Sattler, Basilius: Eine Christliche Leichpredigt, Gethan Bey der Begrebnis weiland Der Durchleuchtigen Hochgebornen Fürstin ... Frewlein Sabinæ Catharinæ. Wolfenbüttel, 1590.So ist auch das / das wir Gott leben / vnser grösseste Ehr in dieser vnd in der künfftigen Welt. Es ist ein gros / das einer eines fürnemen Fürsten / Königs oder Keysers Diener ist. Darumb die Leute es jhnen lassen sawr werden / das sie da ankommen / oder vntergebracht werden. Aber solche Herrn / König vnd Keyser sind nur Menschen. Das aber ist eine grosse Herrligkeit / auch der Engel / wenn man dem Lebendigen GOtt dienet / es sey da einer so gering als er wölle / ein Kind / Knabe / Kindermegdlein etc. So ist er den fürnembsten Leuten in der Welt gleich / vnd kans keiner höher bringen. Wiederumb / wer Gott nicht lebet / das ist / auff jhn nicht sihet / nichts nach jhm fraget / sich in seinem leben nach jm nicht richtet / sonder denckt nur auff sich / sucht sein eigen bestes / der hat sich / so lang er sich nicht bekehret / Gottes hülff / beystand vnnd belohnung nicht zutrösten / vnd geht jhm auch nach dem gemeinen Sprichwort / Wer sein eigen Pferd wil reiten / der mus auch sein eigen Habern futtern. Der ist vbel hie gewesen / Die Schrifft sagt / er sey lebendig Todt / Ja besser were es jhm / er were nie geboren / er sey Doctor / Magister / Prediger / Fürst / Raht / Diener / Edelman / Haußvater / Haußmutter / Kind / Knecht / Magd oder Jung etc. DErowegen sollen wir diese Lehr dazu gebrau- So ist auch das / das wir Gott leben / vnser grösseste Ehr in dieser vnd in der künfftigen Welt. Es ist ein gros / das einer eines fürnemen Fürsten / Königs oder Keysers Diener ist. Darumb die Leute es jhnen lassen sawr werden / das sie da ankom̃en / oder vntergebracht werden. Aber solche Herrn / König vnd Keyser sind nur Menschen. Das aber ist eine grosse Herrligkeit / auch der Engel / wenn man dem Lebendigen GOtt dienet / es sey da einer so gering als er wölle / ein Kind / Knabe / Kindermegdlein etc. So ist er den fürnembsten Leuten in der Welt gleich / vnd kans keiner höher bringen. Wiederumb / wer Gott nicht lebet / das ist / auff jhn nicht sihet / nichts nach jhm fraget / sich in seinem leben nach jm nicht richtet / sonder denckt nur auff sich / sucht sein eigen bestes / der hat sich / so lang er sich nicht bekehret / Gottes hülff / beystand vnnd belohnung nicht zutrösten / vnd geht jhm auch nach dem gemeinen Sprichwort / Wer sein eigen Pferd wil reiten / der mus auch sein eigen Habern futtern. Der ist vbel hie gewesen / Die Schrifft sagt / er sey lebendig Todt / Ja besser were es jhm / er were nie geboren / er sey Doctor / Magister / Prediger / Fürst / Raht / Diener / Edelman / Haußvater / Haußmutter / Kind / Knecht / Magd oder Jung etc. DErowegen sollen wir diese Lehr dazu gebrau- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0016"/> <p>So ist auch das / das wir Gott leben / vnser grösseste Ehr in dieser vnd in der künfftigen Welt. Es ist ein gros / das einer eines fürnemen Fürsten / Königs oder Keysers Diener ist. Darumb die Leute es jhnen lassen sawr werden / das sie da ankom̃en / oder vntergebracht werden. Aber solche Herrn / König vnd Keyser sind nur Menschen. Das aber ist eine grosse Herrligkeit / auch der Engel / wenn man dem Lebendigen GOtt dienet / es sey da einer so gering als er wölle / ein Kind / Knabe / Kindermegdlein etc. So ist er den fürnembsten Leuten in der Welt gleich / vnd kans keiner höher bringen.</p> <p>Wiederumb / wer Gott nicht lebet / das ist / auff jhn nicht sihet / nichts nach jhm fraget / sich in seinem leben nach jm nicht richtet / sonder denckt nur auff sich / sucht sein eigen bestes / der hat sich / so lang er sich nicht bekehret / Gottes hülff / beystand vnnd belohnung nicht zutrösten / vnd geht jhm auch nach dem gemeinen Sprichwort / Wer sein eigen Pferd wil reiten / der mus auch sein eigen Habern futtern. Der ist vbel hie gewesen / Die Schrifft sagt / er sey lebendig Todt / Ja besser were es jhm / er were nie geboren / er sey Doctor / Magister / Prediger / Fürst / Raht / Diener / Edelman / Haußvater / Haußmutter / Kind / Knecht / Magd oder Jung etc.</p> <p>DErowegen sollen wir diese Lehr dazu gebrau- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0016]
So ist auch das / das wir Gott leben / vnser grösseste Ehr in dieser vnd in der künfftigen Welt. Es ist ein gros / das einer eines fürnemen Fürsten / Königs oder Keysers Diener ist. Darumb die Leute es jhnen lassen sawr werden / das sie da ankom̃en / oder vntergebracht werden. Aber solche Herrn / König vnd Keyser sind nur Menschen. Das aber ist eine grosse Herrligkeit / auch der Engel / wenn man dem Lebendigen GOtt dienet / es sey da einer so gering als er wölle / ein Kind / Knabe / Kindermegdlein etc. So ist er den fürnembsten Leuten in der Welt gleich / vnd kans keiner höher bringen.
Wiederumb / wer Gott nicht lebet / das ist / auff jhn nicht sihet / nichts nach jhm fraget / sich in seinem leben nach jm nicht richtet / sonder denckt nur auff sich / sucht sein eigen bestes / der hat sich / so lang er sich nicht bekehret / Gottes hülff / beystand vnnd belohnung nicht zutrösten / vnd geht jhm auch nach dem gemeinen Sprichwort / Wer sein eigen Pferd wil reiten / der mus auch sein eigen Habern futtern. Der ist vbel hie gewesen / Die Schrifft sagt / er sey lebendig Todt / Ja besser were es jhm / er were nie geboren / er sey Doctor / Magister / Prediger / Fürst / Raht / Diener / Edelman / Haußvater / Haußmutter / Kind / Knecht / Magd oder Jung etc.
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