Sattler, Basilius: Ein Predigt/ Gethan bey der Begrebnis Bodo von Veltheimb/ [...]. Wolfenbüttel, 1604.GOtt das Kindt / vnd meinet den Vater. Also ists GOtt vmb das Kindt nicht zuthun / ob es woll in Sünden empfangen / dieweil Dauid gesündigt hat / muß das Kindt sterben / Wie GOtt durch Nathan jhm sagen lest / Weil du die Feinde des HERRN hast durch diese geschicht lestern gemacht / wird der Sohn / der dir geboren ist / des Todes sterben. In dem nuhn GOtt das Kindt also hart mitnimbt / so sihet vnd fühlet Dauid alß der Vater / gleichwol / was er gethan / Iha er macht sich / wie billich die gedancken / greifft GOtt das Kindt so hart an / das kein schuldt hat / an dem Ehebruch / was soltestu billich leiden / der du die Sünde begangen hast. Also gibt GOtt dem Dauid ein Denckmahl vnd Zeichen seines Zorns / vnangesehen / das er jhm die Sünde vergeben hat / jha damit auch die nachkommen sich an jhm nicht ergern / so lesset er dieses Exempel seines Zorns wieder Dauids Sünde auffzeichnen. Damit vns dann der H. Geist lehret / wenn GOtt etliche Personen auß vnserm mittel außmahlet / angreifft / vnd hart mit nimbt / das es nicht allein eben denen gelte / die er also trifft / sondern es gelte auch den andern allen die es ansehen / hören vnd erfahren / ob er sie schon selber nicht also mit nimbt / sonder jhrer noch verschonet. Das meinen wir nuhn nicht / das es vns gelten solte / wenn GOtt andere Leuht straffet / sondern bilden vns ein / die haben es darnach gemacht / wir aber / die damit verscho- GOtt das Kindt / vnd meinet den Vater. Also ists GOtt vmb das Kindt nicht zuthun / ob es woll in Sünden empfangen / dieweil Dauid gesündigt hat / muß das Kindt sterben / Wie GOtt durch Nathan jhm sagen lest / Weil du die Feinde des HERRN hast durch diese geschicht lestern gemacht / wird der Sohn / der dir geboren ist / des Todes sterben. In dem nuhn GOtt das Kindt also hart mitnimbt / so sihet vnd fühlet Dauid alß der Vater / gleichwol / was er gethan / Iha er macht sich / wie billich die gedancken / greifft GOtt das Kindt so hart an / das kein schuldt hat / an dem Ehebruch / was soltestu billich leiden / der du die Sünde begangen hast. Also gibt GOtt dem Dauid ein Denckmahl vnd Zeichen seines Zorns / vnangesehen / das er jhm die Sünde vergeben hat / jha damit auch die nachkommen sich an jhm nicht ergern / so lesset er dieses Exempel seines Zorns wieder Dauids Sünde auffzeichnen. Damit vns dann der H. Geist lehret / wenn GOtt etliche Personen auß vnserm mittel außmahlet / angreifft / vnd hart mit nimbt / das es nicht allein eben denen gelte / die er also trifft / sondern es gelte auch den andern allen die es ansehen / hören vnd erfahren / ob er sie schon selber nicht also mit nimbt / sonder jhrer noch verschonet. Das meinen wir nuhn nicht / das es vns gelten solte / wenn GOtt andere Leuht straffet / sondern bilden vns ein / die haben es darnach gemacht / wir aber / die damit verscho- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0011"/> GOtt das Kindt / vnd meinet den Vater. Also ists GOtt vmb das Kindt nicht zuthun / ob es woll in Sünden empfangen / dieweil Dauid gesündigt hat / muß das Kindt sterben / Wie GOtt durch Nathan jhm sagen lest / Weil du die Feinde des HERRN hast durch diese geschicht lestern gemacht / wird der Sohn / der dir geboren ist / des Todes sterben.</p> <p>In dem nuhn GOtt das Kindt also hart mitnimbt / so sihet vnd fühlet Dauid alß der Vater / gleichwol / was er gethan / Iha er macht sich / wie billich die gedancken / greifft GOtt das Kindt so hart an / das kein schuldt hat / an dem Ehebruch / was soltestu billich leiden / der du die Sünde begangen hast.</p> <p>Also gibt GOtt dem Dauid ein Denckmahl vnd Zeichen seines Zorns / vnangesehen / das er jhm die Sünde vergeben hat / jha damit auch die nachkommen sich an jhm nicht ergern / so lesset er dieses Exempel seines Zorns wieder Dauids Sünde auffzeichnen.</p> <p>Damit vns dann der H. Geist lehret / wenn GOtt etliche Personen auß vnserm mittel außmahlet / angreifft / vnd hart mit nimbt / das es nicht allein eben denen gelte / die er also trifft / sondern es gelte auch den andern allen die es ansehen / hören vnd erfahren / ob er sie schon selber nicht also mit nimbt / sonder jhrer noch verschonet.</p> <p>Das meinen wir nuhn nicht / das es vns gelten solte / wenn GOtt andere Leuht straffet / sondern bilden vns ein / die haben es darnach gemacht / wir aber / die damit verscho- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0011]
GOtt das Kindt / vnd meinet den Vater. Also ists GOtt vmb das Kindt nicht zuthun / ob es woll in Sünden empfangen / dieweil Dauid gesündigt hat / muß das Kindt sterben / Wie GOtt durch Nathan jhm sagen lest / Weil du die Feinde des HERRN hast durch diese geschicht lestern gemacht / wird der Sohn / der dir geboren ist / des Todes sterben.
In dem nuhn GOtt das Kindt also hart mitnimbt / so sihet vnd fühlet Dauid alß der Vater / gleichwol / was er gethan / Iha er macht sich / wie billich die gedancken / greifft GOtt das Kindt so hart an / das kein schuldt hat / an dem Ehebruch / was soltestu billich leiden / der du die Sünde begangen hast.
Also gibt GOtt dem Dauid ein Denckmahl vnd Zeichen seines Zorns / vnangesehen / das er jhm die Sünde vergeben hat / jha damit auch die nachkommen sich an jhm nicht ergern / so lesset er dieses Exempel seines Zorns wieder Dauids Sünde auffzeichnen.
Damit vns dann der H. Geist lehret / wenn GOtt etliche Personen auß vnserm mittel außmahlet / angreifft / vnd hart mit nimbt / das es nicht allein eben denen gelte / die er also trifft / sondern es gelte auch den andern allen die es ansehen / hören vnd erfahren / ob er sie schon selber nicht also mit nimbt / sonder jhrer noch verschonet.
Das meinen wir nuhn nicht / das es vns gelten solte / wenn GOtt andere Leuht straffet / sondern bilden vns ein / die haben es darnach gemacht / wir aber / die damit verscho-
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