Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587.Belangend J. F. G. leben / sein sie jha kein Engel / sondern ein Mensch / vnd also ein Sünderin gewesen. Aber nicht desto weniger haben in J. F. G. geleuchtet hohe Tugenden / als ware Gottseligkeit / die Mutter aller Tugenden / / warer Glaub / Gedult / Hoffnung vnd Liebe / Wie es sich denn sonderlich in der letzten Prob ausgewiesen. Neben dem mus man sonderlich rhümen / das J. F. G das Predigampt hoch gehalten vnd geehret / Gottes Wort mit Hertzen lust gehöret / falscher Lehr bis in jhre Gruben feind gewesen / fleissig gebetet / sich fleissig vnd zwar nach dem Aduent bis auff diese zeit jhres abscheids dreymal zum heiligen Nachtmal gefunden / jhren Glauben dadurch in jrer schwacheit vnd vorstehenden Kindes noth zustercken. Wie denn Christus befohlen / das wir solchs offt thun sollen zu seinem gedechtnis / Wir auch keine andere mittel haben / dadurch der Glaube erwecket / erhalten vnd gestercket wird / als das wir das Wort hören / vnd das heilige Nachtmal in wahrer Bußfertigkeit gebrauchen / vnd GOtt fleissig anruffen. Wie J. F. G. gegen derselben Herrn Vater vnd Fraw Mutter alhie sich gehalten / wissen beiderseits J. F. G. nemlich / das sie dieselbigen / laut des Vierden Gebots / weder mit Worten / Wercken oder geberden jemals erzürnet / Sondern wie Tob. 10. befohlen wird / als jhre Leibliche Eltern geehret / Derwegen J. F. G. sie als ein natürliche Tochter geliebet / vnd J. F. G. an jhrem abschied so leid geschehen / als wenn sie jhr leiblich Kind verloren hetten. Gegen jhrem lieben Herrn vnd Ehegemahel haben Belangend J. F. G. leben / sein sie jha kein Engel / sondern ein Mensch / vnd also ein Sünderin gewesen. Aber nicht desto weniger haben in J. F. G. geleuchtet hohe Tugenden / als ware Gottseligkeit / die Mutter aller Tugenden / / warer Glaub / Gedult / Hoffnung vnd Liebe / Wie es sich denn sonderlich in der letzten Prob ausgewiesen. Neben dem mus man sonderlich rhümen / das J. F. G das Predigampt hoch gehalten vnd geehret / Gottes Wort mit Hertzen lust gehöret / falscher Lehr bis in jhre Gruben feind gewesen / fleissig gebetet / sich fleissig vnd zwar nach dem Aduent bis auff diese zeit jhres abscheids dreymal zum heiligen Nachtmal gefunden / jhren Glauben dadurch in jrer schwacheit vnd vorstehenden Kindes noth zustercken. Wie denn Christus befohlen / das wir solchs offt thun sollen zu seinem gedechtnis / Wir auch keine andere mittel haben / dadurch der Glaube erwecket / erhalten vnd gestercket wird / als das wir das Wort hören / vnd das heilige Nachtmal in wahrer Bußfertigkeit gebrauchen / vnd GOtt fleissig anruffen. Wie J. F. G. gegen derselben Herrn Vater vnd Fraw Mutter alhie sich gehalten / wissen beiderseits J. F. G. nemlich / das sie dieselbigen / laut des Vierden Gebots / weder mit Worten / Wercken oder geberden jemals erzürnet / Sondern wie Tob. 10. befohlen wird / als jhre Leibliche Eltern geehret / Derwegen J. F. G. sie als ein natürliche Tochter geliebet / vnd J. F. G. an jhrem abschied so leid geschehen / als wenn sie jhr leiblich Kind verloren hetten. Gegen jhrem lieben Herrn vnd Ehegemahel haben <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0070"/> <p>Belangend J. F. G. leben / sein sie jha kein Engel / sondern ein Mensch / vnd also ein Sünderin gewesen. Aber nicht desto weniger haben in J. F. G. geleuchtet hohe Tugenden / als ware Gottseligkeit / die Mutter aller Tugenden / / warer Glaub / Gedult / Hoffnung vnd Liebe / Wie es sich denn sonderlich in der letzten Prob ausgewiesen. Neben dem mus man sonderlich rhümen / das J. F. G das Predigampt hoch gehalten vnd geehret / Gottes Wort mit Hertzen lust gehöret / falscher Lehr bis in jhre Gruben feind gewesen / fleissig gebetet / sich fleissig vnd zwar nach dem Aduent bis auff diese zeit jhres abscheids dreymal zum heiligen Nachtmal gefunden / jhren Glauben dadurch in jrer schwacheit vnd vorstehenden Kindes noth zustercken. Wie denn Christus befohlen / das wir solchs offt thun sollen zu seinem gedechtnis / Wir auch keine andere mittel haben / dadurch der Glaube erwecket / erhalten vnd gestercket wird / als das wir das Wort hören / vnd das heilige Nachtmal in wahrer Bußfertigkeit gebrauchen / vnd GOtt fleissig anruffen.</p> <p>Wie J. F. G. gegen derselben Herrn Vater vnd Fraw Mutter alhie sich gehalten / wissen beiderseits J. F. G. nemlich / das sie dieselbigen / laut des Vierden Gebots / weder mit Worten / Wercken oder geberden jemals erzürnet / Sondern wie Tob. 10. befohlen wird / als jhre Leibliche Eltern geehret / Derwegen J. F. G. sie als ein natürliche Tochter geliebet / vnd J. F. G. an jhrem abschied so leid geschehen / als wenn sie jhr leiblich Kind verloren hetten.</p> <p>Gegen jhrem lieben Herrn vnd Ehegemahel haben </p> </div> </body> </text> </TEI> [0070]
Belangend J. F. G. leben / sein sie jha kein Engel / sondern ein Mensch / vnd also ein Sünderin gewesen. Aber nicht desto weniger haben in J. F. G. geleuchtet hohe Tugenden / als ware Gottseligkeit / die Mutter aller Tugenden / / warer Glaub / Gedult / Hoffnung vnd Liebe / Wie es sich denn sonderlich in der letzten Prob ausgewiesen. Neben dem mus man sonderlich rhümen / das J. F. G das Predigampt hoch gehalten vnd geehret / Gottes Wort mit Hertzen lust gehöret / falscher Lehr bis in jhre Gruben feind gewesen / fleissig gebetet / sich fleissig vnd zwar nach dem Aduent bis auff diese zeit jhres abscheids dreymal zum heiligen Nachtmal gefunden / jhren Glauben dadurch in jrer schwacheit vnd vorstehenden Kindes noth zustercken. Wie denn Christus befohlen / das wir solchs offt thun sollen zu seinem gedechtnis / Wir auch keine andere mittel haben / dadurch der Glaube erwecket / erhalten vnd gestercket wird / als das wir das Wort hören / vnd das heilige Nachtmal in wahrer Bußfertigkeit gebrauchen / vnd GOtt fleissig anruffen.
Wie J. F. G. gegen derselben Herrn Vater vnd Fraw Mutter alhie sich gehalten / wissen beiderseits J. F. G. nemlich / das sie dieselbigen / laut des Vierden Gebots / weder mit Worten / Wercken oder geberden jemals erzürnet / Sondern wie Tob. 10. befohlen wird / als jhre Leibliche Eltern geehret / Derwegen J. F. G. sie als ein natürliche Tochter geliebet / vnd J. F. G. an jhrem abschied so leid geschehen / als wenn sie jhr leiblich Kind verloren hetten.
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