Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587.

Bild:
<< vorherige Seite

welche Salbung Viertzig Tag gewehret / vnd haben jhn die Egypter Siebentzig Tag beweinet. Darnach sey Joseph auffgezogen mit des Königs Pharao Knechten vnd Eltesten / auch seinem Gesinde / vnd seinen Brüdern vnd jhrem Gesinde / vnd habe also mit einem ansehnlichen hauffen volcks vnd grossem Heer seinen verstorbenen Vater nach dem Lande Canaan hingeführet. Vnd wie sie jenseit des Jordans kommen / sein sie noch Sieben Tage still gelegen an einem orth / vnd haben da ein sehr grosse vnd bittere klag gehalten. Von dannen sein sie entlich fortgezogen / vnd haben den Jacob / wie er in seinem letzten befohlen / in dem Erbbegrebnis / das sein Großvater Abraham erkaufft hatte / begraben.

Mit solcher langen vnd weitleufftigen Beschreibung des Begrebnis Jacobs wird gelehret / das ein alter löblicher Brauch sey / den sonderlich das Volck GOTTES auch gehalten habe / Das man gewisse Grabstedt bestellet / Auch wol die Todten nach Standes oder Landes gelegenheit Balsamieret vnd salbet / sie mit grosser anzal Volcks zum Begrebnis begleitet / mit sonderlicher Solennitet zur Erden bestatet / vnd gebürlich klaget vnd beweinet. Wie denn dergleichen (das ich anderer Begrebnis / so in GOttes Wort verzeichnet / geschweige) von vnserm HErrn Jesu Christo die Euangelisten schreiben / das zween fürnehme Menner / Joseph von Arimathia vnd Nicodemus seinen Leichnam mit reinem Leinwand bewunden vnd verhüllet / Auch zu seiner Salbung in die Hundert Pfund Aloe vnd Myrrhen gebraucht / vnd jhn in ein new Grab gelegt / das jhm Joseph selber in einen Felsen hawen lassen.

welche Salbung Viertzig Tag gewehret / vnd haben jhn die Egypter Siebentzig Tag beweinet. Darnach sey Joseph auffgezogen mit des Königs Pharao Knechten vnd Eltesten / auch seinem Gesinde / vnd seinen Brüdern vnd jhrem Gesinde / vnd habe also mit einem ansehnlichen hauffen volcks vnd grossem Heer seinen verstorbenen Vater nach dem Lande Canaan hingeführet. Vnd wie sie jenseit des Jordans kommen / sein sie noch Sieben Tage still gelegen an einem orth / vnd haben da ein sehr grosse vnd bittere klag gehalten. Von dannen sein sie entlich fortgezogen / vnd haben den Jacob / wie er in seinem letzten befohlen / in dem Erbbegrebnis / das sein Großvater Abraham erkaufft hatte / begraben.

Mit solcher langen vnd weitleufftigen Beschreibung des Begrebnis Jacobs wird gelehret / das ein alter löblicher Brauch sey / den sonderlich das Volck GOTTES auch gehalten habe / Das man gewisse Grabstedt bestellet / Auch wol die Todten nach Standes oder Landes gelegenheit Balsamieret vnd salbet / sie mit grosser anzal Volcks zum Begrebnis begleitet / mit sonderlicher Solennitet zur Erden bestatet / vnd gebürlich klaget vnd beweinet. Wie denn dergleichen (das ich anderer Begrebnis / so in GOttes Wort verzeichnet / geschweige) von vnserm HErrn Jesu Christo die Euangelisten schreiben / das zween fürnehme Menner / Joseph von Arimathia vnd Nicodemus seinen Leichnam mit reinem Leinwand bewunden vnd verhüllet / Auch zu seiner Salbung in die Hundert Pfund Aloe vnd Myrrhen gebraucht / vnd jhn in ein new Grab gelegt / das jhm Joseph selber in einen Felsen hawen lassen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0041"/>
welche Salbung Viertzig Tag gewehret
                     / vnd haben jhn die Egypter Siebentzig Tag beweinet. Darnach sey Joseph
                     auffgezogen mit des Königs Pharao Knechten vnd Eltesten / auch seinem Gesinde /
                     vnd seinen Brüdern vnd jhrem Gesinde / vnd habe also mit einem ansehnlichen
                     hauffen volcks vnd grossem Heer seinen verstorbenen Vater nach dem Lande Canaan
                     hingeführet. Vnd wie sie jenseit des Jordans kommen / sein sie noch Sieben Tage
                     still gelegen an einem orth / vnd haben da ein sehr grosse vnd bittere klag
                     gehalten. Von dannen sein sie entlich fortgezogen / vnd haben den Jacob / wie er
                     in seinem letzten befohlen / in dem Erbbegrebnis / das sein Großvater Abraham
                     erkaufft hatte / begraben.</p>
        <p>Mit solcher langen vnd weitleufftigen Beschreibung des Begrebnis Jacobs wird
                     gelehret / das ein alter löblicher Brauch sey / den sonderlich das Volck GOTTES
                     auch gehalten habe / Das man gewisse Grabstedt bestellet / Auch wol die Todten
                     nach Standes oder Landes gelegenheit Balsamieret vnd salbet / sie mit grosser
                     anzal Volcks zum Begrebnis begleitet / mit sonderlicher Solennitet zur Erden
                     bestatet / vnd gebürlich klaget vnd beweinet. Wie denn dergleichen (das ich
                     anderer Begrebnis / so in GOttes Wort verzeichnet / geschweige) von vnserm HErrn
                     Jesu Christo die Euangelisten schreiben / das zween fürnehme Menner / Joseph von
                     Arimathia vnd Nicodemus seinen Leichnam mit reinem Leinwand bewunden vnd
                     verhüllet / Auch zu seiner Salbung in die Hundert Pfund Aloe vnd Myrrhen
                     gebraucht / vnd jhn in ein new Grab gelegt / das jhm Joseph selber in einen
                     Felsen hawen lassen.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0041] welche Salbung Viertzig Tag gewehret / vnd haben jhn die Egypter Siebentzig Tag beweinet. Darnach sey Joseph auffgezogen mit des Königs Pharao Knechten vnd Eltesten / auch seinem Gesinde / vnd seinen Brüdern vnd jhrem Gesinde / vnd habe also mit einem ansehnlichen hauffen volcks vnd grossem Heer seinen verstorbenen Vater nach dem Lande Canaan hingeführet. Vnd wie sie jenseit des Jordans kommen / sein sie noch Sieben Tage still gelegen an einem orth / vnd haben da ein sehr grosse vnd bittere klag gehalten. Von dannen sein sie entlich fortgezogen / vnd haben den Jacob / wie er in seinem letzten befohlen / in dem Erbbegrebnis / das sein Großvater Abraham erkaufft hatte / begraben. Mit solcher langen vnd weitleufftigen Beschreibung des Begrebnis Jacobs wird gelehret / das ein alter löblicher Brauch sey / den sonderlich das Volck GOTTES auch gehalten habe / Das man gewisse Grabstedt bestellet / Auch wol die Todten nach Standes oder Landes gelegenheit Balsamieret vnd salbet / sie mit grosser anzal Volcks zum Begrebnis begleitet / mit sonderlicher Solennitet zur Erden bestatet / vnd gebürlich klaget vnd beweinet. Wie denn dergleichen (das ich anderer Begrebnis / so in GOttes Wort verzeichnet / geschweige) von vnserm HErrn Jesu Christo die Euangelisten schreiben / das zween fürnehme Menner / Joseph von Arimathia vnd Nicodemus seinen Leichnam mit reinem Leinwand bewunden vnd verhüllet / Auch zu seiner Salbung in die Hundert Pfund Aloe vnd Myrrhen gebraucht / vnd jhn in ein new Grab gelegt / das jhm Joseph selber in einen Felsen hawen lassen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587/41
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587/41>, abgerufen am 29.04.2024.