Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.3. Der Gottsfürchtigen höchste Lust vnd Frewde ist / daß sie mögen zur Kirchen vnd Versamlung gehen / da Gottes Wort geprediget wird / da man das gemein Gebet verrichtet / vnd Gott dancket / da ist man gleich im Himmel / wie es denn das Himmelreich von Christo genennet wird / davon stehet im 26. Psalm: Ich habe lieb die stete deines Hauses. Psal. 27. Eins bitte ich vom HErrn / etc. Psal. 84. Wie lieblich sind deine Wonung. Psal. 122. Ich frewe mich des / daß zu mir gesagt ist / wir werden in das Hauß des HErrn gehen. Vnd da David vnd andere fromme Hertzen verlanget Gottes Angesicht in seinem Wort / als in einem Spiegel zusehen / 1. Cor. 13. So sol vns viel mehr darnach verlangen / daß wir jhn von Angesicht zu Angesicht wie er ist / anschawen werden. Da wird Frewde die fülle seyn / Psal. 16. 4. Es befindet sich im Creutz ein starcker Kampff in den gläubigen / Fleisch vnd Blut ringet vnd wendet sich / wil nicht gern daran / dazu kompt / daß der Glaube schwach wird / weil es lang weret / auch die Gottlosen der Fremmen gleich spotten / etc. Aber der Geist behelt endlich vnd sol behalten die Oberhand / Psal. 30. Wie man am Hiob sihet. 5. Es seind sonderliche schuer vnd Vicissitudines, daß die gläubigen in nöthen bißweilen gar kleinlaut vnd betrübet werden / vnd nicht anders sich befühlen / als wolle sie Gott gar herunter haben: Aber Gott gibt daß sie sich wieder erholen. Psal. 30. Du hast meine Klage verwandelt in einen Reigen. 6. Wenn man in so tieffer Anfechtung ist / daß man gleich keinen Trost empsindet / sol man darumb nicht verza- 3. Der Gottsfürchtigen höchste Lust vnd Frewde ist / daß sie mögen zur Kirchen vnd Versamlung gehen / da Gottes Wort geprediget wird / da man das gemein Gebet verrichtet / vnd Gott dancket / da ist man gleich im Himmel / wie es denn das Himmelreich von Christo genennet wird / davon stehet im 26. Psalm: Ich habe lieb die stete deines Hauses. Psal. 27. Eins bitte ich vom HErrn / etc. Psal. 84. Wie lieblich sind deine Wonung. Psal. 122. Ich frewe mich des / daß zu mir gesagt ist / wir werden in das Hauß des HErrn gehen. Vnd da David vnd andere fromme Hertzen verlanget Gottes Angesicht in seinem Wort / als in einem Spiegel zusehen / 1. Cor. 13. So sol vns viel mehr darnach verlangen / daß wir jhn von Angesicht zu Angesicht wie er ist / anschawen werden. Da wird Frewde die fülle seyn / Psal. 16. 4. Es befindet sich im Creutz ein starcker Kampff in den gläubigen / Fleisch vnd Blut ringet vnd wendet sich / wil nicht gern daran / dazu kompt / daß der Glaube schwach wird / weil es lang weret / auch die Gottlosen der Fremmen gleich spotten / etc. Aber der Geist behelt endlich vnd sol behalten die Oberhand / Psal. 30. Wie man am Hiob sihet. 5. Es seind sonderliche schuer vnd Vicissitudines, daß die gläubigen in nöthen bißweilen gar kleinlaut vnd betrübet werden / vnd nicht anders sich befühlen / als wolle sie Gott gar herunter haben: Aber Gott gibt daß sie sich wieder erholen. Psal. 30. Du hast meine Klage verwandelt in einen Reigen. 6. Wenn man in so tieffer Anfechtung ist / daß man gleich keinen Trost empsindet / sol man darumb nicht verza- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0197" n="169"/> <p>3. Der Gottsfürchtigen höchste Lust vnd Frewde ist / daß sie mögen zur Kirchen vnd Versamlung gehen / da Gottes Wort geprediget wird / da man das gemein Gebet verrichtet / vnd Gott dancket / da ist man gleich im Himmel / wie es denn das Himmelreich von Christo genennet wird / davon stehet im 26. Psalm: Ich habe lieb die stete deines Hauses. Psal. 27. Eins bitte ich vom HErrn / etc. Psal. 84. Wie lieblich sind deine Wonung. Psal. 122. Ich frewe mich des / daß zu mir gesagt ist / wir werden in das Hauß des HErrn gehen. Vnd da David vnd andere fromme Hertzen verlanget Gottes Angesicht in seinem Wort / als in einem Spiegel zusehen / 1. Cor. 13. So sol vns viel mehr darnach verlangen / daß wir jhn von Angesicht zu Angesicht wie er ist / anschawen werden. Da wird Frewde die fülle seyn / Psal. 16.</p> <p>4. Es befindet sich im Creutz ein starcker Kampff in den gläubigen / Fleisch vnd Blut ringet vnd wendet sich / wil nicht gern daran / dazu kompt / daß der Glaube schwach wird / weil es lang weret / auch die Gottlosen der Fremmen gleich spotten / etc. Aber der Geist behelt endlich vnd sol behalten die Oberhand / Psal. 30. Wie man am Hiob sihet.</p> <p>5. Es seind sonderliche schuer vnd Vicissitudines, daß die gläubigen in nöthen bißweilen gar kleinlaut vnd betrübet werden / vnd nicht anders sich befühlen / als wolle sie Gott gar herunter haben: Aber Gott gibt daß sie sich wieder erholen. Psal. 30. Du hast meine Klage verwandelt in einen Reigen.</p> <p>6. Wenn man in so tieffer Anfechtung ist / daß man gleich keinen Trost empsindet / sol man darumb nicht verza- </p> </div> </body> </text> </TEI> [169/0197]
3. Der Gottsfürchtigen höchste Lust vnd Frewde ist / daß sie mögen zur Kirchen vnd Versamlung gehen / da Gottes Wort geprediget wird / da man das gemein Gebet verrichtet / vnd Gott dancket / da ist man gleich im Himmel / wie es denn das Himmelreich von Christo genennet wird / davon stehet im 26. Psalm: Ich habe lieb die stete deines Hauses. Psal. 27. Eins bitte ich vom HErrn / etc. Psal. 84. Wie lieblich sind deine Wonung. Psal. 122. Ich frewe mich des / daß zu mir gesagt ist / wir werden in das Hauß des HErrn gehen. Vnd da David vnd andere fromme Hertzen verlanget Gottes Angesicht in seinem Wort / als in einem Spiegel zusehen / 1. Cor. 13. So sol vns viel mehr darnach verlangen / daß wir jhn von Angesicht zu Angesicht wie er ist / anschawen werden. Da wird Frewde die fülle seyn / Psal. 16.
4. Es befindet sich im Creutz ein starcker Kampff in den gläubigen / Fleisch vnd Blut ringet vnd wendet sich / wil nicht gern daran / dazu kompt / daß der Glaube schwach wird / weil es lang weret / auch die Gottlosen der Fremmen gleich spotten / etc. Aber der Geist behelt endlich vnd sol behalten die Oberhand / Psal. 30. Wie man am Hiob sihet.
5. Es seind sonderliche schuer vnd Vicissitudines, daß die gläubigen in nöthen bißweilen gar kleinlaut vnd betrübet werden / vnd nicht anders sich befühlen / als wolle sie Gott gar herunter haben: Aber Gott gibt daß sie sich wieder erholen. Psal. 30. Du hast meine Klage verwandelt in einen Reigen.
6. Wenn man in so tieffer Anfechtung ist / daß man gleich keinen Trost empsindet / sol man darumb nicht verza-
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