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Sattler, Basilius: Predigt/ Gethan bey dem Begrebnuß der ... Frawen/ Dorothea vom Lah/ [...]. Wolfenbüttel, 1611.

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züchtiget mich wol / aber er gibt mich dem Todt nicht. Vnd Jes. 27. sagt der Prophet vom Volck GOttes / wirdt er doch nicht geschlagen / wie jhn seine Feinde schlagen / vnd wirdt nicht erwürget / wie jhn seine Feinde erwürgen / sondern mit massen richtestu sie / vnd lessest sie loß wenn du sie betrübet hast: Vnd Jerem. 30. Ich wils mit allen Heyden ein Ende machen / aber mit dir wil ichs nicht ein Ende machen / züchtigen aber wil ich dich mit maß / auff das du dich nicht vnschüldig haltest / Vnd Thren. 3. Die güte des HERRN ists / das wir nicht gar auß sindt / seine Barmhertzigkeit hat noch kein Ende / sondern ist alle Morgen new / vnd deine Trewe ist groß.

Zum dritten spüret man GOttes väterliches Hertz im Leyden auch dabey / das er nicht jmmer fort fehret mit straffen / sondern er höret wieder auff vnd hilfft vnd erlöset wieder / Wie Hiob 6. sagt: Er verletzet / vnd verbindet / er zuschmeisset / vnd seine Handt heilet / Vnd Hanna 1. Sam. 2. sagt: Der HErr tödtet / vnd machet lebendig / er führet in die Helle / vnd wieder herauß. Vnd im 30. Psalm sagt David: Sein Zorn wehret ein Augenblick: Vnd im 68. Psalm. GOtt leget vns eine Last auff / aber er hilfft vns auch: Vnd abermal im 103. Psalm / Er wirdt nicht jmmerdar hadern / noch ewiglich Zorn halten. Es muß Joseph sich eine lange Zeit leyden / aber entlich kompt GOtt zu Hauß / vnd lesset sein väterliches Hertz darin sehen / das er jhn nicht allein erlöset / sondern auch zum Herrn machet vber gantz Egypten Landt. Der Hiob wirdt wieder gesundt vnd gibt jhm GOtt alle seine Güter zweyfacht wieder.

Dieses sollen wir zum Trost gebrauchen / das wir im Creutz nicht verzagen / oder kleinmütig werden / als wenn es eytel Zorn vnd Vngnad were / das vns GOtt also mitnimpt / sondern wissen / wenn wir vns nur bekehren / so sey es eytel Gnade / GOtt meine es gut / er wölle vns selber beystehen / vnd entlich erlösen.

Es soll vns auch eine Vermahnung sein / das wenn vns

züchtiget mich wol / aber er gibt mich dem Todt nicht. Vnd Jes. 27. sagt der Prophet vom Volck GOttes / wirdt er doch nicht geschlagen / wie jhn seine Feinde schlagen / vnd wirdt nicht erwürget / wie jhn seine Feinde erwürgen / sondern mit massen richtestu sie / vnd lessest sie loß wenn du sie betrübet hast: Vnd Jerem. 30. Ich wils mit allen Heyden ein Ende machen / aber mit dir wil ichs nicht ein Ende machen / züchtigen aber wil ich dich mit maß / auff das du dich nicht vnschüldig haltest / Vnd Thren. 3. Die güte des HERRN ists / das wir nicht gar auß sindt / seine Barmhertzigkeit hat noch kein Ende / sondern ist alle Morgen new / vnd deine Trewe ist groß.

Zum dritten spüret man GOttes väterliches Hertz im Leyden auch dabey / das er nicht jmmer fort fehret mit straffen / sondern er höret wieder auff vnd hilfft vnd erlöset wieder / Wie Hiob 6. sagt: Er verletzet / vnd verbindet / er zuschmeisset / vnd seine Handt heilet / Vnd Hanna 1. Sam. 2. sagt: Der HErr tödtet / vnd machet lebendig / er führet in die Helle / vnd wieder herauß. Vnd im 30. Psalm sagt David: Sein Zorn wehret ein Augenblick: Vnd im 68. Psalm. GOtt leget vns eine Last auff / aber er hilfft vns auch: Vnd abermal im 103. Psalm / Er wirdt nicht jmmerdar hadern / noch ewiglich Zorn halten. Es muß Joseph sich eine lange Zeit leyden / aber entlich kompt GOtt zu Hauß / vnd lesset sein väterliches Hertz darin sehen / das er jhn nicht allein erlöset / sondern auch zum Herrn machet vber gantz Egypten Landt. Der Hiob wirdt wieder gesundt vnd gibt jhm GOtt alle seine Güter zweyfacht wieder.

Dieses sollen wir zum Trost gebrauchen / das wir im Creutz nicht verzagen / oder kleinmütig werden / als wenn es eytel Zorn vnd Vngnad were / das vns GOtt also mitnimpt / sondern wissen / wenn wir vns nur bekehren / so sey es eytel Gnade / GOtt meine es gut / er wölle vns selber beystehen / vnd entlich erlösen.

Es soll vns auch eine Vermahnung sein / das wenn vns

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        <p>Dieses sollen wir zum Trost gebrauchen / das wir im Creutz nicht verzagen / oder                      kleinmütig werden / als wenn es eytel Zorn vnd Vngnad were / das vns GOtt also                      mitnimpt / sondern wissen / wenn wir vns nur bekehren / so sey es eytel Gnade /                      GOtt meine es gut / er wölle vns selber beystehen / vnd entlich erlösen.</p>
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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Predigt/ Gethan bey dem Begrebnuß der ... Frawen/ Dorothea vom Lah/ [...]. Wolfenbüttel, 1611, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1611/15>, abgerufen am 30.04.2024.