Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Drey Predigten, Gethan bey der Leich vnd Begrebnis, Weilandt Des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn, H. Julij, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg. Wolfenbüttel, 1589.

Bild:
<< vorherige Seite

ein schatten / vnd bleibet nicht. Vnd Dauid spricht Psalm. 39. Sihe / meine Tage sind einer Handtbreit / vnd mein leben ist wie nichts für dir / wie gar nichts sind alle Menschen / die doch so sicher leben / sie gehen dahin / wie ein schemen / vnd machen jnen viel vergeblicher vnruhe / Sie samlen / vnd wissen nicht / wer es kriegt. Vnd im 103. Psalm spricht Dauid: Ein Mensch ist in seinem leben wie Graß / er grünet wie ein Blume auff dem Felde / wenn der Wind drüber gehet / so ist sie nicht mehr da / vnd jhre stedte kennet sie nicht mehr. Das füret der Prediger Salomon aus / vnd spricht: Es ist alles gantz eitel / Das ist / Es ist nichts mit allem / das in der Welt ist. Vnd im 2. Cap. schreibet er: Ich thet grosse ding / ich bawete Heuser / pflantzte Weinberg / machte mir Garten vnd Lustgarten / vnd pflantzte allerley fruchtbare Bewme darein etc. Da ich aber ansahe alle meine Wercke / die mein Hand gethan hatte / vnd mühe die ich gehabt hatte / sihe / da war es alles eitel vnd jammer / vnd nichts mehr vnter der Sonnen. Item / Das Auge sihet sich nicht satt / das Ohr höret sich nicht satt. Syra. 40. Es ist ein elend jämmerlich ding vmb aller Menschen leben von Mutter Leibe an / bis sie in die Erden begraben werden / die vnser aller Mutter ist / Da ist jmmer sorg / furcht / hoffnung / / so wol bey dem / der in hohen Ehren sitzet /

ein schatten / vnd bleibet nicht. Vnd Dauid spricht Psalm. 39. Sihe / meine Tage sind einer Handtbreit / vñ mein leben ist wie nichts für dir / wie gar nichts sind alle Menschen / die doch so sicher leben / sie gehen dahin / wie ein schemen / vnd machen jnen viel vergeblicher vnruhe / Sie samlen / vnd wissen nicht / wer es kriegt. Vnd im 103. Psalm spricht Dauid: Ein Mensch ist in seinem leben wie Graß / er grünet wie ein Blume auff dem Felde / wenn der Wind drüber gehet / so ist sie nicht mehr da / vnd jhre stedte kennet sie nicht mehr. Das füret der Prediger Salomon aus / vnd spricht: Es ist alles gantz eitel / Das ist / Es ist nichts mit allem / das in der Welt ist. Vnd im 2. Cap. schreibet er: Ich thet grosse ding / ich bawete Heuser / pflantzte Weinberg / machte mir Garten vñ Lustgarten / vnd pflantzte allerley fruchtbare Bewme darein etc. Da ich aber ansahe alle meine Wercke / die mein Hand gethan hatte / vnd mühe die ich gehabt hatte / sihe / da war es alles eitel vnd jam̃er / vnd nichts mehr vnter der Sonnen. Item / Das Auge sihet sich nicht satt / das Ohr höret sich nicht satt. Syra. 40. Es ist ein elend jämmerlich ding vmb aller Menschen leben von Mutter Leibe an / bis sie in die Erden begraben werden / die vnser aller Mutter ist / Da ist jmmer sorg / furcht / hoffnung / / so wol bey dem / der in hohen Ehren sitzet /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0040"/>
ein schatten / vnd                      bleibet nicht. Vnd Dauid spricht Psalm. 39. Sihe / meine Tage sind einer                      Handtbreit / vn&#x0303; mein leben ist wie nichts für dir / wie gar                      nichts sind alle Menschen / die doch so sicher leben / sie gehen dahin / wie ein                      schemen / vnd machen jnen viel vergeblicher vnruhe / Sie samlen / vnd wissen                      nicht / wer es kriegt. Vnd im 103. Psalm spricht Dauid: Ein Mensch ist in seinem                      leben wie Graß / er grünet wie ein Blume auff dem Felde / wenn der Wind drüber                      gehet / so ist sie nicht mehr da / vnd jhre stedte kennet sie nicht mehr. Das                      füret der Prediger Salomon aus / vnd spricht: Es ist alles gantz eitel / Das ist                      / Es ist nichts mit allem / das in der Welt ist. Vnd im 2. Cap. schreibet er:                      Ich thet grosse ding / ich bawete Heuser / pflantzte Weinberg / machte mir                      Garten vn&#x0303; Lustgarten / vnd pflantzte allerley fruchtbare Bewme                      darein etc. Da ich aber ansahe alle meine Wercke / die mein Hand gethan hatte /                      vnd mühe die ich gehabt hatte / sihe / da war es alles eitel vnd jam&#x0303;er / vnd nichts mehr vnter der Sonnen. Item / Das Auge sihet sich                      nicht satt / das Ohr höret sich nicht satt. Syra. 40. Es ist ein elend                      jämmerlich ding vmb aller Menschen leben von Mutter Leibe an / bis sie in die                      Erden begraben werden / die vnser aller Mutter ist / Da ist jmmer sorg / furcht                      / hoffnung / / so wol bey dem / der in hohen Ehren sitzet /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0040] ein schatten / vnd bleibet nicht. Vnd Dauid spricht Psalm. 39. Sihe / meine Tage sind einer Handtbreit / vñ mein leben ist wie nichts für dir / wie gar nichts sind alle Menschen / die doch so sicher leben / sie gehen dahin / wie ein schemen / vnd machen jnen viel vergeblicher vnruhe / Sie samlen / vnd wissen nicht / wer es kriegt. Vnd im 103. Psalm spricht Dauid: Ein Mensch ist in seinem leben wie Graß / er grünet wie ein Blume auff dem Felde / wenn der Wind drüber gehet / so ist sie nicht mehr da / vnd jhre stedte kennet sie nicht mehr. Das füret der Prediger Salomon aus / vnd spricht: Es ist alles gantz eitel / Das ist / Es ist nichts mit allem / das in der Welt ist. Vnd im 2. Cap. schreibet er: Ich thet grosse ding / ich bawete Heuser / pflantzte Weinberg / machte mir Garten vñ Lustgarten / vnd pflantzte allerley fruchtbare Bewme darein etc. Da ich aber ansahe alle meine Wercke / die mein Hand gethan hatte / vnd mühe die ich gehabt hatte / sihe / da war es alles eitel vnd jam̃er / vnd nichts mehr vnter der Sonnen. Item / Das Auge sihet sich nicht satt / das Ohr höret sich nicht satt. Syra. 40. Es ist ein elend jämmerlich ding vmb aller Menschen leben von Mutter Leibe an / bis sie in die Erden begraben werden / die vnser aller Mutter ist / Da ist jmmer sorg / furcht / hoffnung / / so wol bey dem / der in hohen Ehren sitzet /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1589
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1589/40
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Drey Predigten, Gethan bey der Leich vnd Begrebnis, Weilandt Des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn, H. Julij, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg. Wolfenbüttel, 1589, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1589/40>, abgerufen am 29.04.2024.