Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587.

Bild:
<< vorherige Seite

vns der Prophet / Das es auch mit dem Leibe so arg im grund nicht sey / als die Vernunfft jhr einbildet / vnd redet hie von dem Todt / Sarch vnd Grab eben holdselig vnd lieblich / vnd zeiget an / Das in der warheit vnd für Gottes Angesicht / der besser sihet als wir / der Todt sey nicht ein vntergang der Menschen / sondern ein sanffter Schlaff / der Sarch ein Ruhbett / das Grab ein Schlaffkammer / darin die Gleubigen nicht ewig bleiben / sondern nur ruhen vnd schlaffen jhre bestimpte zeit / bis Christus komme / vnd sie wieder erwecke als aus dem Schlaff / nicht zu diesem / sondern zu dem Ewigen Leben. Vnd wie einer nach dem Schlaff viel lustiger vnd frischer ist als zuuor: Also werden auch der gleubigen Leiber viel herrlicher sein als sie zuuor gewesen.

Vnd dieser Trost / das der Todt nur ein Schlaff sey / vnd die Todten zu seiner zeit vom Todt / als von dem Schlaff wider aufferstehen werden / ist beides im Alten vnd Newen Testament / dieweil allen Menschen daran zum höhesten gelegen / gewaltig gegründet / vnd offe wiederholet. Wie tröstlich redet dauon Jesai. am 26. Deine Todten werden leben / vnd mit dem Leichnam aufferstehen / Wachet auff vnd rhümet / die jhr vnter der Erden ligt / Denn dein Taw ist ein Taw des Grünen Feldes / vnd das Land der Todten wirstu stürtzen. Darnach redet er die Gleubigen an / vnd spricht: Gehe hin mein Volck in deine Kammer / vnd schleus die Thür nach dir zu / verbirg dich einen kleinen augenblick / bis das vnglück fürüber sey. Vnd Daniel am 12. brauchet dieses gleichnis vom Schlaff auch: Viel so vnder der Erden schlaffen liggen / werden auffwachen. Vnd am end spricht der Engel zum

vns der Prophet / Das es auch mit dem Leibe so arg im grund nicht sey / als die Vernunfft jhr einbildet / vnd redet hie von dem Todt / Sarch vnd Grab eben holdselig vnd lieblich / vnd zeiget an / Das in der warheit vnd für Gottes Angesicht / der besser sihet als wir / der Todt sey nicht ein vntergang der Menschen / sondern ein sanffter Schlaff / der Sarch ein Ruhbett / das Grab ein Schlaffkammer / darin die Gleubigen nicht ewig bleiben / sondern nur ruhen vnd schlaffen jhre bestimpte zeit / bis Christus komme / vnd sie wieder erwecke als aus dem Schlaff / nicht zu diesem / sondern zu dem Ewigen Leben. Vnd wie einer nach dem Schlaff viel lustiger vnd frischer ist als zuuor: Also werden auch der gleubigen Leiber viel herrlicher sein als sie zuuor gewesen.

Vnd dieser Trost / das der Todt nur ein Schlaff sey / vnd die Todten zu seiner zeit vom Todt / als von dem Schlaff wider aufferstehen werden / ist beides im Alten vnd Newen Testament / dieweil allen Menschen daran zum höhesten gelegen / gewaltig gegründet / vnd offe wiederholet. Wie tröstlich redet dauon Jesai. am 26. Deine Todten werden leben / vnd mit dem Leichnam aufferstehen / Wachet auff vnd rhümet / die jhr vnter der Erden ligt / Denn dein Taw ist ein Taw des Grünen Feldes / vnd das Land der Todten wirstu stürtzen. Darnach redet er die Gleubigen an / vnd spricht: Gehe hin mein Volck in deine Kammer / vnd schleus die Thür nach dir zu / verbirg dich einen kleinen augenblick / bis das vnglück fürüber sey. Vnd Daniel am 12. brauchet dieses gleichnis vom Schlaff auch: Viel so vnder der Erden schlaffen liggen / werden auffwachen. Vnd am end spricht der Engel zum

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0066"/>
vns der Prophet
                     / Das es auch mit dem Leibe so arg im grund nicht sey / als die Vernunfft jhr
                     einbildet / vnd redet hie von dem Todt / Sarch vnd Grab eben holdselig vnd
                     lieblich / vnd zeiget an / Das in der warheit vnd für Gottes Angesicht / der
                     besser sihet als wir / der Todt sey nicht ein vntergang der Menschen / sondern
                     ein sanffter Schlaff / der Sarch ein Ruhbett / das Grab ein Schlaffkammer /
                     darin die Gleubigen nicht ewig bleiben / sondern nur ruhen vnd schlaffen jhre
                     bestimpte zeit / bis Christus komme / vnd sie wieder erwecke als aus dem Schlaff
                     / nicht zu diesem / sondern zu dem Ewigen Leben. Vnd wie einer nach dem Schlaff
                     viel lustiger vnd frischer ist als zuuor: Also werden auch der gleubigen Leiber
                     viel herrlicher sein als sie zuuor gewesen.</p>
        <p>Vnd dieser Trost / das der Todt nur ein Schlaff sey / vnd die Todten zu seiner
                     zeit vom Todt / als von dem Schlaff wider aufferstehen werden / ist beides im
                     Alten vnd Newen Testament / dieweil allen Menschen daran zum höhesten gelegen /
                     gewaltig gegründet / vnd offe wiederholet. Wie tröstlich redet dauon Jesai. am
                     26. Deine Todten werden leben / vnd mit dem Leichnam aufferstehen / Wachet auff
                     vnd rhümet / die jhr vnter der Erden ligt / Denn dein Taw ist ein Taw des Grünen
                     Feldes / vnd das Land der Todten wirstu stürtzen. Darnach redet er die Gleubigen
                     an / vnd spricht: Gehe hin mein Volck in deine Kammer / vnd schleus die Thür
                     nach dir zu / verbirg dich einen kleinen augenblick / bis das vnglück fürüber
                     sey. Vnd Daniel am 12. brauchet dieses gleichnis vom Schlaff auch: Viel so vnder
                     der Erden schlaffen liggen / werden auffwachen. Vnd am end spricht der Engel zum
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0066] vns der Prophet / Das es auch mit dem Leibe so arg im grund nicht sey / als die Vernunfft jhr einbildet / vnd redet hie von dem Todt / Sarch vnd Grab eben holdselig vnd lieblich / vnd zeiget an / Das in der warheit vnd für Gottes Angesicht / der besser sihet als wir / der Todt sey nicht ein vntergang der Menschen / sondern ein sanffter Schlaff / der Sarch ein Ruhbett / das Grab ein Schlaffkammer / darin die Gleubigen nicht ewig bleiben / sondern nur ruhen vnd schlaffen jhre bestimpte zeit / bis Christus komme / vnd sie wieder erwecke als aus dem Schlaff / nicht zu diesem / sondern zu dem Ewigen Leben. Vnd wie einer nach dem Schlaff viel lustiger vnd frischer ist als zuuor: Also werden auch der gleubigen Leiber viel herrlicher sein als sie zuuor gewesen. Vnd dieser Trost / das der Todt nur ein Schlaff sey / vnd die Todten zu seiner zeit vom Todt / als von dem Schlaff wider aufferstehen werden / ist beides im Alten vnd Newen Testament / dieweil allen Menschen daran zum höhesten gelegen / gewaltig gegründet / vnd offe wiederholet. Wie tröstlich redet dauon Jesai. am 26. Deine Todten werden leben / vnd mit dem Leichnam aufferstehen / Wachet auff vnd rhümet / die jhr vnter der Erden ligt / Denn dein Taw ist ein Taw des Grünen Feldes / vnd das Land der Todten wirstu stürtzen. Darnach redet er die Gleubigen an / vnd spricht: Gehe hin mein Volck in deine Kammer / vnd schleus die Thür nach dir zu / verbirg dich einen kleinen augenblick / bis das vnglück fürüber sey. Vnd Daniel am 12. brauchet dieses gleichnis vom Schlaff auch: Viel so vnder der Erden schlaffen liggen / werden auffwachen. Vnd am end spricht der Engel zum

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587/66
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587/66>, abgerufen am 16.05.2024.