Sattler, Basilius: Eine Christliche Leichpredigt. Gethan bey der Begrebnis eines Pastoris. Wolfenbüttel, 1597.jhr also den glauben: denn sol vns geholffen werden / so müssen wir Gott vertrawen / wie offt in der Euangelischen Histori steht / dein Glaub hat dir geholffen. Die Fraw vertrawet auch den Propheten / nimbt jhr Vernunfft wie des glaubens art ist / gefangen / vnnd borget so viel Gefeß / als sie zu wege bringen kan / vnd wie der Prophet befohlen hat / schleust sie die Thür hinder jhr zu vnd geust auß dem Olekrug / so lange biß alle gefeß voll sein / vnd mangelt jhr so gar nichts / das auch das Ol nicht ehe auffhöret zu lauffen auß dem Krug / biß jhr gesagt wirdt / es sey kein gefeß mehr da. Wie sie es nun den Propheten ohn zweiffel mit grosser freud vnnd danck sagung berichtet / heisset er dz Ole alles zu Gelt machen / da bezalet sie nicht allein die schulden / sonder erobert auch so viel noch / das sie sich vnd jhre Kinder damit ernehren kan / vnd siehet also / das zuverwunderen / die gute Fraw besser nach jhres Mannes Tod / als da er noch lebte. Vnd das kombt daher / das Gott auch dar zu kömbt / der ist gütig / das er jhres Mannes Gottseligkeit auch nach seinem tod belohnen wil / vnd desselben sein Weib vnd Kind geniessen lassen / wie denn jhn auch der armen Witwen vnd Kinder jammert / vnd jhr nhot vnd erhenen / so sie vergeust jhm zu hertzen gehen. So war auch der Prophet Elisa mit seinem starcken Gebet etwas bey Gott mechtig vnd könte er jhm solche bitte nicht versagen. Das gibt nun nicht allein der Prediger Witwen vnd hinderlassenen kindern / sonder auch in gemein allen armen Gottfürchtigen Christen vnnd jhren Witwen vnd Waisen lebendigen vnd bestendigen trost / das wo man nur Gottfürchtig ist / wolle sie Gott nicht gar vbergeben vnnd verlassen / wie sie sich einbilden vnd der Teuffel auch gewaltig zuschiert / die Welt auch nicht anders meinet / als es sey gar auß mit jhnen. Nein / Nein / die meinung hat es gar nicht / sonder Gott wil sich auch der Witwen kinder vnd nachkommen fromer Pre - jhr also den glauben: denn sol vns geholffen werden / so müssen wir Gott vertrawen / wie offt in der Euangelischen Histori steht / dein Glaub hat dir geholffen. Die Fraw vertrawet auch den Propheten / nimbt jhr Vernunfft wie des glaubens art ist / gefangen / vnnd borget so viel Gefeß / als sie zu wege bringen kan / vnd wie der Prophet befohlen hat / schleust sie die Thür hinder jhr zu vnd geust auß dem Olekrug / so lange biß alle gefeß voll sein / vnd mangelt jhr so gar nichts / das auch das Ol nicht ehe auffhöret zu lauffen auß dem Krug / biß jhr gesagt wirdt / es sey kein gefeß mehr da. Wie sie es nun den Propheten ohn zweiffel mit grosser freud vnnd danck sagung berichtet / heisset er dz Ole alles zu Gelt machen / da bezalet sie nicht allein die schulden / sonder erobert auch so viel noch / das sie sich vnd jhre Kinder damit ernehren kan / vnd siehet also / das zuverwunderen / die gute Fraw besser nach jhres Mannes Tod / als da er noch lebte. Vnd das kombt daher / das Gott auch dar zu kömbt / der ist gütig / das er jhres Mannes Gottseligkeit auch nach seinem tod belohnen wil / vnd desselben sein Weib vnd Kind geniessen lassen / wie denn jhn auch der armen Witwen vnd Kinder jammert / vnd jhr nhot vnd erhenen / so sie vergeust jhm zu hertzen gehen. So war auch der Prophet Elisa mit seinem starcken Gebet etwas bey Gott mechtig vnd könte er jhm solche bitte nicht versagen. Das gibt nun nicht allein der Prediger Witwen vnd hinderlassenen kindern / sonder auch in gemein allen armen Gottfürchtigen Christen vnnd jhren Witwen vnd Waisen lebendigen vnd bestendigen trost / das wo man nur Gottfürchtig ist / wolle sie Gott nicht gar vbergeben vnnd verlassen / wie sie sich einbilden vnd der Teuffel auch gewaltig zuschiert / die Welt auch nicht anders meinet / als es sey gar auß mit jhnen. Nein / Nein / die meinung hat es gar nicht / sonder Gott wil sich auch der Witwen kinder vnd nachkommen fromer Pre - <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0024"/> jhr also den glauben: denn sol vns geholffen werden / so müssen wir Gott vertrawen / wie offt in der Euangelischen Histori steht / dein Glaub hat dir geholffen. Die Fraw vertrawet auch den Propheten / nimbt jhr Vernunfft wie des glaubens art ist / gefangen / vnnd borget so viel Gefeß / als sie zu wege bringen kan / vnd wie der Prophet befohlen hat / schleust sie die Thür hinder jhr zu vnd geust auß dem Olekrug / so lange biß alle gefeß voll sein / vnd mangelt jhr so gar nichts / das auch das Ol nicht ehe auffhöret zu lauffen auß dem Krug / biß jhr gesagt wirdt / es sey kein gefeß mehr da. Wie sie es nun den Propheten ohn zweiffel mit grosser freud vnnd danck sagung berichtet / heisset er dz Ole alles zu Gelt machen / da bezalet sie nicht allein die schulden / sonder erobert auch so viel noch / das sie sich vnd jhre Kinder damit ernehren kan / vnd siehet also / das zuverwunderen / die gute Fraw besser nach jhres Mannes Tod / als da er noch lebte. Vnd das kombt daher / das Gott auch dar zu kömbt / der ist gütig / das er jhres Mannes Gottseligkeit auch nach seinem tod belohnen wil / vnd desselben sein Weib vnd Kind geniessen lassen / wie denn jhn auch der armen Witwen vnd Kinder jammert / vnd jhr nhot vnd erhenen / so sie vergeust jhm zu hertzen gehen. So war auch der Prophet Elisa mit seinem starcken Gebet etwas bey Gott mechtig vnd könte er jhm solche bitte nicht versagen.</p> <p>Das gibt nun nicht allein der Prediger Witwen vnd hinderlassenen kindern / sonder auch in gemein allen armen Gottfürchtigen Christen vnnd jhren Witwen vnd Waisen lebendigen vnd bestendigen trost / das wo man nur Gottfürchtig ist / wolle sie Gott nicht gar vbergeben vnnd verlassen / wie sie sich einbilden vnd der Teuffel auch gewaltig zuschiert / die Welt auch nicht anders meinet / als es sey gar auß mit jhnen. Nein / Nein / die meinung hat es gar nicht / sonder Gott wil sich auch der Witwen kinder vnd nachkommen fromer Pre - </p> </div> </body> </text> </TEI> [0024]
jhr also den glauben: denn sol vns geholffen werden / so müssen wir Gott vertrawen / wie offt in der Euangelischen Histori steht / dein Glaub hat dir geholffen. Die Fraw vertrawet auch den Propheten / nimbt jhr Vernunfft wie des glaubens art ist / gefangen / vnnd borget so viel Gefeß / als sie zu wege bringen kan / vnd wie der Prophet befohlen hat / schleust sie die Thür hinder jhr zu vnd geust auß dem Olekrug / so lange biß alle gefeß voll sein / vnd mangelt jhr so gar nichts / das auch das Ol nicht ehe auffhöret zu lauffen auß dem Krug / biß jhr gesagt wirdt / es sey kein gefeß mehr da. Wie sie es nun den Propheten ohn zweiffel mit grosser freud vnnd danck sagung berichtet / heisset er dz Ole alles zu Gelt machen / da bezalet sie nicht allein die schulden / sonder erobert auch so viel noch / das sie sich vnd jhre Kinder damit ernehren kan / vnd siehet also / das zuverwunderen / die gute Fraw besser nach jhres Mannes Tod / als da er noch lebte. Vnd das kombt daher / das Gott auch dar zu kömbt / der ist gütig / das er jhres Mannes Gottseligkeit auch nach seinem tod belohnen wil / vnd desselben sein Weib vnd Kind geniessen lassen / wie denn jhn auch der armen Witwen vnd Kinder jammert / vnd jhr nhot vnd erhenen / so sie vergeust jhm zu hertzen gehen. So war auch der Prophet Elisa mit seinem starcken Gebet etwas bey Gott mechtig vnd könte er jhm solche bitte nicht versagen.
Das gibt nun nicht allein der Prediger Witwen vnd hinderlassenen kindern / sonder auch in gemein allen armen Gottfürchtigen Christen vnnd jhren Witwen vnd Waisen lebendigen vnd bestendigen trost / das wo man nur Gottfürchtig ist / wolle sie Gott nicht gar vbergeben vnnd verlassen / wie sie sich einbilden vnd der Teuffel auch gewaltig zuschiert / die Welt auch nicht anders meinet / als es sey gar auß mit jhnen. Nein / Nein / die meinung hat es gar nicht / sonder Gott wil sich auch der Witwen kinder vnd nachkommen fromer Pre -
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