
auf folgende Greuel, der ängstlich nagende Wurm
und das grimmige Erzittern vor jedem Andencken
desselben, währet gar zu lang; und es ist noch eine
grosse Gnade, wann solches in diesem Leben geschie-
het, und nicht bis in die Hölle aufgesparet wird,
welche letzte grausame Noth fast allen unkeuschen
Seelen begegnet, sehr wenige ausgenommen.

Hebe derowegen, o du kostbares und hoch-
geliebtes Volck GOttes! deine Augen in die
Höhe, und siehe dir an die helle Wolcke Zeugen
um den Thron GOttes und des Lammes, welche
dir die Möglichkeit eines keuschen Wandels an
ihnen selbst weisen, die das Eiß zu dieser heiligen
und gesegneten Laufbahn gebrochen, und dir zuruf-
fen und wincken, daß du dich ihnen nach in diesen
schneeweissen und himmlisch gläntzenden Heeres-
zug mit begebest. Die Reihe ist jetzt an uns;
JEsus schauet auf uns; seiner Helden Freuden-
triumph will uns als eine Wolcke mit keuscher Hei-
ligkeit und mit englischer Reinigkeit durchdringen,
und die Sündenhitze abkühlen: ihr Kampf und
Sieg macht ja den Weg leichter, ihre Schritte
auf diesem heiligen Wege, darauf kein unreiner
gehen kann (Jes. 35, 8.) trieffen noch von Segen;
Elias lässt uns seinen Mantel sowol als der jung-
fräuliche Leib Christi seine Kleider; jeder Vor-

gän-

Anhang zum dritten Theil,
Suͤßigkeit, Schoͤnheit, Seligkeit, Guͤte und Hei-
ligkeit GOttes, ſamt aller Furcht vor dem ange-
droheten Tod: Und Adam ſuͤndigte dem Weibe
zu Gefallen. Ferner, wie hier der Fall bald vor-
bey war, aber 900 Jahre lang, nemlich ſo lang
Adam lebete, unter unzehlichen Gewiſſensaͤng-
ſten, Schmertzen, Plagen und hohen geiſtlichen
Anfechtungen zu bereuen da ſtunde: eben alſo iſt der
Kitzel des Fleiſches gar zu kurtz; hingegen der dar-
auf folgende Greuel, der aͤngſtlich nagende Wurm
und das grimmige Erzittern vor jedem Andencken
deſſelben, waͤhret gar zu lang; und es iſt noch eine
groſſe Gnade, wann ſolches in dieſem Leben geſchie-
het, und nicht bis in die Hoͤlle aufgeſparet wird,
welche letzte grauſame Noth faſt allen unkeuſchen
Seelen begegnet, ſehr wenige ausgenommen.

Hebe derowegen, o du koſtbares und hoch-
geliebtes Volck GOttes! deine Augen in die
Hoͤhe, und ſiehe dir an die helle Wolcke Zeugen
um den Thron GOttes und des Lammes, welche
dir die Moͤglichkeit eines keuſchen Wandels an
ihnen ſelbſt weiſen, die das Eiß zu dieſer heiligen
und geſegneten Laufbahn gebrochen, und dir zuruf-
fen und wincken, daß du dich ihnen nach in dieſen
ſchneeweiſſen und himmliſch glaͤntzenden Heeres-
zug mit begebeſt. Die Reihe iſt jetzt an uns;
JEſus ſchauet auf uns; ſeiner Helden Freuden-
triumph will uns als eine Wolcke mit keuſcher Hei-
ligkeit und mit engliſcher Reinigkeit durchdringen,
und die Suͤndenhitze abkuͤhlen: ihr Kampf und
Sieg macht ja den Weg leichter, ihre Schritte
auf dieſem heiligen Wege, darauf kein unreiner
gehen kann (Jeſ. 35, 8.) trieffen noch von Segen;
Elias laͤſſt uns ſeinen Mantel ſowol als der jung-
fraͤuliche Leib Chriſti ſeine Kleider; jeder Vor-

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[660/0680] Anhang zum dritten Theil, Suͤßigkeit, Schoͤnheit, Seligkeit, Guͤte und Hei- ligkeit GOttes, ſamt aller Furcht vor dem ange- droheten Tod: Und Adam ſuͤndigte dem Weibe zu Gefallen. Ferner, wie hier der Fall bald vor- bey war, aber 900 Jahre lang, nemlich ſo lang Adam lebete, unter unzehlichen Gewiſſensaͤng- ſten, Schmertzen, Plagen und hohen geiſtlichen Anfechtungen zu bereuen da ſtunde: eben alſo iſt der Kitzel des Fleiſches gar zu kurtz; hingegen der dar- auf folgende Greuel, der aͤngſtlich nagende Wurm und das grimmige Erzittern vor jedem Andencken deſſelben, waͤhret gar zu lang; und es iſt noch eine groſſe Gnade, wann ſolches in dieſem Leben geſchie- het, und nicht bis in die Hoͤlle aufgeſparet wird, welche letzte grauſame Noth faſt allen unkeuſchen Seelen begegnet, ſehr wenige ausgenommen. Hebe derowegen, o du koſtbares und hoch- geliebtes Volck GOttes! deine Augen in die Hoͤhe, und ſiehe dir an die helle Wolcke Zeugen um den Thron GOttes und des Lammes, welche dir die Moͤglichkeit eines keuſchen Wandels an ihnen ſelbſt weiſen, die das Eiß zu dieſer heiligen und geſegneten Laufbahn gebrochen, und dir zuruf- fen und wincken, daß du dich ihnen nach in dieſen ſchneeweiſſen und himmliſch glaͤntzenden Heeres- zug mit begebeſt. Die Reihe iſt jetzt an uns; JEſus ſchauet auf uns; ſeiner Helden Freuden- triumph will uns als eine Wolcke mit keuſcher Hei- ligkeit und mit engliſcher Reinigkeit durchdringen, und die Suͤndenhitze abkuͤhlen: ihr Kampf und Sieg macht ja den Weg leichter, ihre Schritte auf dieſem heiligen Wege, darauf kein unreiner gehen kann (Jeſ. 35, 8.) trieffen noch von Segen; Elias laͤſſt uns ſeinen Mantel ſowol als der jung- fraͤuliche Leib Chriſti ſeine Kleider; jeder Vor- gaͤn-

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 660. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/680>, abgerufen am 22.11.2024.