Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587.neben jhrem Herrn / solch jhr Kind gar fleissig vnd trewlich befohlen. Erstlich haben J. F. G. das Kind mit Thränen geküsset vnd gehertzet / vnd gesagt: Ach GOtt / was thut scheiden weh. Darnach haben J. F. G. den Herrn Vater / vnd die Frawmutter also angeredt: Mein Hertzlieber Herr Vater vnd Frawmutter / Ich bitte E. G. vmb GOttes willen / E. G. wöllen sich mein armes Kind lassen befohlen sein / vnd jha wol zusehen / das es möge in GOttes furcht erzogen werden / wie E. G. jhre eigene leibliche Kinder erzogen sein. Darauff der Herr Vater J. F. G. Väterlich getröstet / vnd vermahnet / Dieweil der gütig GOtt J. F. G. in das Kranckbett gelegt / solten sie sich mit gedult vnd gehorsam in Gottes willen ergeben / der liebe GOtt könte sie wol fristen: Darumb J. F. G. GOtt bitten wolten / Es fielen die starcken so bald / als die schwachen / Wie wir denn alle in der Hand des HERRN weren / vnd niemand sein Todsstündlein wüste / Sondern es stünde alles in GOttes Händen / Darumb könte GOtt J. F. G. wol fristen. Were es aber je GOttes wille nicht / so solten J. F. G. sich trösten des Ewigen Lebens / da wir wieder würden zusammen kommen. Entlich haben J. F. G. auch den Herrn Vater gesegnet mit diesen worten: Nun mein Hertzlieber Herr Vater / Ich wil E. G. dem lieben GOtt befelen / vnd sehen wir einander in diesem leben nicht wieder / so wöllen wir ob GOtt wil einander im Ewigen Leben wieder sehen. Auff solche Wort hat der Herrvater von J. F. G. den abscheid genommen / vnd sie GOtt dem Allmechtigen befohlen / sich auch Väterlich erbotten / zu J. F. G. zukommen / wenn vnd so offt sie es begeren würden. Auch von andern zeitlichen Gütern sein J. F. G. gedancken kommen / aber sie haben sie bald wieder ausgeschlagen / neben jhrem Herrn / solch jhr Kind gar fleissig vnd trewlich befohlen. Erstlich haben J. F. G. das Kind mit Thränen geküsset vnd gehertzet / vnd gesagt: Ach GOtt / was thut scheiden weh. Darnach haben J. F. G. den Herrn Vater / vnd die Frawmutter also angeredt: Mein Hertzlieber Herr Vater vnd Frawmutter / Ich bitte E. G. vmb GOttes willen / E. G. wöllen sich mein armes Kind lassen befohlen sein / vnd jha wol zusehen / das es möge in GOttes furcht erzogen werden / wie E. G. jhre eigene leibliche Kinder erzogen sein. Darauff der Herr Vater J. F. G. Väterlich getröstet / vnd vermahnet / Dieweil der gütig GOtt J. F. G. in das Kranckbett gelegt / solten sie sich mit gedult vnd gehorsam in Gottes willen ergeben / der liebe GOtt könte sie wol fristen: Darumb J. F. G. GOtt bitten wolten / Es fielen die starcken so bald / als die schwachen / Wie wir denn alle in der Hand des HERRN weren / vnd niemand sein Todsstündlein wüste / Sondern es stünde alles in GOttes Händen / Darumb könte GOtt J. F. G. wol fristen. Were es aber je GOttes wille nicht / so solten J. F. G. sich trösten des Ewigen Lebens / da wir wieder würden zusammen kommen. Entlich haben J. F. G. auch den Herrn Vater gesegnet mit diesen worten: Nun mein Hertzlieber Herr Vater / Ich wil E. G. dem lieben GOtt befelen / vnd sehen wir einander in diesem leben nicht wieder / so wöllen wir ob GOtt wil einander im Ewigen Leben wieder sehen. Auff solche Wort hat der Herrvater von J. F. G. den abscheid genommen / vnd sie GOtt dem Allmechtigen befohlen / sich auch Väterlich erbotten / zu J. F. G. zukommen / wenn vnd so offt sie es begeren würden. Auch von andern zeitlichen Gütern sein J. F. G. gedancken kommen / aber sie haben sie bald wieder ausgeschlagen / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0079"/> neben jhrem Herrn / solch jhr Kind gar fleissig vnd trewlich befohlen. Erstlich haben J. F. G. das Kind mit Thränen geküsset vnd gehertzet / vnd gesagt: Ach GOtt / was thut scheiden weh. Darnach haben J. F. G. den Herrn Vater / vnd die Frawmutter also angeredt: Mein Hertzlieber Herr Vater vnd Frawmutter / Ich bitte E. G. vmb GOttes willen / E. G. wöllen sich mein armes Kind lassen befohlen sein / vnd jha wol zusehen / das es möge in GOttes furcht erzogen werden / wie E. G. jhre eigene leibliche Kinder erzogen sein. Darauff der Herr Vater J. F. G. Väterlich getröstet / vnd vermahnet / Dieweil der gütig GOtt J. F. G. in das Kranckbett gelegt / solten sie sich mit gedult vnd gehorsam in Gottes willen ergeben / der liebe GOtt könte sie wol fristen: Darumb J. F. G. GOtt bitten wolten / Es fielen die starcken so bald / als die schwachen / Wie wir denn alle in der Hand des HERRN weren / vnd niemand sein Todsstündlein wüste / Sondern es stünde alles in GOttes Händen / Darumb könte GOtt J. F. G. wol fristen. Were es aber je GOttes wille nicht / so solten J. F. G. sich trösten des Ewigen Lebens / da wir wieder würden zusammen kommen. Entlich haben J. F. G. auch den Herrn Vater gesegnet mit diesen worten: Nun mein Hertzlieber Herr Vater / Ich wil E. G. dem lieben GOtt befelen / vnd sehen wir einander in diesem leben nicht wieder / so wöllen wir ob GOtt wil einander im Ewigen Leben wieder sehen. Auff solche Wort hat der Herrvater von J. F. G. den abscheid genommen / vnd sie GOtt dem Allmechtigen befohlen / sich auch Väterlich erbotten / zu J. F. G. zukommen / wenn vnd so offt sie es begeren würden.</p> <p>Auch von andern zeitlichen Gütern sein J. F. G. gedancken kommen / aber sie haben sie bald wieder ausgeschlagen / </p> </div> </body> </text> </TEI> [0079]
neben jhrem Herrn / solch jhr Kind gar fleissig vnd trewlich befohlen. Erstlich haben J. F. G. das Kind mit Thränen geküsset vnd gehertzet / vnd gesagt: Ach GOtt / was thut scheiden weh. Darnach haben J. F. G. den Herrn Vater / vnd die Frawmutter also angeredt: Mein Hertzlieber Herr Vater vnd Frawmutter / Ich bitte E. G. vmb GOttes willen / E. G. wöllen sich mein armes Kind lassen befohlen sein / vnd jha wol zusehen / das es möge in GOttes furcht erzogen werden / wie E. G. jhre eigene leibliche Kinder erzogen sein. Darauff der Herr Vater J. F. G. Väterlich getröstet / vnd vermahnet / Dieweil der gütig GOtt J. F. G. in das Kranckbett gelegt / solten sie sich mit gedult vnd gehorsam in Gottes willen ergeben / der liebe GOtt könte sie wol fristen: Darumb J. F. G. GOtt bitten wolten / Es fielen die starcken so bald / als die schwachen / Wie wir denn alle in der Hand des HERRN weren / vnd niemand sein Todsstündlein wüste / Sondern es stünde alles in GOttes Händen / Darumb könte GOtt J. F. G. wol fristen. Were es aber je GOttes wille nicht / so solten J. F. G. sich trösten des Ewigen Lebens / da wir wieder würden zusammen kommen. Entlich haben J. F. G. auch den Herrn Vater gesegnet mit diesen worten: Nun mein Hertzlieber Herr Vater / Ich wil E. G. dem lieben GOtt befelen / vnd sehen wir einander in diesem leben nicht wieder / so wöllen wir ob GOtt wil einander im Ewigen Leben wieder sehen. Auff solche Wort hat der Herrvater von J. F. G. den abscheid genommen / vnd sie GOtt dem Allmechtigen befohlen / sich auch Väterlich erbotten / zu J. F. G. zukommen / wenn vnd so offt sie es begeren würden.
Auch von andern zeitlichen Gütern sein J. F. G. gedancken kommen / aber sie haben sie bald wieder ausgeschlagen /
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |