Sattler, Basilius: Ein Predigt/ Gethan bey dem Begrebnis/ Des Weyland Hochwürdigen ... Herrn Heinrich Caroli/ [...]. Wolfenbüttel, 1615.zur vergebung der Sünden. Vnd Gal: 3. so viel ewer getaufst sind / die haben Christum angezogen. Vnd Tit: 3. er macht vns seelig durch das Bad der Wiedergeburt / vnd der ernewrung des heiligen Geistes. Daran sollen wir vns nun halten / daß nicht allein Christus für vns gestorben ist / sonder das auch vns vnd vnsern Kindern in der heiligen Tauff Christi wolthaten appliciret vnd zugeeignet werden. Dieweil aber GOtt vielen seine Gnad anbeut / aber wenige derselben theilhafftig werden vnd geniessen / da es denn am glauben mangelt / denn der Gerechte wird seines glaubens leben Habac: 2. vnd Christus sagt / wer glaubt vnd getauff wird / der wird seelig werden Mar: 16. so fragt es sich weiter / ob denn die jungen Kinder / so noch nicht zum Verstandt kommen sind / auch gleuben. Wenn wir da nun auch vnser Vernunfft folgen / so wil es dieselbige nicht nachgeben / dieweil sonst der glaub aus der Predigt kompt / die Kinder aber noch nicht wie die Alten GOttes Wort hören / verstehen vnd betrachten / noch den glauben bekennen können. Aber / Geliebte / der Sohn GOttes der erwas weiter siehet / alß wir / vnd guten bescheid weis / ob die Kinder gleuben oder nicht / der zeuget außtrücklich / daß auch die vnmündigen Kinder an jhn gleuben / der thut hie jhr Wort vnd sagt: Wer ergert dieser geringsten einen die an mich gleuben / da weiset er mit auff das vnmündige Kind / daß er neben die Apostel stellet / vnd rechnet es vnter die gleubigen. Wie er denn auch Mar: 10. von den Kindern sagt / solcher ist das Reich GOttes / wer das Reich Gottes nicht empfehet als ein Kind / der wird nicht hinnein kommen. Vnnd das es vns nicht so vnmüglich für komme / hat GOtt solches an Johanne dem Teuffer bewiessen / vnd auff zur vergebung der Sünden. Vnd Gal: 3. so viel ewer getaufst sind / die haben Christum angezogen. Vnd Tit: 3. er macht vns seelig durch das Bad der Wiedergeburt / vnd der ernewrung des heiligen Geistes. Daran sollen wir vns nun halten / daß nicht allein Christus für vns gestorben ist / sonder das auch vns vnd vnsern Kindern in der heiligen Tauff Christi wolthaten appliciret vnd zugeeignet werden. Dieweil aber GOtt vielen seine Gnad anbeut / aber wenige derselben theilhafftig werden vnd geniessen / da es denn am glauben mangelt / denn der Gerechte wird seines glaubens leben Habac: 2. vnd Christus sagt / wer glaubt vnd getauff wird / der wird seelig werden Mar: 16. so fragt es sich weiter / ob denn die jungen Kinder / so noch nicht zum Verstandt kommen sind / auch gleuben. Wenn wir da nun auch vnser Vernunfft folgen / so wil es dieselbige nicht nachgeben / dieweil sonst der glaub aus der Predigt kompt / die Kinder aber noch nicht wie die Alten GOttes Wort hören / verstehen vnd betrachten / noch den glauben bekennen können. Aber / Geliebte / der Sohn GOttes der erwas weiter siehet / alß wir / vnd guten bescheid weis / ob die Kinder gleuben oder nicht / der zeuget außtrücklich / daß auch die vnmündigen Kinder an jhn gleuben / der thut hie jhr Wort vnd sagt: Wer ergert dieser geringsten einen die an mich gleuben / da weiset er mit auff das vnmündige Kind / daß er neben die Apostel stellet / vnd rechnet es vnter die gleubigen. Wie er denn auch Mar: 10. von den Kindern sagt / solcher ist das Reich GOttes / wer das Reich Gottes nicht empfehet als ein Kind / der wird nicht hinnein kommen. 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Wie er denn auch Mar: 10. von den Kindern sagt / solcher ist das Reich GOttes / wer das Reich Gottes nicht empfehet als ein Kind / der wird nicht hinnein kommen.</p> <p>Vnnd das es vns nicht so vnmüglich für komme / hat GOtt solches an Johanne dem Teuffer bewiessen / vnd auff </p> </div> </body> </text> </TEI> [0020]
zur vergebung der Sünden. Vnd Gal: 3. so viel ewer getaufst sind / die haben Christum angezogen. Vnd Tit: 3. er macht vns seelig durch das Bad der Wiedergeburt / vnd der ernewrung des heiligen Geistes.
Daran sollen wir vns nun halten / daß nicht allein Christus für vns gestorben ist / sonder das auch vns vnd vnsern Kindern in der heiligen Tauff Christi wolthaten appliciret vnd zugeeignet werden.
Dieweil aber GOtt vielen seine Gnad anbeut / aber wenige derselben theilhafftig werden vnd geniessen / da es denn am glauben mangelt / denn der Gerechte wird seines glaubens leben Habac: 2. vnd Christus sagt / wer glaubt vnd getauff wird / der wird seelig werden Mar: 16. so fragt es sich weiter / ob denn die jungen Kinder / so noch nicht zum Verstandt kommen sind / auch gleuben.
Wenn wir da nun auch vnser Vernunfft folgen / so wil es dieselbige nicht nachgeben / dieweil sonst der glaub aus der Predigt kompt / die Kinder aber noch nicht wie die Alten GOttes Wort hören / verstehen vnd betrachten / noch den glauben bekennen können.
Aber / Geliebte / der Sohn GOttes der erwas weiter siehet / alß wir / vnd guten bescheid weis / ob die Kinder gleuben oder nicht / der zeuget außtrücklich / daß auch die vnmündigen Kinder an jhn gleuben / der thut hie jhr Wort vnd sagt: Wer ergert dieser geringsten einen die an mich gleuben / da weiset er mit auff das vnmündige Kind / daß er neben die Apostel stellet / vnd rechnet es vnter die gleubigen. Wie er denn auch Mar: 10. von den Kindern sagt / solcher ist das Reich GOttes / wer das Reich Gottes nicht empfehet als ein Kind / der wird nicht hinnein kommen.
Vnnd das es vns nicht so vnmüglich für komme / hat GOtt solches an Johanne dem Teuffer bewiessen / vnd auff
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Ein Predigt/ Gethan bey dem Begrebnis/ Des Weyland Hochwürdigen ... Herrn Heinrich Caroli/ [...]. Wolfenbüttel, 1615, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1615/20>, abgerufen am 16.07.2024. |