che solte vermögend seyn, einem Men- schen, der nur noch nicht über sein na- türlich Verderben in der Bosheit wei- ter gegangen ist, mit vollkommenerCon- victionbeyzubringen, welch ein genaues Aufsehen GOtt auf die Fortpflantzung des menschlichen Geschlechts habe, und auf alle Umstände, die dabey oder dage- gen nur vorfallen können; und welch ein heiliges und mit tiefsterVenerationund Bewunderung der Weisheit GOttes zu verknüpfendes Werck sie seyn solte.
Die alten Jüdischen Lehrer haben an dieses Geheimniß zuweilen mit grosser Ehrerbietung gedacht. Sie sprechen in dem Targum Hierosol. über Mos. 30, 32. Vier Schlüssel sind in der "Hand desjenigen, der aller Welt Herrscher heis- "set, und die weder den Engeln noch den Sera- "phinen anvertrauet werden: nemlich der Schlüs- "sel des Regens, 5 Mos. 28, 12. der Sättigung "und Versorgung aller Creatur, Ps. 145, 16. "der Gräber zur Auferstehung der Todten, Ezech. "37, 12. und der Fruchtbarkeit und Unfrucht- "barkeit der Leiber, 1 Mos. 30, 32." Sie wollen in ihrer Weise zu reden so viel sagen: Diese 4. Stücke habe sich der ewige GOtt schlechterdings allein zu seiner oberherrlichen Macht und Re- gierung vorbehalten, und lasse sich von keinem Engel und keinem Potentaten etwas drein re- den, oder etwas darin einrichten; hierinnen müsse ihn alle Welt ungemeistert, ungehindert und ungefördert lassen; keiner könne etwas än-
dern,
Betracht. der Unreinigkeit. (I. Th.)
che ſolte vermoͤgend ſeyn, einem Men- ſchen, der nur noch nicht uͤber ſein na- tuͤrlich Verderben in der Bosheit wei- ter gegangen iſt, mit vollkommenerCon- victionbeyzubringen, welch ein genaues Aufſehen GOtt auf die Fortpflantzung des menſchlichen Geſchlechts habe, und auf alle Umſtaͤnde, die dabey oder dage- gen nur vorfallen koͤnnen; und welch ein heiliges und mit tiefſterVenerationund Bewunderung der Weisheit GOttes zu verknuͤpfendes Werck ſie ſeyn ſolte.
Die alten Juͤdiſchen Lehrer haben an dieſes Geheimniß zuweilen mit groſſer Ehrerbietung gedacht. Sie ſprechen in dem Targum Hieroſol. uͤber Moſ. 30, 32. Vier Schluͤſſel ſind in der „Hand desjenigen, der aller Welt Herrſcher heiſ- „ſet, und die weder den Engeln noch den Sera- „phinen anvertrauet werden: nemlich der Schluͤſ- „ſel des Regens, 5 Moſ. 28, 12. der Saͤttigung „und Verſorgung aller Creatur, Pſ. 145, 16. „der Graͤber zur Auferſtehung der Todten, Ezech. „37, 12. und der Fruchtbarkeit und Unfrucht- „barkeit der Leiber, 1 Moſ. 30, 32.‟ Sie wollen in ihrer Weiſe zu reden ſo viel ſagen: Dieſe 4. Stuͤcke habe ſich der ewige GOtt ſchlechterdings allein zu ſeiner oberherrlichen Macht und Re- gierung vorbehalten, und laſſe ſich von keinem Engel und keinem Potentaten etwas drein re- den, oder etwas darin einrichten; hierinnen muͤſſe ihn alle Welt ungemeiſtert, ungehindert und ungefoͤrdert laſſen; keiner koͤnne etwas aͤn-
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Betracht. der Unreinigkeit. (I. Th.)
che ſolte vermoͤgend ſeyn, einem Men-
ſchen, der nur noch nicht uͤber ſein na-
tuͤrlich Verderben in der Bosheit wei-
ter gegangen iſt, mit vollkommener Con-
viction beyzubringen, welch ein genaues
Aufſehen GOtt auf die Fortpflantzung
des menſchlichen Geſchlechts habe, und
auf alle Umſtaͤnde, die dabey oder dage-
gen nur vorfallen koͤnnen; und welch ein
heiliges und mit tiefſter Veneration und
Bewunderung der Weisheit GOttes
zu verknuͤpfendes Werck ſie ſeyn ſolte.
Die alten Juͤdiſchen Lehrer haben an dieſes
Geheimniß zuweilen mit groſſer Ehrerbietung
gedacht. Sie ſprechen in dem Targum Hieroſol.
uͤber Moſ. 30, 32. Vier Schluͤſſel ſind in der
„Hand desjenigen, der aller Welt Herrſcher heiſ-
„ſet, und die weder den Engeln noch den Sera-
„phinen anvertrauet werden: nemlich der Schluͤſ-
„ſel des Regens, 5 Moſ. 28, 12. der Saͤttigung
„und Verſorgung aller Creatur, Pſ. 145, 16.
„der Graͤber zur Auferſtehung der Todten, Ezech.
„37, 12. und der Fruchtbarkeit und Unfrucht-
„barkeit der Leiber, 1 Moſ. 30, 32.‟ Sie wollen
in ihrer Weiſe zu reden ſo viel ſagen: Dieſe 4.
Stuͤcke habe ſich der ewige GOtt ſchlechterdings
allein zu ſeiner oberherrlichen Macht und Re-
gierung vorbehalten, und laſſe ſich von keinem
Engel und keinem Potentaten etwas drein re-
den, oder etwas darin einrichten; hierinnen
muͤſſe ihn alle Welt ungemeiſtert, ungehindert
und ungefoͤrdert laſſen; keiner koͤnne etwas aͤn-
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/79>, abgerufen am 21.11.2024.
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