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Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587.

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sechtung des Teuffels / der Welt / vnd vnsers eigenen Fleisches / setzen vns hart zu. Entlich scheidet sich die Seel vom Leibe / Es wird der Leib abschewlicher / denn kein Aß ist / Er verrottet vnd verweset in der Erden. Wie denn ohne zweiffel diesen jamer Abraham behertziget / vnd darüber erseufftzet / da er saget / Das ich meinen Todten begrabe / Der für mir ligt. Vnd Paulus sihet dahin / da er schreibet 1. Corinth. 15. Es werde geseet verweßlich / Item / in vnehr vnd in schwacheit.

Da sehen wir nun augenscheinlich / jha können fast greiffen den Zorn GOttes wieder die Sünde / das er dieselbige nicht so geringe achte / wie wir vns gedüncken lassen / Sondern ein eiferiger GOTT sey / Dieweil er vmb der Sünde willen das gantze Menschliche Geschlecht sterben lest / Vnd auch die kleinen Kinder / dieweil sie die Erbsünde an sich haben / eben hart angreiffet / das sie offt lang quelen / vnd sich ringen / vnd hin vnd wieder werffen / das einen Stein erbarmen möchte / Ja / es schonet dißfals GOtt auch der nicht / vnd vberhebt sie des Leidens nicht / die er zu gnaden angenommen hat / vnd selig machen wil / Wie wir / wils GOtt / zur andern zeit hören werden / denen gibt er noch ein denckzeichen / das sie etlicher massen jhren schaden / seinen Zorn / vnd dagegen die Wolthaten / so er jhnen durch CHristum erzeiget / desto besser erkennen.

Ob aber wol es das ansehen hat / das GOtt die Gottlosen vbersehe / vnd sie es bißweilen nicht allein im leben / sondern auch im Sterben besser haben als die Frommen /

sechtung des Teuffels / der Welt / vnd vnsers eigenen Fleisches / setzen vns hart zu. Entlich scheidet sich die Seel vom Leibe / Es wird der Leib abschewlicher / denn kein Aß ist / Er verrottet vnd verweset in der Erden. Wie denn ohne zweiffel diesen jamer Abraham behertziget / vnd darüber erseufftzet / da er saget / Das ich meinen Todten begrabe / Der für mir ligt. Vnd Paulus sihet dahin / da er schreibet 1. Corinth. 15. Es werde geseet verweßlich / Item / in vnehr vnd in schwacheit.

Da sehen wir nun augenscheinlich / jha können fast greiffen den Zorn GOttes wieder die Sünde / das er dieselbige nicht so geringe achte / wie wir vns gedüncken lassen / Sondern ein eiferiger GOTT sey / Dieweil er vmb der Sünde willen das gantze Menschliche Geschlecht sterben lest / Vnd auch die kleinen Kinder / dieweil sie die Erbsünde an sich haben / eben hart angreiffet / das sie offt lang quelen / vnd sich ringen / vnd hin vnd wieder werffen / das einen Stein erbarmen möchte / Ja / es schonet dißfals GOtt auch der nicht / vnd vberhebt sie des Leidens nicht / die er zu gnaden angenommen hat / vnd selig machen wil / Wie wir / wils GOtt / zur andern zeit hören werden / denen gibt er noch ein denckzeichen / das sie etlicher massen jhren schaden / seinen Zorn / vnd dagegen die Wolthaten / so er jhnen durch CHristum erzeiget / desto besser erkennen.

Ob aber wol es das ansehen hat / das GOtt die Gottlosen vbersehe / vnd sie es bißweilen nicht allein im leben / sondern auch im Sterben besser haben als die Frommen /

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                     willen das gantze Menschliche Geschlecht sterben lest / Vnd auch die kleinen
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[0025] sechtung des Teuffels / der Welt / vnd vnsers eigenen Fleisches / setzen vns hart zu. Entlich scheidet sich die Seel vom Leibe / Es wird der Leib abschewlicher / denn kein Aß ist / Er verrottet vnd verweset in der Erden. Wie denn ohne zweiffel diesen jamer Abraham behertziget / vnd darüber erseufftzet / da er saget / Das ich meinen Todten begrabe / Der für mir ligt. Vnd Paulus sihet dahin / da er schreibet 1. Corinth. 15. Es werde geseet verweßlich / Item / in vnehr vnd in schwacheit. Da sehen wir nun augenscheinlich / jha können fast greiffen den Zorn GOttes wieder die Sünde / das er dieselbige nicht so geringe achte / wie wir vns gedüncken lassen / Sondern ein eiferiger GOTT sey / Dieweil er vmb der Sünde willen das gantze Menschliche Geschlecht sterben lest / Vnd auch die kleinen Kinder / dieweil sie die Erbsünde an sich haben / eben hart angreiffet / das sie offt lang quelen / vnd sich ringen / vnd hin vnd wieder werffen / das einen Stein erbarmen möchte / Ja / es schonet dißfals GOtt auch der nicht / vnd vberhebt sie des Leidens nicht / die er zu gnaden angenommen hat / vnd selig machen wil / Wie wir / wils GOtt / zur andern zeit hören werden / denen gibt er noch ein denckzeichen / das sie etlicher massen jhren schaden / seinen Zorn / vnd dagegen die Wolthaten / so er jhnen durch CHristum erzeiget / desto besser erkennen. Ob aber wol es das ansehen hat / das GOtt die Gottlosen vbersehe / vnd sie es bißweilen nicht allein im leben / sondern auch im Sterben besser haben als die Frommen /

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587/25>, abgerufen am 29.04.2024.