Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587.die Frawmutter / die bey J. F. G. von anfang bis ans ende der Kranckheit geblieben / also / das sie auch des Nachts gar wenig Stund zur ruhe genommen / hat sich sehen lassen nicht allein im leben / da sie ohn derselben jhrer Frawmutter vorwissen vnd willen das geringste nicht vorgenommen / Sondern auch fürnemlich in der Kranckheit / da sie J. F. G. stets mit diesen worten angeredt: Ach mein Hertzallerliebste Frawmutter etc. vnd sich da vnd allweg also gehorsam vnd Ehrerbietig erzeiget / das hochgedachte vnser noch lebende gnedige Fürstin sich vnuerholen vernhemen lassen / J. F. G. were so wehe geschehen / als wenn J. F. G. jhr leiblich Kind verloren hetten. Also haben J. F. G. sich in jhrer geschwinden Kranckheit / vnd stets wehrenden schmertzen bis in den Siebenden vnd letzten Tag der Kranckheit / welches der 13. Februarij gewesen / verhalten. Wie es nun den Tag gegen Morgen gangen / haben die Medici aus allen anzeigungen / vnd sonderlich / weil der Puiß fast still worden / vermercket / das J. F. G. ende sich nahete / Derwegen wir Prediger zu J. F. G. gefordert sein / da wir denn J. F. G. etliche wenig Sprüch / die J. F. G. bekant waren / vnd darinn die Summ des Euangelij von vnserm Mitler Christo verfasset / widerholet / vnd J. F. G. vermanet / dabey zubleiben / vnd sonderlich / wie sonsten allzeit / das Gebet mit vntergehen lassen / Welches auch GOtt hat erhöret / vnd J. F. G. nicht lang mehr quelen lassen. Kurtz für den letzten Zügen / kam J. F. G. noch zur letzte eine schwere Anfechtung / als wenn GOtt zu lang aussenbleiben / vnd J. F. G. gleich vbergeben vnd verlassen wolte / Wie der Sohn GOttes am Creutz kurtz vor seinem Todt rüfft / Mein GOtt / mein GOtt / worumb hastu mich verlassen? Als aber J. F. G. aus GOttes Wort getröstet worden / haben die Frawmutter / die bey J. F. G. von anfang bis ans ende der Kranckheit geblieben / also / das sie auch des Nachts gar wenig Stund zur ruhe genommen / hat sich sehen lassen nicht allein im leben / da sie ohn derselben jhrer Frawmutter vorwissen vnd willen das geringste nicht vorgenommen / Sondern auch fürnemlich in der Kranckheit / da sie J. F. G. stets mit diesen worten angeredt: Ach mein Hertzallerliebste Frawmutter etc. vnd sich da vnd allweg also gehorsam vnd Ehrerbietig erzeiget / das hochgedachte vnser noch lebende gnedige Fürstin sich vnuerholen vernhemen lassen / J. F. G. were so wehe geschehen / als wenn J. F. G. jhr leiblich Kind verloren hetten. Also haben J. F. G. sich in jhrer geschwinden Kranckheit / vnd stets wehrenden schmertzen bis in den Siebenden vnd letzten Tag der Kranckheit / welches der 13. Februarij gewesen / verhalten. Wie es nun den Tag gegen Morgen gangen / haben die Medici aus allen anzeigungen / vnd sonderlich / weil der Puiß fast still worden / vermercket / das J. F. G. ende sich nahete / Derwegen wir Prediger zu J. F. G. gefordert sein / da wir denn J. F. G. etliche wenig Sprüch / die J. F. G. bekant waren / vnd darinn die Summ des Euangelij von vnserm Mitler Christo verfasset / widerholet / vnd J. F. G. vermanet / dabey zubleiben / vnd sonderlich / wie sonsten allzeit / das Gebet mit vntergehen lassen / Welches auch GOtt hat erhöret / vnd J. F. G. nicht lang mehr quelen lassen. Kurtz für den letzten Zügen / kam J. F. G. noch zur letzte eine schwere Anfechtung / als wenn GOtt zu lang aussenbleiben / vnd J. F. G. gleich vbergeben vnd verlassen wolte / Wie der Sohn GOttes am Creutz kurtz vor seinem Todt rüfft / Mein GOtt / mein GOtt / worumb hastu mich verlassen? Als aber J. F. G. aus GOttes Wort getröstet worden / haben <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0081"/> die Frawmutter / die bey J. F. G. von anfang bis ans ende der Kranckheit geblieben / also / das sie auch des Nachts gar wenig Stund zur ruhe genommen / hat sich sehen lassen nicht allein im leben / da sie ohn derselben jhrer Frawmutter vorwissen vnd willen das geringste nicht vorgenommen / Sondern auch fürnemlich in der Kranckheit / da sie J. F. G. stets mit diesen worten angeredt: Ach mein Hertzallerliebste Frawmutter etc. vnd sich da vnd allweg also gehorsam vnd Ehrerbietig erzeiget / das hochgedachte vnser noch lebende gnedige Fürstin sich vnuerholen vernhemen lassen / J. F. G. were so wehe geschehen / als wenn J. F. G. jhr leiblich Kind verloren hetten.</p> <p>Also haben J. F. 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die Frawmutter / die bey J. F. G. von anfang bis ans ende der Kranckheit geblieben / also / das sie auch des Nachts gar wenig Stund zur ruhe genommen / hat sich sehen lassen nicht allein im leben / da sie ohn derselben jhrer Frawmutter vorwissen vnd willen das geringste nicht vorgenommen / Sondern auch fürnemlich in der Kranckheit / da sie J. F. G. stets mit diesen worten angeredt: Ach mein Hertzallerliebste Frawmutter etc. vnd sich da vnd allweg also gehorsam vnd Ehrerbietig erzeiget / das hochgedachte vnser noch lebende gnedige Fürstin sich vnuerholen vernhemen lassen / J. F. G. were so wehe geschehen / als wenn J. F. G. jhr leiblich Kind verloren hetten.
Also haben J. F. G. sich in jhrer geschwinden Kranckheit / vnd stets wehrenden schmertzen bis in den Siebenden vnd letzten Tag der Kranckheit / welches der 13. Februarij gewesen / verhalten. Wie es nun den Tag gegen Morgen gangen / haben die Medici aus allen anzeigungen / vnd sonderlich / weil der Puiß fast still worden / vermercket / das J. F. G. ende sich nahete / Derwegen wir Prediger zu J. F. G. gefordert sein / da wir denn J. F. G. etliche wenig Sprüch / die J. F. G. bekant waren / vnd darinn die Summ des Euangelij von vnserm Mitler Christo verfasset / widerholet / vnd J. F. G. vermanet / dabey zubleiben / vnd sonderlich / wie sonsten allzeit / das Gebet mit vntergehen lassen / Welches auch GOtt hat erhöret / vnd J. F. G. nicht lang mehr quelen lassen.
Kurtz für den letzten Zügen / kam J. F. G. noch zur letzte eine schwere Anfechtung / als wenn GOtt zu lang aussenbleiben / vnd J. F. G. gleich vbergeben vnd verlassen wolte / Wie der Sohn GOttes am Creutz kurtz vor seinem Todt rüfft / Mein GOtt / mein GOtt / worumb hastu mich verlassen? Als aber J. F. G. aus GOttes Wort getröstet worden / haben
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