Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.auch fühlen / sol vns dazu dienen / daß wir den Grewel der Sünden erkennen vnd behertzigen / vnd nicht wie die Gottlosen die Sünde gering achten / vnd in den Wind schlagen / sondern von Hertzen darüber erschrecken / Gott vmb verzeihung bitten / vnd vns nicht / wie leider offt geschicht / so mutwillig in die Sünden stürtzen. Dergleichen Klagen vber die Sünde / findet man im 6. 38. 51. 130. 143. Psalmen. 4. Wir sollen aber in Sünden nicht verzweifeln wie Cain / sondern Gott vnsere Noth klagen / vnd vns trösten / daß Gott den Mitler vnsern HErrn Jesum Christum verheissen / vnd in diese Welt nun gesand hat / der das Werck vnser Erlösung verrichtet / durch welchen vns Gott zugesagt hat / daß er wolle vergeben Missethat / Vbertrettung vnd Sünde. 5. Daß die im Alten Testament ein solch hertzlich verlangen nach Christo vnd seinem Reich gehabt / sol vns auffmuntern / daß wir / die wir nun solche Seligkeit erlebet haben / solche grosse Gnade vnd Wolthat Gottes erkennen / vnd jhm dafür von Hertzen dancken. Davon Christus Luc. 10. sagt: Selig sind die Augen die da sehen daß jhr sehet. Denn ich sage euch / viel Propheten vnd Könige wolten sehen das jhr sehet / vnd habens nicht gesehen / vnd hören das jhr höret / vnd habens nicht gehöret. 6. Daß Gott sich wendet zum Gebet der Elenden / sol vns zum Trost dienen / vnd vns zum Gebet vermahnen. 7. Sehr tröstlich ist / daß Gott das seufftzen der Gefangenen höret. 8. Daß wir die Seligkeit erlebt / daß das Evangelium auch fühlen / sol vns dazu dienen / daß wir den Grewel der Sünden erkennen vnd behertzigen / vnd nicht wie die Gottlosen die Sünde gering achten / vnd in den Wind schlagen / sondern von Hertzen darüber erschrecken / Gott vmb verzeihung bitten / vnd vns nicht / wie leider offt geschicht / so mutwillig in die Sünden stürtzen. Dergleichen Klagen vber die Sünde / findet man im 6. 38. 51. 130. 143. Psalmen. 4. Wir sollen aber in Sünden nicht verzweifeln wie Cain / sondern Gott vnsere Noth klagen / vnd vns trösten / daß Gott den Mitler vnsern HErrn Jesum Christum verheissen / vnd in diese Welt nun gesand hat / der das Werck vnser Erlösung verrichtet / durch welchen vns Gott zugesagt hat / daß er wolle vergeben Missethat / Vbertrettung vnd Sünde. 5. Daß die im Alten Testament ein solch hertzlich verlangen nach Christo vnd seinem Reich gehabt / sol vns auffmuntern / daß wir / die wir nun solche Seligkeit erlebet haben / solche grosse Gnade vnd Wolthat Gottes erkennen / vnd jhm dafür von Hertzen dancken. Davon Christus Luc. 10. sagt: Selig sind die Augen die da sehen daß jhr sehet. Denn ich sage euch / viel Propheten vnd Könige wolten sehen das jhr sehet / vnd habens nicht gesehen / vnd hören das jhr höret / vnd habens nicht gehöret. 6. Daß Gott sich wendet zum Gebet der Elenden / sol vns zum Trost dienen / vnd vns zum Gebet vermahnen. 7. Sehr tröstlich ist / daß Gott das seufftzen der Gefangenen höret. 8. Daß wir die Seligkeit erlebt / daß das Evangelium <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0451" n="423"/> auch fühlen / sol vns dazu dienen / daß wir den Grewel der Sünden erkennen vnd behertzigen / vnd nicht wie die Gottlosen die Sünde gering achten / vnd in den Wind schlagen / sondern von Hertzen darüber erschrecken / Gott vmb verzeihung bitten / vnd vns nicht / wie leider offt geschicht / so mutwillig in die Sünden stürtzen. Dergleichen Klagen vber die Sünde / findet man im 6. 38. 51. 130. 143. Psalmen.</p> <p>4. Wir sollen aber in Sünden nicht verzweifeln wie Cain / sondern Gott vnsere Noth klagen / vnd vns trösten / daß Gott den Mitler vnsern HErrn Jesum Christum verheissen / vnd in diese Welt nun gesand hat / der das Werck vnser Erlösung verrichtet / durch welchen vns Gott zugesagt hat / daß er wolle vergeben Missethat / Vbertrettung vnd Sünde.</p> <p>5. Daß die im Alten Testament ein solch hertzlich verlangen nach Christo vnd seinem Reich gehabt / sol vns auffmuntern / daß wir / die wir nun solche Seligkeit erlebet haben / solche grosse Gnade vnd Wolthat Gottes erkennen / vnd jhm dafür von Hertzen dancken. Davon Christus Luc. 10. sagt: Selig sind die Augen die da sehen daß jhr sehet. Denn ich sage euch / viel Propheten vnd Könige wolten sehen das jhr sehet / vnd habens nicht gesehen / vnd hören das jhr höret / vnd habens nicht gehöret.</p> <p>6. Daß Gott sich wendet zum Gebet der Elenden / sol vns zum Trost dienen / vnd vns zum Gebet vermahnen.</p> <p>7. Sehr tröstlich ist / daß Gott das seufftzen der Gefangenen höret.</p> <p>8. Daß wir die Seligkeit erlebt / daß das Evangelium </p> </div> </body> </text> </TEI> [423/0451]
auch fühlen / sol vns dazu dienen / daß wir den Grewel der Sünden erkennen vnd behertzigen / vnd nicht wie die Gottlosen die Sünde gering achten / vnd in den Wind schlagen / sondern von Hertzen darüber erschrecken / Gott vmb verzeihung bitten / vnd vns nicht / wie leider offt geschicht / so mutwillig in die Sünden stürtzen. Dergleichen Klagen vber die Sünde / findet man im 6. 38. 51. 130. 143. Psalmen.
4. Wir sollen aber in Sünden nicht verzweifeln wie Cain / sondern Gott vnsere Noth klagen / vnd vns trösten / daß Gott den Mitler vnsern HErrn Jesum Christum verheissen / vnd in diese Welt nun gesand hat / der das Werck vnser Erlösung verrichtet / durch welchen vns Gott zugesagt hat / daß er wolle vergeben Missethat / Vbertrettung vnd Sünde.
5. Daß die im Alten Testament ein solch hertzlich verlangen nach Christo vnd seinem Reich gehabt / sol vns auffmuntern / daß wir / die wir nun solche Seligkeit erlebet haben / solche grosse Gnade vnd Wolthat Gottes erkennen / vnd jhm dafür von Hertzen dancken. Davon Christus Luc. 10. sagt: Selig sind die Augen die da sehen daß jhr sehet. Denn ich sage euch / viel Propheten vnd Könige wolten sehen das jhr sehet / vnd habens nicht gesehen / vnd hören das jhr höret / vnd habens nicht gehöret.
6. Daß Gott sich wendet zum Gebet der Elenden / sol vns zum Trost dienen / vnd vns zum Gebet vermahnen.
7. Sehr tröstlich ist / daß Gott das seufftzen der Gefangenen höret.
8. Daß wir die Seligkeit erlebt / daß das Evangelium
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |