Sattler, Basilius: Leichpredigt/ Gethan bey der Begräbnis deß ... Herrn Veit Crullen. Wolfenbüttel, 1616.
vnd trost / datzu denn vns allen Lieb sein sol / vnd sollen wir darauff gute achtunge haben. Denn wenn einer sonsten nur einen leiblichen Schaden hat / verlanget jhn zumahlen sehr / nach einer gewissen vnd bewerten artzney / wie viel mehr soll vns nach dieser artzney verlangen / die allen Schaden / so wir Menschen am Hals haben / von grund aus heilet. Es hett vns ja Gott mit allem fug in solcher not stecken lassen können / aber er hat es nicht gethan / sondern auß grosser liebe die er zu vns Menschen seinem wiewol verdorbenem Geschöpffe treget / Hat er vns Rath geschaffet / denn er seinen lieben Sohn lassen ein Schwachen Menschen werden vnd sterben / vnd vns also erlösen / vnd damit wir solcher Wolthat geniessen / hat er vns sein Wort gegeben / daß liebe Evangelium das er vns durch Christum die Sünde vergeben / vnd vns ewig selig machen wolle. Solch Wort Gottes so schlecht es auch scheinet / ist ein vnvergenglicher ewiger Schatz / ja ein vnvergenglicher Same / dadurch wir new gebohren werden da wir zuvor Sünder waren / wenn wir nur an vns die Gnadenreiche Predigt von Christo vnd seinen Wolthaten halten / werden wir nu gerecht / Da wir zuvor hetten verzagen müssen / haben wir nu ein friedsam vnd frölich gewissen / Da wir zuvor Kinder deß vnd trost / datzu denn vns allen Lieb sein sol / vnd sollen wir darauff gute achtunge haben. Denn wenn einer sonsten nur einen leiblichen Schaden hat / verlanget jhn zumahlen sehr / nach einer gewissen vnd bewerten artzney / wie viel mehr soll vns nach dieser artzney verlangen / die allen Schaden / so wir Menschen am Hals haben / von grund aus heilet. Es hett vns ja Gott mit allem fug in solcher not stecken lassen können / aber er hat es nicht gethan / sondern auß grosser liebe die er zu vns Menschen seinem wiewol verdorbenem Geschöpffe treget / Hat er vns Rath geschaffet / denn er seinen lieben Sohn lassen ein Schwachen Menschen werden vnd sterben / vnd vns also erlösen / vnd damit wir solcher Wolthat geniessen / hat er vns sein Wort gegeben / daß liebe Evangelium das er vns durch Christum die Sünde vergeben / vnd vns ewig selig machen wolle. Solch Wort Gottes so schlecht es auch scheinet / ist ein vnvergenglicher ewiger Schatz / ja ein vnvergenglicher Same / dadurch wir new gebohren werden da wir zuvor Sünder waren / weñ wir nur an vns die Gnadenreiche Predigt von Christo vnd seinen Wolthaten halten / werden wir nu gerecht / Da wir zuvor hetten verzagen müssen / haben wir nu ein friedsam vnd frölich gewissen / Da wir zuvor Kinder deß <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0026"/> vnd trost / datzu denn vns allen Lieb sein sol / vnd sollen wir darauff gute achtunge haben. Denn wenn einer sonsten nur einen leiblichen Schaden hat / verlanget jhn zumahlen sehr / nach einer gewissen vnd bewerten artzney / wie viel mehr soll vns nach dieser artzney verlangen / die allen Schaden / so wir Menschen am Hals haben / von grund aus heilet.</p> <p>Es hett vns ja Gott mit allem fug in solcher not stecken lassen können / aber er hat es nicht gethan / sondern auß grosser liebe die er zu vns Menschen seinem wiewol verdorbenem Geschöpffe treget / Hat er vns Rath geschaffet / denn er seinen lieben Sohn lassen ein Schwachen Menschen werden vnd sterben / vnd vns also erlösen / vnd damit wir solcher Wolthat geniessen / hat er vns sein Wort gegeben / daß liebe Evangelium das er vns durch Christum die Sünde vergeben / vnd vns ewig selig machen wolle.</p> <p>Solch Wort Gottes so schlecht es auch scheinet / ist ein vnvergenglicher ewiger Schatz / ja ein vnvergenglicher Same / dadurch wir new gebohren werden da wir zuvor Sünder waren / weñ wir nur an vns die Gnadenreiche Predigt von Christo vnd seinen Wolthaten halten / werden wir nu gerecht / Da wir zuvor hetten verzagen müssen / haben wir nu ein friedsam vnd frölich gewissen / Da wir zuvor Kinder deß </p> </div> </body> </text> </TEI> [0026]
vnd trost / datzu denn vns allen Lieb sein sol / vnd sollen wir darauff gute achtunge haben. Denn wenn einer sonsten nur einen leiblichen Schaden hat / verlanget jhn zumahlen sehr / nach einer gewissen vnd bewerten artzney / wie viel mehr soll vns nach dieser artzney verlangen / die allen Schaden / so wir Menschen am Hals haben / von grund aus heilet.
Es hett vns ja Gott mit allem fug in solcher not stecken lassen können / aber er hat es nicht gethan / sondern auß grosser liebe die er zu vns Menschen seinem wiewol verdorbenem Geschöpffe treget / Hat er vns Rath geschaffet / denn er seinen lieben Sohn lassen ein Schwachen Menschen werden vnd sterben / vnd vns also erlösen / vnd damit wir solcher Wolthat geniessen / hat er vns sein Wort gegeben / daß liebe Evangelium das er vns durch Christum die Sünde vergeben / vnd vns ewig selig machen wolle.
Solch Wort Gottes so schlecht es auch scheinet / ist ein vnvergenglicher ewiger Schatz / ja ein vnvergenglicher Same / dadurch wir new gebohren werden da wir zuvor Sünder waren / weñ wir nur an vns die Gnadenreiche Predigt von Christo vnd seinen Wolthaten halten / werden wir nu gerecht / Da wir zuvor hetten verzagen müssen / haben wir nu ein friedsam vnd frölich gewissen / Da wir zuvor Kinder deß
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
| URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1616 |
| URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1616/26 |
| Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Leichpredigt/ Gethan bey der Begräbnis deß ... Herrn Veit Crullen. Wolfenbüttel, 1616, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1616/26>, abgerufen am 27.04.2024. |
