Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Drey Predigten, Gethan bey der Leich vnd Begrebnis, Weilandt Des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn, H. Julij, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg. Wolfenbüttel, 1589.

Bild:
<< vorherige Seite

zum Gebet verdrossen. Vnd kömpt vnter andern auch daher / das wir nicht gedencken / das so hoch vnd viel am Gebet gelegen sey / Man möge zwar wol beten / man möge es aber auch wol vnterlassen. Daher kömpts / das vns leicht etwas in den weg fallen mag / so lassen wir das Gebet nach / wie ein jeder in der erfarung des Morgens wenn er auffstehet / vnd sonsten / wenn er etwas anfanget / befindet.

DIEsem mangel kan man eben mit diesem Göttlichen Befehl begegnen / das wir gedencken / das Gebet mus für sich gehen / Gott hats befolen / den Dienst bin ich Gott zuleisten schüldig / da mus mich nichts an hindern / es sey so wichtig oder nötig / als es wölle. Sol derhalben jmmer in vnsern Ohren klingen / Psalm. 50. Ruffe mich an in der noth / so wil ich dich erretten. Item / Bittet / suchet / klopffet an / Matth. 7. Item / Man sol allezeit beten / Luc. 18. Item / Phil. 4. Sorget nicht / sondern in allen dingen lasset ewer bitt / im Gebet / mit flehen für Gott kundt werden.

ZVM Dritten / thut vns das im Gebet grosse hindernis / das der Teuffel / die Welt / vnd vnser eigen Fleisch vns starck einbilden / Es sey doch nichts mit dem Gebet / vnd helffe einem nicht / Es komme einer eben so weit / der nicht betet / als der stets auff den Knien ligt. Vn -

zum Gebet verdrossen. Vnd kömpt vnter andern auch daher / das wir nicht gedencken / das so hoch vnd viel am Gebet gelegen sey / Man möge zwar wol beten / man möge es aber auch wol vnterlassen. Daher kömpts / das vns leicht etwas in den weg fallen mag / so lassen wir das Gebet nach / wie ein jeder in der erfarung des Morgens wenn er auffstehet / vnd sonsten / wenn er etwas anfanget / befindet.

DIEsem mangel kan man eben mit diesem Göttlichen Befehl begegnen / das wir gedencken / das Gebet mus für sich gehen / Gott hats befolen / den Dienst bin ich Gott zuleisten schüldig / da mus mich nichts an hindern / es sey so wichtig oder nötig / als es wölle. Sol derhalben jmmer in vnsern Ohren klingen / Psalm. 50. Ruffe mich an in der noth / so wil ich dich erretten. Item / Bittet / suchet / klopffet an / Matth. 7. Item / Man sol allezeit beten / Luc. 18. Item / Phil. 4. Sorget nicht / sondern in allen dingen lasset ewer bitt / im Gebet / mit flehen für Gott kundt werden.

ZVM Dritten / thut vns das im Gebet grosse hindernis / das der Teuffel / die Welt / vnd vnser eigen Fleisch vns starck einbilden / Es sey doch nichts mit dem Gebet / vnd helffe einem nicht / Es komme einer eben so weit / der nicht betet / als der stets auff den Knien ligt. Vn -

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0012"/>
zum Gebet                      verdrossen. Vnd kömpt vnter andern auch daher / das wir nicht gedencken / das so                      hoch vnd viel am Gebet gelegen sey / Man möge zwar wol beten / man möge es aber                      auch wol vnterlassen. Daher kömpts / das vns leicht etwas in den weg fallen mag                      / so lassen wir das Gebet nach / wie ein jeder in der erfarung des Morgens wenn                      er auffstehet / vnd sonsten / wenn er etwas anfanget / befindet.</p>
        <p>DIEsem mangel kan man eben mit diesem Göttlichen Befehl begegnen / das wir                      gedencken / das Gebet mus für sich gehen / Gott hats befolen / den Dienst bin                      ich Gott zuleisten schüldig / da mus mich nichts an hindern / es sey so wichtig                      oder nötig / als es wölle. Sol derhalben jmmer in vnsern Ohren klingen / Psalm.                      50. Ruffe mich an in der noth / so wil ich dich erretten. Item / Bittet / suchet                      / klopffet an / Matth. 7. Item / Man sol allezeit beten / Luc. 18. Item / Phil.                      4. Sorget nicht / sondern in allen dingen lasset ewer bitt / im Gebet / mit                      flehen für Gott kundt werden.</p>
        <p>ZVM Dritten / thut vns das im Gebet grosse hindernis / das der Teuffel / die Welt                      / vnd vnser eigen Fleisch vns starck einbilden / Es sey doch nichts mit dem                      Gebet / vnd helffe einem nicht / Es komme einer eben so weit / der nicht betet /                      als der stets auff den Knien ligt. Vn -
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0012] zum Gebet verdrossen. Vnd kömpt vnter andern auch daher / das wir nicht gedencken / das so hoch vnd viel am Gebet gelegen sey / Man möge zwar wol beten / man möge es aber auch wol vnterlassen. Daher kömpts / das vns leicht etwas in den weg fallen mag / so lassen wir das Gebet nach / wie ein jeder in der erfarung des Morgens wenn er auffstehet / vnd sonsten / wenn er etwas anfanget / befindet. DIEsem mangel kan man eben mit diesem Göttlichen Befehl begegnen / das wir gedencken / das Gebet mus für sich gehen / Gott hats befolen / den Dienst bin ich Gott zuleisten schüldig / da mus mich nichts an hindern / es sey so wichtig oder nötig / als es wölle. Sol derhalben jmmer in vnsern Ohren klingen / Psalm. 50. Ruffe mich an in der noth / so wil ich dich erretten. Item / Bittet / suchet / klopffet an / Matth. 7. Item / Man sol allezeit beten / Luc. 18. Item / Phil. 4. Sorget nicht / sondern in allen dingen lasset ewer bitt / im Gebet / mit flehen für Gott kundt werden. ZVM Dritten / thut vns das im Gebet grosse hindernis / das der Teuffel / die Welt / vnd vnser eigen Fleisch vns starck einbilden / Es sey doch nichts mit dem Gebet / vnd helffe einem nicht / Es komme einer eben so weit / der nicht betet / als der stets auff den Knien ligt. Vn -

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1589
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1589/12
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Drey Predigten, Gethan bey der Leich vnd Begrebnis, Weilandt Des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn, H. Julij, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg. Wolfenbüttel, 1589, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1589/12>, abgerufen am 29.04.2024.