Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Predigt/ Gethan bey dem Begrebnuß der ... Frawen/ Dorothea vom Lah/ [...]. Wolfenbüttel, 1611.

Bild:
<< vorherige Seite

giment helt / das solt vns billig vom Gottlosen Wesen vnd Vnbußfertigkeit abschrecken / das wir gedechten / vnd vns die Rechnung machten / fehret GOtt so streng / vnd fast vnbarmhertzig mit seinen lieben Kindern / vnnd nimbt sie in diesem leben so hart mit / wie wils endtlich an jenem Tage den Gottlosen gehen? Sie werden nicht entfliehen / sondern schreckliche vnaußsprechliche Straffe leyden müssen. Denn so spricht Gott Jer. 25. zu den Egyptern / wie er das Judische Volck gestraffet hat: Siehe an dem Hause das nach meinem Nahmen genennet ist / fahe ich an zu plagen / vnnd jhr sollet vngestraffet bleiben? Ihr solt nicht vngestrafft bleiben. Vnnd zu den Edomitern spricht er Jerem. 49. Siehe die jenigen / die es nicht verschuldet haben den Kelch zu trincken / die müssen trincken / vnd du soltest vngestraffet bleiben. Vnd 1. Pet. 4. Es ist zeit daß das Gericht anfange vom Hause Gottes / so aber zu erst an vns / was wils für ein Ende werden mit denen / die dem Evangelio nicht gleuben? Vnd so der Gerecht kaum erhalten wirdt / wo wirdt der Gottloß vnd Sünder erscheinen? Sehet an in seinem Leyden den Sohn Gottes / der doch für frembde Sünde leydet / wie hart jhn der Zorn Gottes mit nimpt / das jhm der blutige Schweiß außbricht / das er klaget / Mein GOtt / mein Gott / warumb hastu mich verlassen? Das soll / sagt er selber zu den Weibern die vber jhn weineten / vns ein nachdencken machen / Geschicht das am grünen Holtz / was wil am dürren werden? Auß dem grossen Jammer des frommen Lazari / hette jhm der reiche Mann die gedancken machen sollen / wie es jhm hernach ergehen werde.

Dieses sollen alle Gottlosen / die Gott vnd sein Wortverachten / jhre Eydt vnd Pflicht hindan setzen / vntrewlich dienen / ander Leut hassen vnd beleydigen / in Fressen vnnd Sauffen / Vnzucht / Geitz vnd Vnrecht ohn schew fortfahren / wol bedencken / vnd wenn sie also sehen / das es den Gottseligen also vbell gehet / vnd Gott sie in dieser Welt also hart mit nimpt / jhnen

giment helt / das solt vns billig vom Gottlosen Wesen vnd Vnbußfertigkeit abschrecken / das wir gedechten / vnd vns die Rechnung machten / fehret GOtt so streng / vnd fast vnbarmhertzig mit seinen lieben Kindern / vnnd nimbt sie in diesem leben so hart mit / wie wils endtlich an jenem Tage den Gottlosen gehen? Sie werden nicht entfliehen / sondern schreckliche vnaußsprechliche Straffe leyden müssen. Deñ so spricht Gott Jer. 25. zu den Egyptern / wie er das Judische Volck gestraffet hat: Siehe an dem Hause das nach meinem Nahmen genennet ist / fahe ich an zu plagen / vnnd jhr sollet vngestraffet bleiben? Ihr solt nicht vngestrafft bleiben. Vnnd zu den Edomitern spricht er Jerem. 49. Siehe die jenigen / die es nicht verschuldet haben den Kelch zu trincken / die müssen trincken / vnd du soltest vngestraffet bleiben. Vnd 1. Pet. 4. Es ist zeit daß das Gericht anfange vom Hause Gottes / so aber zu erst an vns / was wils für ein Ende werden mit denen / die dem Evangelio nicht gleuben? Vnd so der Gerecht kaum erhalten wirdt / wo wirdt der Gottloß vnd Sünder erscheinen? Sehet an in seinem Leyden den Sohn Gottes / der doch für frembde Sünde leydet / wie hart jhn der Zorn Gottes mit nimpt / das jhm der blutige Schweiß außbricht / das er klaget / Mein GOtt / mein Gott / warumb hastu mich verlassen? Das soll / sagt er selber zu den Weibern die vber jhn weineten / vns ein nachdencken machen / Geschicht das am grünen Holtz / was wil am dürren werden? Auß dem grossen Jammer des frommen Lazari / hette jhm der reiche Mann die gedancken machen sollen / wie es jhm hernach ergehen werde.

Dieses sollen alle Gottlosen / die Gott vnd sein Wortverachten / jhre Eydt vnd Pflicht hindan setzen / vntrewlich dienen / ander Leut hassen vnd beleydigen / in Fressen vnnd Sauffen / Vnzucht / Geitz vnd Vnrecht ohn schew fortfahren / wol bedencken / vnd wenn sie also sehen / das es den Gottseligen also vbell gehet / vnd Gott sie in dieser Welt also hart mit nimpt / jhnen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0009"/>
giment helt / das solt vns billig                      vom Gottlosen Wesen vnd Vnbußfertigkeit abschrecken / das wir gedechten / vnd                      vns die Rechnung machten / fehret GOtt so streng / vnd fast vnbarmhertzig mit                      seinen lieben Kindern / vnnd nimbt sie in diesem leben so hart mit / wie wils                      endtlich an jenem Tage den Gottlosen gehen? Sie werden nicht entfliehen /                      sondern schreckliche vnaußsprechliche Straffe leyden müssen. Den&#x0303;                      so spricht Gott Jer. 25. zu den Egyptern / wie er das Judische Volck gestraffet                      hat: Siehe an dem Hause das nach meinem Nahmen genennet ist / fahe ich an zu                      plagen / vnnd jhr sollet vngestraffet bleiben? Ihr solt nicht vngestrafft                      bleiben. Vnnd zu den Edomitern spricht er Jerem. 49. Siehe die jenigen / die es                      nicht verschuldet haben den Kelch zu trincken / die müssen trincken / vnd du                      soltest vngestraffet bleiben. Vnd 1. Pet. 4. Es ist zeit daß das Gericht anfange                      vom Hause Gottes / so aber zu erst an vns / was wils für ein Ende werden mit                      denen / die dem Evangelio nicht gleuben? Vnd so der Gerecht kaum erhalten wirdt                      / wo wirdt der Gottloß vnd Sünder erscheinen? Sehet an in seinem Leyden den Sohn                      Gottes / der doch für frembde Sünde leydet / wie hart jhn der Zorn Gottes mit                      nimpt / das jhm der blutige Schweiß außbricht / das er klaget / Mein GOtt / mein                      Gott / warumb hastu mich verlassen? Das soll / sagt er selber zu den Weibern die                      vber jhn weineten / vns ein nachdencken machen / Geschicht das am grünen Holtz /                      was wil am dürren werden? Auß dem grossen Jammer des frommen Lazari / hette jhm                      der reiche Mann die gedancken machen sollen / wie es jhm hernach ergehen                      werde.</p>
        <p>Dieses sollen alle Gottlosen / die Gott vnd sein Wortverachten / jhre Eydt vnd                      Pflicht hindan setzen / vntrewlich dienen / ander Leut hassen vnd beleydigen /                      in Fressen vnnd Sauffen / Vnzucht / Geitz vnd Vnrecht ohn schew fortfahren / wol                      bedencken / vnd wenn sie also sehen / das es den Gottseligen also vbell gehet /                      vnd Gott sie in dieser Welt also hart mit nimpt / jhnen
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0009] giment helt / das solt vns billig vom Gottlosen Wesen vnd Vnbußfertigkeit abschrecken / das wir gedechten / vnd vns die Rechnung machten / fehret GOtt so streng / vnd fast vnbarmhertzig mit seinen lieben Kindern / vnnd nimbt sie in diesem leben so hart mit / wie wils endtlich an jenem Tage den Gottlosen gehen? Sie werden nicht entfliehen / sondern schreckliche vnaußsprechliche Straffe leyden müssen. Deñ so spricht Gott Jer. 25. zu den Egyptern / wie er das Judische Volck gestraffet hat: Siehe an dem Hause das nach meinem Nahmen genennet ist / fahe ich an zu plagen / vnnd jhr sollet vngestraffet bleiben? Ihr solt nicht vngestrafft bleiben. Vnnd zu den Edomitern spricht er Jerem. 49. Siehe die jenigen / die es nicht verschuldet haben den Kelch zu trincken / die müssen trincken / vnd du soltest vngestraffet bleiben. Vnd 1. Pet. 4. Es ist zeit daß das Gericht anfange vom Hause Gottes / so aber zu erst an vns / was wils für ein Ende werden mit denen / die dem Evangelio nicht gleuben? Vnd so der Gerecht kaum erhalten wirdt / wo wirdt der Gottloß vnd Sünder erscheinen? Sehet an in seinem Leyden den Sohn Gottes / der doch für frembde Sünde leydet / wie hart jhn der Zorn Gottes mit nimpt / das jhm der blutige Schweiß außbricht / das er klaget / Mein GOtt / mein Gott / warumb hastu mich verlassen? Das soll / sagt er selber zu den Weibern die vber jhn weineten / vns ein nachdencken machen / Geschicht das am grünen Holtz / was wil am dürren werden? Auß dem grossen Jammer des frommen Lazari / hette jhm der reiche Mann die gedancken machen sollen / wie es jhm hernach ergehen werde. Dieses sollen alle Gottlosen / die Gott vnd sein Wortverachten / jhre Eydt vnd Pflicht hindan setzen / vntrewlich dienen / ander Leut hassen vnd beleydigen / in Fressen vnnd Sauffen / Vnzucht / Geitz vnd Vnrecht ohn schew fortfahren / wol bedencken / vnd wenn sie also sehen / das es den Gottseligen also vbell gehet / vnd Gott sie in dieser Welt also hart mit nimpt / jhnen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1611
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1611/9
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Predigt/ Gethan bey dem Begrebnuß der ... Frawen/ Dorothea vom Lah/ [...]. Wolfenbüttel, 1611, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1611/9>, abgerufen am 23.11.2024.