Sattler, Basilius: Drey Predigten, Gethan bey der Leich vnd Begrebnis, Weilandt Des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn, H. Julij, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg. Wolfenbüttel, 1589.ES lests Moses dabey nicht bleiben / das er vber dieses leben klaget / das es kurtz vnd bös sey / Wie auch die Heyden gethan / Sondern er gehet weiter / vnd weiset vns den grundt vnd Wurtzel / wo solch Vnglück vber die Menschen herkomme / vnd spricht / Das machet dein Zorn etc. Das ist / Dis wiederfehret vns nicht ohn gefehr / das du GOTT kein Auge auff vns hettest / Sondern / Du HERR / spricht er / schickest vns das alles zu / Vnd zwar so thustu vns nicht vnrecht / sondern gar recht / das du so hefftig vber vns zürnest / das leben vns also versaltzest vnd verkürtzest. Denn du / als ein gerechter Richter wischest nicht vber die Sünden her mit einem Fuchsschwantz / Wie die Weltkinder jhnen einbilden / Sondern stellest sie für dich / vnd stellests ins Liecht für deinem Angesicht / dem nichts verborgen ist / auch die Sünden / die wir selbs nicht erkennen / vnd da wir nichts von wissen / wie denn keiner weis / wie offt er feilet / Sonderlich sihestu auff die Erbsünde / dadurch vnsere gantze Natur verderbet ist. Darumb nimbstu auch vnser Natur so hart mit. Darumb gehet vns die zeit so plötzlich hinweg. Darumb ist es so gar ein vnbestendig vnd nichtig ding vmb vnser leben. ES lests Moses dabey nicht bleiben / das er vber dieses leben klaget / das es kurtz vnd bös sey / Wie auch die Heyden gethan / Sondern er gehet weiter / vnd weiset vns den grundt vnd Wurtzel / wo solch Vnglück vber die Menschen herkomme / vnd spricht / Das machet dein Zorn etc. Das ist / Dis wiederfehret vns nicht ohn gefehr / das du GOTT kein Auge auff vns hettest / Sondern / Du HERR / spricht er / schickest vns das alles zu / Vnd zwar so thustu vns nicht vnrecht / sondern gar recht / das du so hefftig vber vns zürnest / das leben vns also versaltzest vnd verkürtzest. Denn du / als ein gerechter Richter wischest nicht vber die Sünden her mit einem Fuchsschwantz / Wie die Weltkinder jhnen einbilden / Sondern stellest sie für dich / vnd stellests ins Liecht für deinem Angesicht / dem nichts verborgen ist / auch die Sünden / die wir selbs nicht erkennen / vnd da wir nichts von wissen / wie denn keiner weis / wie offt er feilet / Sonderlich sihestu auff die Erbsünde / dadurch vnsere gantze Natur verderbet ist. Darumb nimbstu auch vnser Natur so hart mit. Darumb gehet vns die zeit so plötzlich hinweg. Darumb ist es so gar ein vnbestendig vnd nichtig ding vmb vnser leben. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0051"/> <p>ES lests Moses dabey nicht bleiben / das er vber dieses leben klaget / das es kurtz vnd bös sey / Wie auch die Heyden gethan / Sondern er gehet weiter / vnd weiset vns den grundt vnd Wurtzel / wo solch Vnglück vber die Menschen herkomme / vnd spricht / Das machet dein Zorn etc. Das ist / Dis wiederfehret vns nicht ohn gefehr / das du GOTT kein Auge auff vns hettest / Sondern / Du HERR / spricht er / schickest vns das alles zu / Vnd zwar so thustu vns nicht vnrecht / sondern gar recht / das du so hefftig vber vns zürnest / das leben vns also versaltzest vnd verkürtzest. Denn du / als ein gerechter Richter wischest nicht vber die Sünden her mit einem Fuchsschwantz / Wie die Weltkinder jhnen einbilden / Sondern stellest sie für dich / vnd stellests ins Liecht für deinem Angesicht / dem nichts verborgen ist / auch die Sünden / die wir selbs nicht erkennen / vnd da wir nichts von wissen / wie denn keiner weis / wie offt er feilet / Sonderlich sihestu auff die Erbsünde / dadurch vnsere gantze Natur verderbet ist. Darumb nimbstu auch vnser Natur so hart mit. Darumb gehet vns die zeit so plötzlich hinweg. Darumb ist es so gar ein vnbestendig vnd nichtig ding vmb vnser leben.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0051]
ES lests Moses dabey nicht bleiben / das er vber dieses leben klaget / das es kurtz vnd bös sey / Wie auch die Heyden gethan / Sondern er gehet weiter / vnd weiset vns den grundt vnd Wurtzel / wo solch Vnglück vber die Menschen herkomme / vnd spricht / Das machet dein Zorn etc. Das ist / Dis wiederfehret vns nicht ohn gefehr / das du GOTT kein Auge auff vns hettest / Sondern / Du HERR / spricht er / schickest vns das alles zu / Vnd zwar so thustu vns nicht vnrecht / sondern gar recht / das du so hefftig vber vns zürnest / das leben vns also versaltzest vnd verkürtzest. Denn du / als ein gerechter Richter wischest nicht vber die Sünden her mit einem Fuchsschwantz / Wie die Weltkinder jhnen einbilden / Sondern stellest sie für dich / vnd stellests ins Liecht für deinem Angesicht / dem nichts verborgen ist / auch die Sünden / die wir selbs nicht erkennen / vnd da wir nichts von wissen / wie denn keiner weis / wie offt er feilet / Sonderlich sihestu auff die Erbsünde / dadurch vnsere gantze Natur verderbet ist. Darumb nimbstu auch vnser Natur so hart mit. Darumb gehet vns die zeit so plötzlich hinweg. Darumb ist es so gar ein vnbestendig vnd nichtig ding vmb vnser leben.
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