Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587.

Bild:
<< vorherige Seite

schoff zu Halberstadt / Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg etc. Ehelich Gemahlin.

Dadurch / wie auch durch andere dergleichen Exempel / so vns GOtt teglich für Augen stellet / werden wir lebendige erinnert / das wir von wegen vnser Sünden / damit vnser Leib vnd Seel verunreiniget vnd verderbet sein / alle sterben müssen / wir sein Mann oder Weib / Jung oder Alt / Hohes oder niedrigs Standes Personen / Wie Syrach am 38. sagt / Gedencke an jhn / wie er gestorben / so mustu auch sterben.

Sölches endes aller Menschen sollen wir vns jetzund erinnern / vnd es zu Hertzen nemen / Wie der Prediger Salomon am 7. Capitelleret. Vnd weil wir vnser zeit nicht wissen / Sondern wie die Fische gefangen werden mit dem schedlichen Hammen / vnd wie die Vogel mit dem Strick gefangen werden / Also werden auch die Menschen berückt zur bösen zeit / wie der Prediger Salomon am 9. bezeuget / So sollen wir vns alle Stund vnd Augenblick zu solchem vnserm Sterbstündlein gefasst machen. Denn wie der Prediger Salomon am Eilfften Capitel schreibt / Wenn der Baum fellt / er falle gegen Mittag oder Mitternacht / auff welchen orth er fellet / da wird er liggen.

Darumb sollen wir / wie Christus Luc. 12. redet / lassen vnsere Lenden vmbgürtet sein / vnd vnsere Liechter brennen / vnd gleich sein den Knechten / die auff jhren Herrn warten / wenn er auffbrechen wird von der Hochzeit / auff das / wenn er anklopffet / sie jhm bald auffthun. Selig sind die Knecht / die der HErr / wenn er kömpt / wachend findet.

Weil wir nun die Fürstliche Leich in diese Capell

schoff zu Halberstadt / Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg etc. Ehelich Gemahlin.

Dadurch / wie auch durch andere dergleichen Exempel / so vns GOtt teglich für Augen stellet / werden wir lebendige erinnert / das wir von wegen vnser Sünden / damit vnser Leib vnd Seel verunreiniget vnd verderbet sein / alle sterben müssen / wir sein Mann oder Weib / Jung oder Alt / Hohes oder niedrigs Standes Personen / Wie Syrach am 38. sagt / Gedencke an jhn / wie er gestorben / so mustu auch sterben.

Sölches endes aller Menschen sollen wir vns jetzund erinnern / vnd es zu Hertzen nemen / Wie der Prediger Salomon am 7. Capitelleret. Vnd weil wir vnser zeit nicht wissen / Sondern wie die Fische gefangen werden mit dem schedlichen Hammen / vnd wie die Vogel mit dem Strick gefangen werden / Also werden auch die Menschen berückt zur bösen zeit / wie der Prediger Salomon am 9. bezeuget / So sollen wir vns alle Stund vnd Augenblick zu solchem vnserm Sterbstündlein gefasst machen. Denn wie der Prediger Salomon am Eilfften Capitel schreibt / Wenn der Baum fellt / er falle gegen Mittag oder Mitternacht / auff welchen orth er fellet / da wird er liggen.

Darumb sollen wir / wie Christus Luc. 12. redet / lassen vnsere Lenden vmbgürtet sein / vnd vnsere Liechter brennen / vnd gleich sein den Knechten / die auff jhren Herrn warten / wenn er auffbrechen wird von der Hochzeit / auff das / wenn er anklopffet / sie jhm bald auffthun. Selig sind die Knecht / die der HErr / wenn er kömpt / wachend findet.

Weil wir nun die Fürstliche Leich in diese Capell

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0014"/>
schoff zu Halberstadt
                     / Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg etc. Ehelich Gemahlin.</p>
        <p>Dadurch / wie auch durch andere dergleichen Exempel / so vns GOtt teglich für
                     Augen stellet / werden wir lebendige erinnert / das wir von wegen vnser Sünden /
                     damit vnser Leib vnd Seel verunreiniget vnd verderbet sein / alle sterben müssen
                     / wir sein Mann oder Weib / Jung oder Alt / Hohes oder niedrigs Standes Personen
                     / Wie Syrach am 38. sagt / Gedencke an jhn / wie er gestorben / so mustu auch
                     sterben.</p>
        <p>Sölches endes aller Menschen sollen wir vns jetzund erinnern / vnd es zu Hertzen
                     nemen / Wie der Prediger Salomon am 7. Capitelleret. Vnd weil wir vnser zeit
                     nicht wissen / Sondern wie die Fische gefangen werden mit dem schedlichen Hammen
                     / vnd wie die Vogel mit dem Strick gefangen werden / Also werden auch die
                     Menschen berückt zur bösen zeit / wie der Prediger Salomon am 9. bezeuget / So
                     sollen wir vns alle Stund vnd Augenblick zu solchem vnserm Sterbstündlein
                     gefasst machen. Denn wie der Prediger Salomon am Eilfften Capitel schreibt /
                     Wenn der Baum fellt / er falle gegen Mittag oder Mitternacht / auff welchen orth
                     er fellet / da wird er liggen.</p>
        <p>Darumb sollen wir / wie Christus Luc. 12. redet / lassen vnsere Lenden vmbgürtet
                     sein / vnd vnsere Liechter brennen / vnd gleich sein den Knechten / die auff
                     jhren Herrn warten / wenn er auffbrechen wird von der Hochzeit / auff das / wenn
                     er anklopffet / sie jhm bald auffthun. Selig sind die Knecht / die der HErr /
                     wenn er kömpt / wachend findet.</p>
        <p>Weil wir nun die Fürstliche Leich in diese Capell
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0014] schoff zu Halberstadt / Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg etc. Ehelich Gemahlin. Dadurch / wie auch durch andere dergleichen Exempel / so vns GOtt teglich für Augen stellet / werden wir lebendige erinnert / das wir von wegen vnser Sünden / damit vnser Leib vnd Seel verunreiniget vnd verderbet sein / alle sterben müssen / wir sein Mann oder Weib / Jung oder Alt / Hohes oder niedrigs Standes Personen / Wie Syrach am 38. sagt / Gedencke an jhn / wie er gestorben / so mustu auch sterben. Sölches endes aller Menschen sollen wir vns jetzund erinnern / vnd es zu Hertzen nemen / Wie der Prediger Salomon am 7. Capitelleret. Vnd weil wir vnser zeit nicht wissen / Sondern wie die Fische gefangen werden mit dem schedlichen Hammen / vnd wie die Vogel mit dem Strick gefangen werden / Also werden auch die Menschen berückt zur bösen zeit / wie der Prediger Salomon am 9. bezeuget / So sollen wir vns alle Stund vnd Augenblick zu solchem vnserm Sterbstündlein gefasst machen. Denn wie der Prediger Salomon am Eilfften Capitel schreibt / Wenn der Baum fellt / er falle gegen Mittag oder Mitternacht / auff welchen orth er fellet / da wird er liggen. Darumb sollen wir / wie Christus Luc. 12. redet / lassen vnsere Lenden vmbgürtet sein / vnd vnsere Liechter brennen / vnd gleich sein den Knechten / die auff jhren Herrn warten / wenn er auffbrechen wird von der Hochzeit / auff das / wenn er anklopffet / sie jhm bald auffthun. Selig sind die Knecht / die der HErr / wenn er kömpt / wachend findet. Weil wir nun die Fürstliche Leich in diese Capell

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587/14
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587/14>, abgerufen am 21.11.2024.