Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.

Bild:
<< vorherige Seite

So war ich lebe / habe ich nicht gefallen am Tode des Gottlosen.

6. Aber zeitliche Verheissungen seind conditionales, wie Gott dem David verheissen / daß das Reich bey seinen Nachkommen bleiben solte / wenn sie from weren.

7. GOtt wil seine Kirch in ewigkeit nicht verlassen / Apoc. 21.

8. Gott wil die seinen nicht allein leiblich / sondern auch geistlich segnen / speisen / trösten vnd erfrewen.

9. An Christo haben wir das Horn des Heyls / Luc. 1. vnd ewiges Liecht vnd Trost / Johan. 1.

10. Christus hat in seinem Reich grossen Widerstand: Aber seine Feinde müssen zu schanden werden / sein Reich grünet vnd blühet ewiglich / er herrschet vnter seinen Feinden.

Der CXXXIII. Psalm. Ein Lied Davids im höhern Chor.

IN diesem Psalm vermahnet David alle Menschen in allen Ständen zu Fried vnd Einigkeit / dieweil sie Brüder seind / Vnd daß es für Gott vnd Menschen wol stehe / daß es auch jhr eigen Nutz vnd bestes sey / wenn sie fein zu sammen halten. Solches erkläret er mit zweyen schönen Gleichnissen: Das erste nimbt er von dem köstlichen Balsam / damit der Hohepriester Aaron gesalbet war / welches einen lieblichen Geruch in dem gantzen Tempel von sich gab. Das ander nimbt er von dem Thaw / der auff die Berge Zion fiel / der das Land erquickte / vnd fruchtbar vnd wachsend machte. Vnd zeiget an / daß solcher Segen von dem lieben Gott her komme / der habe solche Lust an dem Frieden vnd der Einigkeit / daß er dem Segen befehl thue / daß er

So war ich lebe / habe ich nicht gefallen am Tode des Gottlosen.

6. Aber zeitliche Verheissungen seind conditionales, wie Gott dem David verheissen / daß das Reich bey seinen Nachkommen bleiben solte / wenn sie from weren.

7. GOtt wil seine Kirch in ewigkeit nicht verlassen / Apoc. 21.

8. Gott wil die seinen nicht allein leiblich / sondern auch geistlich segnen / speisen / trösten vnd erfrewen.

9. An Christo haben wir das Horn des Heyls / Luc. 1. vnd ewiges Liecht vnd Trost / Johan. 1.

10. Christus hat in seinem Reich grossen Widerstand: Aber seine Feinde müssen zu schanden werden / sein Reich grünet vnd blühet ewiglich / er herrschet vnter seinen Feinden.

Der CXXXIII. Psalm. Ein Lied Davids im höhern Chor.

IN diesem Psalm vermahnet David alle Menschen in allen Ständen zu Fried vnd Einigkeit / dieweil sie Brüder seind / Vnd daß es für Gott vnd Menschen wol stehe / daß es auch jhr eigen Nutz vnd bestes sey / wenn sie fein zu sammen halten. Solches erkläret er mit zweyen schönen Gleichnissen: Das erste nimbt er von dem köstlichen Balsam / damit der Hohepriester Aaron gesalbet war / welches einen lieblichen Geruch in dem gantzen Tempel von sich gab. Das ander nimbt er von dem Thaw / der auff die Berge Zion fiel / der das Land erquickte / vñ fruchtbar vnd wachsend machte. Vñ zeiget an / daß solcher Segen von dem liebẽ Gott her komme / der habe solche Lust an dem Frieden vnd der Einigkeit / daß er dem Segen befehl thue / daß er

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0594" n="566"/>
So war ich lebe / habe ich nicht gefallen am Tode des Gottlosen.</p>
        <p>6. Aber zeitliche Verheissungen seind conditionales, wie Gott dem David verheissen / daß das Reich bey seinen Nachkommen bleiben solte / wenn sie from weren.</p>
        <p>7. GOtt wil seine Kirch in ewigkeit nicht verlassen / Apoc. 21.</p>
        <p>8. Gott wil die seinen nicht allein leiblich / sondern auch geistlich segnen / speisen / trösten vnd erfrewen.</p>
        <p>9. An Christo haben wir das Horn des Heyls / Luc. 1. vnd ewiges Liecht vnd Trost / Johan. 1.</p>
        <p>10. Christus hat in seinem Reich grossen Widerstand: Aber seine Feinde müssen zu schanden werden / sein Reich grünet vnd blühet ewiglich / er herrschet vnter seinen Feinden.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Der CXXXIII. Psalm. Ein Lied Davids im höhern Chor.</head><lb/>
        <p>IN diesem Psalm vermahnet David alle Menschen in allen Ständen zu Fried vnd Einigkeit / dieweil sie Brüder seind / Vnd daß es für Gott vnd Menschen wol stehe / daß es auch jhr eigen Nutz vnd bestes sey / wenn sie fein zu sammen halten. Solches erkläret er mit zweyen schönen Gleichnissen: Das erste nimbt er von dem köstlichen Balsam / damit der Hohepriester Aaron gesalbet war / welches einen lieblichen Geruch in dem gantzen Tempel von sich gab. Das ander nimbt er von dem Thaw / der auff die Berge Zion fiel / der das Land erquickte / vn&#x0303; fruchtbar vnd wachsend machte. Vn&#x0303; zeiget an / daß solcher Segen von dem liebe&#x0303; Gott her komme / der habe solche Lust an dem Frieden vnd der Einigkeit / daß er dem Segen befehl thue / daß er
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[566/0594] So war ich lebe / habe ich nicht gefallen am Tode des Gottlosen. 6. Aber zeitliche Verheissungen seind conditionales, wie Gott dem David verheissen / daß das Reich bey seinen Nachkommen bleiben solte / wenn sie from weren. 7. GOtt wil seine Kirch in ewigkeit nicht verlassen / Apoc. 21. 8. Gott wil die seinen nicht allein leiblich / sondern auch geistlich segnen / speisen / trösten vnd erfrewen. 9. An Christo haben wir das Horn des Heyls / Luc. 1. vnd ewiges Liecht vnd Trost / Johan. 1. 10. Christus hat in seinem Reich grossen Widerstand: Aber seine Feinde müssen zu schanden werden / sein Reich grünet vnd blühet ewiglich / er herrschet vnter seinen Feinden. Der CXXXIII. Psalm. Ein Lied Davids im höhern Chor. IN diesem Psalm vermahnet David alle Menschen in allen Ständen zu Fried vnd Einigkeit / dieweil sie Brüder seind / Vnd daß es für Gott vnd Menschen wol stehe / daß es auch jhr eigen Nutz vnd bestes sey / wenn sie fein zu sammen halten. Solches erkläret er mit zweyen schönen Gleichnissen: Das erste nimbt er von dem köstlichen Balsam / damit der Hohepriester Aaron gesalbet war / welches einen lieblichen Geruch in dem gantzen Tempel von sich gab. Das ander nimbt er von dem Thaw / der auff die Berge Zion fiel / der das Land erquickte / vñ fruchtbar vnd wachsend machte. Vñ zeiget an / daß solcher Segen von dem liebẽ Gott her komme / der habe solche Lust an dem Frieden vnd der Einigkeit / daß er dem Segen befehl thue / daß er

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/594
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625, S. 566. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/594>, abgerufen am 11.06.2024.