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Sattler, Basilius: Ein Predigt/ Gethan bey dem Begrebnis/ Des Weyland Hochwürdigen ... Herrn Heinrich Caroli/ [...]. Wolfenbüttel, 1615.

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Solche seine zuneigung gegen den kleinen Kindern hat GOtt / wie GOttes Wort zeuget / an vielen kleinen Kindern mit der that bewiesen vnd sehen lassen.

Alß Gen. 21. da Ismael durst leidet vnd zu GOtt rufft erhöret GOtt die stimm des Knabens / vnd zeigt der Mutter einen Brunnen.

Wie wunderlich erhelt GOtt das kleine Kind Mosen / daß auch sein Feind Pharao jhn mus aufferziehen lassen Exod. 2. Von Johanne dem Teuffer haben wir noch newlich gehört / daß er in Mutter Leib Christum erkand / sich seiner gegenwart gefrewet / vnd für frewden auffgehüpffet sey.

Von den Kindern / die bey Christi einzug Hosianna geruffen / haben wir albereit gehört / daß die auß eingeben des heiligen Geistes Christum für den Heyland der Welt außgeruffen haben.

Aus diesen Historien erscheinet augenscheinlich / was GOtt von vnsern vnmündigen Kindern halte / daß er sie halte für Mitglieder der Kirchen / daß sie an jhn gleuben / jhn loben vnd preisen / daß er sie durch seine Engel behüte vnnd endlich ewig seelig machen wolle.

Hie fraget es sich aber weiter / wenn denn GOTT die Kinder so lieb hat / wie er dazu komme / daß er sie wol vnd zwar jung lest hin sterben / vnnd sie bißweilen auch eben hart / ehe sie jhr leben enden / von GOtt mit genommen werden.

Antwort: Des hat GOtt viel vrsachen. Weil aber in der nechsten Predigt davon außfürlich gehandelt / wollen wir es nur kurtzlich berühren.

Alß erstlich Predigt vns GOtt durch den Todt der kleinen Kinder / daß sie / ob wir es schon an jhnen nicht recht mercken können / eben so wol / als die alten / Sünder seyn / vnnd das die Sünd sie nicht erst ankomme / wenn sie zu jhren Jahren kommen / sonder sie / wie David im 51. Psalmen zeuget / in

Solche seine zuneigung gegen den kleinen Kindern hat GOtt / wie GOttes Wort zeuget / an vielen kleinen Kindern mit der that bewiesen vnd sehen lassen.

Alß Gen. 21. da Ismael durst leidet vnd zu GOtt rufft erhöret GOtt die stim̃ des Knabens / vnd zeigt der Mutter einen Brunnen.

Wie wunderlich erhelt GOtt das kleine Kind Mosen / daß auch sein Feind Pharao jhn mus aufferziehen lassen Exod. 2. Von Johanne dem Teuffer haben wir noch newlich gehört / daß er in Mutter Leib Christum erkand / sich seiner gegenwart gefrewet / vnd für frewden auffgehüpffet sey.

Von den Kindern / die bey Christi einzug Hosianna geruffen / haben wir albereit gehört / daß die auß eingeben des heiligen Geistes Christum für den Heyland der Welt außgeruffen haben.

Aus diesen Historien erscheinet augenscheinlich / was GOtt von vnsern vnmündigen Kindern halte / daß er sie halte für Mitglieder der Kirchen / daß sie an jhn gleuben / jhn loben vnd preisen / daß er sie durch seine Engel behüte vnnd endlich ewig seelig machen wolle.

Hie fraget es sich aber weiter / wenn denn GOTT die Kinder so lieb hat / wie er dazu komme / daß er sie wol vnd zwar jung lest hin sterben / vnnd sie bißweilen auch eben hart / ehe sie jhr leben enden / von GOtt mit genommen werden.

Antwort: Des hat GOtt viel vrsachen. Weil aber in der nechsten Predigt davon außfürlich gehandelt / wollen wir es nur kurtzlich berühren.

Alß erstlich Predigt vns GOtt durch den Todt der kleinen Kinder / daß sie / ob wir es schon an jhnen nicht recht mercken können / eben so wol / als die alten / Sünder seyn / vnnd das die Sünd sie nicht erst ankomme / wenn sie zu jhren Jahren kommen / sonder sie / wie David im 51. Psalmen zeuget / in

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                     endlich ewig seelig machen wolle.</p>
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[0013] Solche seine zuneigung gegen den kleinen Kindern hat GOtt / wie GOttes Wort zeuget / an vielen kleinen Kindern mit der that bewiesen vnd sehen lassen. Alß Gen. 21. da Ismael durst leidet vnd zu GOtt rufft erhöret GOtt die stim̃ des Knabens / vnd zeigt der Mutter einen Brunnen. Wie wunderlich erhelt GOtt das kleine Kind Mosen / daß auch sein Feind Pharao jhn mus aufferziehen lassen Exod. 2. Von Johanne dem Teuffer haben wir noch newlich gehört / daß er in Mutter Leib Christum erkand / sich seiner gegenwart gefrewet / vnd für frewden auffgehüpffet sey. Von den Kindern / die bey Christi einzug Hosianna geruffen / haben wir albereit gehört / daß die auß eingeben des heiligen Geistes Christum für den Heyland der Welt außgeruffen haben. Aus diesen Historien erscheinet augenscheinlich / was GOtt von vnsern vnmündigen Kindern halte / daß er sie halte für Mitglieder der Kirchen / daß sie an jhn gleuben / jhn loben vnd preisen / daß er sie durch seine Engel behüte vnnd endlich ewig seelig machen wolle. Hie fraget es sich aber weiter / wenn denn GOTT die Kinder so lieb hat / wie er dazu komme / daß er sie wol vnd zwar jung lest hin sterben / vnnd sie bißweilen auch eben hart / ehe sie jhr leben enden / von GOtt mit genommen werden. Antwort: Des hat GOtt viel vrsachen. Weil aber in der nechsten Predigt davon außfürlich gehandelt / wollen wir es nur kurtzlich berühren. Alß erstlich Predigt vns GOtt durch den Todt der kleinen Kinder / daß sie / ob wir es schon an jhnen nicht recht mercken können / eben so wol / als die alten / Sünder seyn / vnnd das die Sünd sie nicht erst ankomme / wenn sie zu jhren Jahren kommen / sonder sie / wie David im 51. Psalmen zeuget / in

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Ein Predigt/ Gethan bey dem Begrebnis/ Des Weyland Hochwürdigen ... Herrn Heinrich Caroli/ [...]. Wolfenbüttel, 1615, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1615/13>, abgerufen am 06.05.2024.