Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Ein Christliche Leichpredigt Gethan zu Wolffenbüttel Bey der Begrebnus Weiland des Edlen ... Carl Capaunen von Zwickaw, Heuptmans zu Brunßrode. Wolfenbüttel, 1590.

Bild:
<< vorherige Seite

Zum Dritten ist bey solcher betrachtung des Todes auch ein vorsatz das leben zubessern / das ein Mensch GOtt für augen hat / vnd sich jm gehorsam zu sein befleissiget / dem Nechsten gern dienet / seine gaben / die jhm Gott verliehen / wol anleget / vnd in seinem Ampt vnd Beruff getrew vnd fleissig ist.

Denn gleich wie ein sicherer Mensch / der an den Tod nicht gedencket / sondern jhn aus den augen setzet / weder nach GOtt / noch Gottes Zorn oder gnad etwas fraget / auch GOtt vnd seinem Nechsten nichts zu willen weis / sondern in den tag hinein lebet / vnd nur darauff sihet / das er seinen vorteil schaffe / zeitliche Ehr / Güter vnd Wollust erlange. Also wer den Todt recht betrachtet / vnd bedencket / das er dessen alle Stund vnd augenblick müsse gewertig sein / / vnd wie der Bawm einmal falle / so bleibe er liggen / vnd werde auff den Todt Ewiges Leben oder Verdamniß folgen / der sihet sich jmmerdar für / das er ja Gott nicht erzürne / vnd zu nahe sey / sondern jhm gehörche vnd diene / auff das / wenn jhn der Todt vberfellt / er nicht als ein vngetrewer Knecht in Sünden betretten / vnd ewig gestraffet / sondern im Stand guter Werck erfunden werde / vnd des ewigen rhum vnd frewd habe. Wie denn Christus Matth. 25. bezeuget / das er am Jüngsten tag aus gnaden die guten Werck rhümen vnd belohnen werde.

Das ists das Syrach 7. sagt / Bedenck das ende / so wirstu nimmermehr vbels thun. Also vermanet Christus aus diesem grund / das wir mit vnsern Gütern dem Nechsten guts thun Luc. 16. Machet euch Freund / spricht er / mit dem vngerechten Mammon (Dadurch verstehet er die zeitliche Güter) auff das wenn jhr nun darbet / sie euch auffnemen in die Ewige Hütten. Dahin sihet er auch in dem Gleichnis von einem Menschen / der vber land zoge / vnd seinen Knechten seine Güter austhete / vnd dem einem fünff / dem andern zwen / dem dritten einen Centner gab / vnd darnach wiederkam / vnd von jhnen Rechenschafft for-

Zum Dritten ist bey solcher betrachtung des Todes auch ein vorsatz das leben zubessern / das ein Mensch GOtt für augen hat / vnd sich jm gehorsam zu sein befleissiget / dem Nechsten gern dienet / seine gaben / die jhm Gott verliehen / wol anleget / vnd in seinem Ampt vnd Beruff getrew vnd fleissig ist.

Denn gleich wie ein sicherer Mensch / der an den Tod nicht gedencket / sondern jhn aus den augen setzet / weder nach GOtt / noch Gottes Zorn oder gnad etwas fraget / auch GOtt vnd seinem Nechsten nichts zu willen weis / sondern in den tag hinein lebet / vnd nur darauff sihet / das er seinen vorteil schaffe / zeitliche Ehr / Güter vnd Wollust erlange. Also wer den Todt recht betrachtet / vnd bedencket / das er dessen alle Stund vnd augenblick müsse gewertig sein / / vnd wie der Bawm einmal falle / so bleibe er liggen / vnd werde auff den Todt Ewiges Leben oder Verdamniß folgen / der sihet sich jmmerdar für / das er ja Gott nicht erzürne / vnd zu nahe sey / sondern jhm gehörche vnd diene / auff das / wenn jhn der Todt vberfellt / er nicht als ein vngetrewer Knecht in Sünden betretten / vnd ewig gestraffet / sondern im Stand guter Werck erfunden werde / vnd des ewigen rhum vnd frewd habe. Wie denn Christus Matth. 25. bezeuget / das er am Jüngsten tag aus gnaden die guten Werck rhümen vnd belohnen werde.

Das ists das Syrach 7. sagt / Bedenck das ende / so wirstu nimmermehr vbels thun. Also vermanet Christus aus diesem grund / das wir mit vnsern Gütern dem Nechsten guts thun Luc. 16. Machet euch Freund / spricht er / mit dem vngerechten Mammon (Dadurch verstehet er die zeitliche Güter) auff das wenn jhr nun darbet / sie euch auffnemen in die Ewige Hütten. Dahin sihet er auch in dem Gleichnis von einem Menschen / der vber land zoge / vnd seinen Knechten seine Güter austhete / vnd dem einem fünff / dem andern zwen / dem dritten einen Centner gab / vnd darnach wiederkam / vnd von jhnen Rechenschafft for-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0014"/>
        <p>Zum Dritten ist bey solcher betrachtung des Todes auch ein vorsatz das leben
                     zubessern / das ein Mensch GOtt für augen hat / vnd sich jm gehorsam zu sein
                     befleissiget / dem Nechsten gern dienet / seine gaben / die jhm Gott verliehen /
                     wol anleget / vnd in seinem Ampt vnd Beruff getrew vnd fleissig ist.</p>
        <p>Denn gleich wie ein sicherer Mensch / der an den Tod nicht gedencket / sondern
                     jhn aus den augen setzet / weder nach GOtt / noch Gottes Zorn oder gnad etwas
                     fraget / auch GOtt vnd seinem Nechsten nichts zu willen weis / sondern in den
                     tag hinein lebet / vnd nur darauff sihet / das er seinen vorteil schaffe /
                     zeitliche Ehr / Güter vnd Wollust erlange. Also wer den Todt recht betrachtet /
                     vnd bedencket / das er dessen alle Stund vnd augenblick müsse gewertig sein / /
                     vnd wie der Bawm einmal falle / so bleibe er liggen / vnd werde auff den Todt
                     Ewiges Leben oder Verdamniß folgen / der sihet sich jmmerdar für / das er ja
                     Gott nicht erzürne / vnd zu nahe sey / sondern jhm gehörche vnd diene / auff das
                     / wenn jhn der Todt vberfellt / er nicht als ein vngetrewer Knecht in Sünden
                     betretten / vnd ewig gestraffet / sondern im Stand guter Werck erfunden werde /
                     vnd des ewigen rhum vnd frewd habe. Wie denn Christus Matth. 25. bezeuget / das
                     er am Jüngsten tag aus gnaden die guten Werck rhümen vnd belohnen werde.</p>
        <p>Das ists das Syrach 7. sagt / Bedenck das ende / so wirstu nimmermehr vbels thun.
                     Also vermanet Christus aus diesem grund / das wir mit vnsern Gütern dem Nechsten
                     guts thun Luc. 16. Machet euch Freund / spricht er / mit dem vngerechten Mammon
                     (Dadurch verstehet er die zeitliche Güter) auff das wenn jhr nun darbet / sie
                     euch auffnemen in die Ewige Hütten. Dahin sihet er auch in dem Gleichnis von
                     einem Menschen / der vber land zoge / vnd seinen Knechten seine Güter austhete /
                     vnd dem einem fünff / dem andern zwen / dem dritten einen Centner gab / vnd
                     darnach wiederkam / vnd von jhnen Rechenschafft for-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0014] Zum Dritten ist bey solcher betrachtung des Todes auch ein vorsatz das leben zubessern / das ein Mensch GOtt für augen hat / vnd sich jm gehorsam zu sein befleissiget / dem Nechsten gern dienet / seine gaben / die jhm Gott verliehen / wol anleget / vnd in seinem Ampt vnd Beruff getrew vnd fleissig ist. Denn gleich wie ein sicherer Mensch / der an den Tod nicht gedencket / sondern jhn aus den augen setzet / weder nach GOtt / noch Gottes Zorn oder gnad etwas fraget / auch GOtt vnd seinem Nechsten nichts zu willen weis / sondern in den tag hinein lebet / vnd nur darauff sihet / das er seinen vorteil schaffe / zeitliche Ehr / Güter vnd Wollust erlange. Also wer den Todt recht betrachtet / vnd bedencket / das er dessen alle Stund vnd augenblick müsse gewertig sein / / vnd wie der Bawm einmal falle / so bleibe er liggen / vnd werde auff den Todt Ewiges Leben oder Verdamniß folgen / der sihet sich jmmerdar für / das er ja Gott nicht erzürne / vnd zu nahe sey / sondern jhm gehörche vnd diene / auff das / wenn jhn der Todt vberfellt / er nicht als ein vngetrewer Knecht in Sünden betretten / vnd ewig gestraffet / sondern im Stand guter Werck erfunden werde / vnd des ewigen rhum vnd frewd habe. Wie denn Christus Matth. 25. bezeuget / das er am Jüngsten tag aus gnaden die guten Werck rhümen vnd belohnen werde. Das ists das Syrach 7. sagt / Bedenck das ende / so wirstu nimmermehr vbels thun. Also vermanet Christus aus diesem grund / das wir mit vnsern Gütern dem Nechsten guts thun Luc. 16. Machet euch Freund / spricht er / mit dem vngerechten Mammon (Dadurch verstehet er die zeitliche Güter) auff das wenn jhr nun darbet / sie euch auffnemen in die Ewige Hütten. Dahin sihet er auch in dem Gleichnis von einem Menschen / der vber land zoge / vnd seinen Knechten seine Güter austhete / vnd dem einem fünff / dem andern zwen / dem dritten einen Centner gab / vnd darnach wiederkam / vnd von jhnen Rechenschafft for-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1590
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1590/14
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Ein Christliche Leichpredigt Gethan zu Wolffenbüttel Bey der Begrebnus Weiland des Edlen ... Carl Capaunen von Zwickaw, Heuptmans zu Brunßrode. Wolfenbüttel, 1590, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1590/14>, abgerufen am 21.11.2024.