Sattler, Basilius: Eine Predigt uber den 90. Psalmen. Wolfenbüttel, 1608.bet sein / auch jhr Leben mit vielen Sünden zubringen. Darumb denn Gott mit der Straff hinder jhnen her ist / das sie eine kurtze Zeit leben / vnd in dem kurtzen Leben viel Sorg vnd Hertzleid haben / vnd das das ergst ist / gleich wol so verstockt sind / das sie solches in den Windt schlagen / vnnd nicht einmahl darauff gedencken / das sie einen gnedigen Gott haben mögen / vnd jhnen geholffen werde. Darüber ist er recht betrübet. In solchem grossen Betrübnus nun / keret vnnd wendet er sich durch das Gebet zu Gott / vnd spricht: HERR Gott / etc. als wolt er sagen / ach was sind wir doch so arme elende Leut / das wir den grossen Schaden der Sünden am Hals haben / vnd in vnserm gantzen Leben Gottes Zorn vnd Straff fülen / vnd keren vns doch wenig daran. Sihe du darein du Allmechtiger Gott / vnd bessere es. Denn ob wir wol arme elende Sünder seyn / so verwirffstu vns doch nit / sondern hast von anbegin bis auff diese stundt dich deines Volcks vnd deiner Gleubigen trewlich angenommen / du bist vnser Zuflucht / wenn ein Vngewitter daher kompt / so haben wir zu dir einen freyen Zutritt / vnd können gleich bey dir zu schur fliehen / vnd sicher bey dir seyn. Das hastu an vnsern Vätern bewiesen / vnd beweisests noch teglich an vns. So weissestu auch vns wol zu rahten vnd zu bet sein / auch jhr Leben mit vielen Sünden zubringen. Darumb denn Gott mit der Straff hinder jhnen her ist / das sie eine kurtze Zeit leben / vnd in dem kurtzen Leben viel Sorg vnd Hertzleid haben / vnd das das ergst ist / gleich wol so verstockt sind / das sie solches in den Windt schlagen / vnnd nicht einmahl darauff gedencken / das sie einen gnedigen Gott haben mögen / vnd jhnen geholffen werde. Darüber ist er recht betrübet. In solchem grossen Betrübnus nun / keret vnnd wendet er sich durch das Gebet zu Gott / vnd spricht: HERR Gott / etc. als wolt er sagen / ach was sind wir doch so arme elende Leut / das wir den grossen Schaden der Sünden am Hals haben / vnd in vnserm gantzen Leben Gottes Zorn vnd Straff fülen / vnd keren vns doch wenig daran. Sihe du darein du Allmechtiger Gott / vnd bessere es. Denn ob wir wol arme elende Sünder seyn / so verwirffstu vns doch nit / sondern hast von anbegin bis auff diese stundt dich deines Volcks vnd deiner Gleubigen trewlich angenommen / du bist vnser Zuflucht / wenn ein Vngewitter daher kompt / so haben wir zu dir einen freyen Zutritt / vnd können gleich bey dir zu schur fliehen / vnd sicher bey dir seyn. Das hastu an vnsern Vätern bewiesen / vnd beweisests noch teglich an vns. So weissestu auch vns wol zu rahten vnd zu <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0009"/> bet sein / auch jhr Leben mit vielen Sünden zubringen. Darumb denn Gott mit der Straff hinder jhnen her ist / das sie eine kurtze Zeit leben / vnd in dem kurtzen Leben viel Sorg vnd Hertzleid haben / vnd das das ergst ist / gleich wol so verstockt sind / das sie solches in den Windt schlagen / vnnd nicht einmahl darauff gedencken / das sie einen gnedigen Gott haben mögen / vnd jhnen geholffen werde. Darüber ist er recht betrübet. In solchem grossen Betrübnus nun / keret vnnd wendet er sich durch das Gebet zu Gott / vnd spricht: HERR Gott / etc. als wolt er sagen / ach was sind wir doch so arme elende Leut / das wir den grossen Schaden der Sünden am Hals haben / vnd in vnserm gantzen Leben Gottes Zorn vnd Straff fülen / vnd keren vns doch wenig daran. Sihe du darein du Allmechtiger Gott / vnd bessere es. Denn ob wir wol arme elende Sünder seyn / so verwirffstu vns doch nit / sondern hast von anbegin bis auff diese stundt dich deines Volcks vnd deiner Gleubigen trewlich angenommen / du bist vnser Zuflucht / wenn ein Vngewitter daher kompt / so haben wir zu dir einen freyen Zutritt / vnd können gleich bey dir zu schur fliehen / vnd sicher bey dir seyn. Das hastu an vnsern Vätern bewiesen / vnd beweisests noch teglich an vns. So weissestu auch vns wol zu rahten vnd zu </p> </div> </body> </text> </TEI> [0009]
bet sein / auch jhr Leben mit vielen Sünden zubringen. Darumb denn Gott mit der Straff hinder jhnen her ist / das sie eine kurtze Zeit leben / vnd in dem kurtzen Leben viel Sorg vnd Hertzleid haben / vnd das das ergst ist / gleich wol so verstockt sind / das sie solches in den Windt schlagen / vnnd nicht einmahl darauff gedencken / das sie einen gnedigen Gott haben mögen / vnd jhnen geholffen werde. Darüber ist er recht betrübet. In solchem grossen Betrübnus nun / keret vnnd wendet er sich durch das Gebet zu Gott / vnd spricht: HERR Gott / etc. als wolt er sagen / ach was sind wir doch so arme elende Leut / das wir den grossen Schaden der Sünden am Hals haben / vnd in vnserm gantzen Leben Gottes Zorn vnd Straff fülen / vnd keren vns doch wenig daran. Sihe du darein du Allmechtiger Gott / vnd bessere es. Denn ob wir wol arme elende Sünder seyn / so verwirffstu vns doch nit / sondern hast von anbegin bis auff diese stundt dich deines Volcks vnd deiner Gleubigen trewlich angenommen / du bist vnser Zuflucht / wenn ein Vngewitter daher kompt / so haben wir zu dir einen freyen Zutritt / vnd können gleich bey dir zu schur fliehen / vnd sicher bey dir seyn. Das hastu an vnsern Vätern bewiesen / vnd beweisests noch teglich an vns. So weissestu auch vns wol zu rahten vnd zu
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt90_1608 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt90_1608/9 |
Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Eine Predigt uber den 90. Psalmen. Wolfenbüttel, 1608, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt90_1608/9>, abgerufen am 16.07.2024. |