Sattler, Basilius: Leichpredigt/ Gethan bey der Begräbnis deß ... Herrn Veit Crullen. Wolfenbüttel, 1616.Menschen ist die Sünde in die Welt kommen / vnnd durch die Sünde der Tod. Diese Lehre soll vns erstlich demütigen für Gott vnd den Menschen / das wir vns vnter die Gewaltige Hand Gottes demütigen / vnnd in vnserem gebet vnd sonsten zu Gott mit Abraham Genesis am 18. sagen / Ich hab mich vnterwunden mit dem HErrn zu reden / wiewol ich Erd vnd Asche bin / Vnd mit David im 8. vnnd 144. Psalm / Was ist der Mensch das du sein gedenckest / vnnd deß Menschen Kind das du dich sein annimpst. Vnnd mit dem Haubtman im Evangelio / Ich bin nicht werth / Daß du vnter mein Dach gehest. So sollen wir vns wegen vnser Gaben vber vnsern Nechsten nicht erheben / sondern wie ein Pfaw / so sonst in jhren schönen Federn pranget / Wenn sie jhre Heßliche Füsse anschawet / jhre Flüegel sencken lesset. Also sollen wir mit vnsern Gaben nicht prangen / wenn wir bedencken was für arme Leute wir sein. Was erhebet sich die arme Erde vnd Asche / ist doch der Mensche ein schendlicher Kot / weil er noch lebet / vnd wenn der Artzt lange daran flicket / so heist es doch endlich: Heut König / Morgen Tod / Vnd wenn der Mensch tod ist / so fressen jn die Schlangen vnd Würme. Darümb lieber Mensch / Wenn du schon grünest wie ein Menschen ist die Sünde in die Welt kommen / vnnd durch die Sünde der Tod. Diese Lehre soll vns erstlich demütigen für Gott vnd den Menschen / das wir vns vnter die Gewaltige Hand Gottes demütigen / vnnd in vnserem gebet vnd sonsten zu Gott mit Abraham Genesis am 18. sagen / Ich hab mich vnterwunden mit dem HErrn zu reden / wiewol ich Erd vnd Asche bin / Vnd mit David im 8. vnnd 144. Psalm / Was ist der Mensch das du sein gedenckest / vnnd deß Menschen Kind das du dich sein annimpst. Vnnd mit dem Haubtman im Evangelio / Ich bin nicht werth / Daß du vnter mein Dach gehest. So sollen wir vns wegen vnser Gaben vber vnsern Nechsten nicht erheben / sondern wie ein Pfaw / so sonst in jhren schönen Federn pranget / Wenn sie jhre Heßliche Füsse anschawet / jhre Flüegel sencken lesset. Also sollen wir mit vnsern Gaben nicht prangen / weñ wir bedencken was für arme Leute wir sein. Was erhebet sich die arme Erde vnd Asche / ist doch der Mensche ein schendlicher Kot / weil er noch lebet / vnd wenn der Artzt lange daran flicket / so heist es doch endlich: Heut König / Morgen Tod / Vnd wenn der Mensch tod ist / so fressen jn die Schlangen vnd Würme. Darümb lieber Mensch / Wenn du schon grünest wie ein <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0021"/> Menschen ist die Sünde in die Welt kommen / vnnd durch die Sünde der Tod.</p> <p>Diese Lehre soll vns erstlich demütigen für Gott vnd den Menschen / das wir vns vnter die Gewaltige Hand Gottes demütigen / vnnd in vnserem gebet vnd sonsten zu Gott mit Abraham Genesis am 18. sagen / Ich hab mich vnterwunden mit dem HErrn zu reden / wiewol ich Erd vnd Asche bin / Vnd mit David im 8. vnnd 144. Psalm / Was ist der Mensch das du sein gedenckest / vnnd deß Menschen Kind das du dich sein annimpst. Vnnd mit dem Haubtman im Evangelio / Ich bin nicht werth / Daß du vnter mein Dach gehest.</p> <p>So sollen wir vns wegen vnser Gaben vber vnsern Nechsten nicht erheben / sondern wie ein Pfaw / so sonst in jhren schönen Federn pranget / Wenn sie jhre Heßliche Füsse anschawet / jhre Flüegel sencken lesset. Also sollen wir mit vnsern Gaben nicht prangen / weñ wir bedencken was für arme Leute wir sein. Was erhebet sich die arme Erde vnd Asche / ist doch der Mensche ein schendlicher Kot / weil er noch lebet / vnd wenn der Artzt lange daran flicket / so heist es doch endlich: Heut König / Morgen Tod / Vnd wenn der Mensch tod ist / so fressen jn die Schlangen vnd Würme. Darümb lieber Mensch / Wenn du schon grünest wie ein </p> </div> </body> </text> </TEI> [0021]
Menschen ist die Sünde in die Welt kommen / vnnd durch die Sünde der Tod.
Diese Lehre soll vns erstlich demütigen für Gott vnd den Menschen / das wir vns vnter die Gewaltige Hand Gottes demütigen / vnnd in vnserem gebet vnd sonsten zu Gott mit Abraham Genesis am 18. sagen / Ich hab mich vnterwunden mit dem HErrn zu reden / wiewol ich Erd vnd Asche bin / Vnd mit David im 8. vnnd 144. Psalm / Was ist der Mensch das du sein gedenckest / vnnd deß Menschen Kind das du dich sein annimpst. Vnnd mit dem Haubtman im Evangelio / Ich bin nicht werth / Daß du vnter mein Dach gehest.
So sollen wir vns wegen vnser Gaben vber vnsern Nechsten nicht erheben / sondern wie ein Pfaw / so sonst in jhren schönen Federn pranget / Wenn sie jhre Heßliche Füsse anschawet / jhre Flüegel sencken lesset. Also sollen wir mit vnsern Gaben nicht prangen / weñ wir bedencken was für arme Leute wir sein. Was erhebet sich die arme Erde vnd Asche / ist doch der Mensche ein schendlicher Kot / weil er noch lebet / vnd wenn der Artzt lange daran flicket / so heist es doch endlich: Heut König / Morgen Tod / Vnd wenn der Mensch tod ist / so fressen jn die Schlangen vnd Würme. Darümb lieber Mensch / Wenn du schon grünest wie ein
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |