Sattler, Basilius: Trostschrifft an den Herrn D. Johann Jageman uber den unversehenen tödlichen Abgang weiland des Erbaren Hans Jagemans. Helmstedt, 1592.GNad vnd Fried von Gott dem Vater / vnd dem Herrn Jesu Christo zuuor. Ehrnuester vnd Hochgelarter Herr Cantzler / günstiger lieber Geuatter / Es schreibet der Apostel Paulus in seiner ersten Epistel an die Thessalonicher am vierden Capittel: Wir wollen euch / lieben Brüder / nicht verhalten von denen die da schlaffen / auff das jr nicht traurig seid / wie die andern die kein hoffnung haben. Denn so wir gleuben / das Christus gestorben vnd aufferstanden ist: Also wird auch Gott die / so durch Christum entschlaffen / mit jm füren: Vnd beschleusst die Erinnerung also: So tröstet euch nun mit diesen Worten. Damit Er allen Christen / Insonderheit aber auch den Predigern beydes einen befehl vnd zugleich ein Exempel gibt / daß sie betrübte Personen / vnd zuuoraus die / so anderer als jrer Freunde tödtlichen abgang beklagen vnd beweinen trösten sollen. Denn es offenbar / vnd gibt es die tegliche erfarung / das ein Mensch / der bekümmert vnd betrübt ist / sich selber in seiner Widerwertigkeit nimmermehr so wol trösten kan / als einen andern in gleichem fall. Daher auch der Heyd sagt / Facile cum valemus consilia aegrotis damus. Dieweil denn Gott der Allmechtig nach seinem gnedigen willen / euch das schwere Creutz aufferlegt / das er aus diesem leben / vnd zwar vnuersehens abgefordert / ewern hertzlieben Vater / da denn alle vmbstend solchen fall euch schweer vnd kleglich machen / Sintemal er euch / wie euch bewust / neben vnd fast für andern seinen Kindern hertzlich geliebet / euch nicht mit geringen vnkosten in Vniuersiteten / in vnd ausserhalb Teutschlandes gehalten / zur zeit ewers studierens zu euch offtmals nicht ohn grosse beschwernis einen weiten weg gereiset / vnd in summa an jm nichts erwinden lassen / das jr dermalen eins / GNad vnd Fried von Gott dem Vater / vnd dem Herrn Jesu Christo zuuor. Ehrnuester vnd Hochgelarter Herr Cantzler / günstiger lieber Geuatter / Es schreibet der Apostel Paulus in seiner ersten Epistel an die Thessalonicher am vierden Capittel: Wir wollen euch / lieben Brüder / nicht verhalten von denen die da schlaffen / auff das jr nicht traurig seid / wie die andern die kein hoffnung haben. Denn so wir gleuben / das Christus gestorben vnd aufferstanden ist: Also wird auch Gott die / so durch Christum entschlaffen / mit jm füren: Vnd beschleusst die Erinnerung also: So tröstet euch nun mit diesen Worten. Damit Er allen Christen / Insonderheit aber auch den Predigern beydes einen befehl vnd zugleich ein Exempel gibt / daß sie betrübte Personen / vnd zuuoraus die / so anderer als jrer Freunde tödtlichen abgang beklagen vnd beweinen trösten sollen. Denn es offenbar / vnd gibt es die tegliche erfarung / das ein Mensch / der bekümmert vnd betrübt ist / sich selber in seiner Widerwertigkeit nimmermehr so wol trösten kan / als einen andern in gleichem fall. Daher auch der Heyd sagt / Facilè cum valemus consilia aegrotis damus. Dieweil denn Gott der Allmechtig nach seinem gnedigen willen / euch das schwere Creutz aufferlegt / das er aus diesem leben / vnd zwar vnuersehens abgefordert / ewern hertzlieben Vater / da denn alle vmbstend solchen fall euch schweer vnd kleglich machen / Sintemal er euch / wie euch bewust / neben vnd fast für andern seinen Kindern hertzlich geliebet / euch nicht mit geringen vnkosten in Vniuersiteten / in vnd ausserhalb Teutschlandes gehalten / zur zeit ewers studierens zu euch offtmals nicht ohn grosse beschwernis einen weiten weg gereiset / vnd in summa an jm nichts erwinden lassen / das jr dermalen eins / <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0003"/> <div> <p>GNad vnd Fried von Gott dem Vater / vnd dem Herrn Jesu Christo zuuor. Ehrnuester vnd Hochgelarter Herr Cantzler / günstiger lieber Geuatter / Es schreibet der Apostel Paulus in seiner ersten Epistel an die Thessalonicher am vierden Capittel: Wir wollen euch / lieben Brüder / nicht verhalten von denen die da schlaffen / auff das jr nicht traurig seid / wie die andern die kein hoffnung haben. Denn so wir gleuben / das Christus gestorben vnd aufferstanden ist: Also wird auch Gott die / so durch Christum entschlaffen / mit jm füren: Vnd beschleusst die Erinnerung also: So tröstet euch nun mit diesen Worten.</p> <p>Damit Er allen Christen / Insonderheit aber auch den Predigern beydes einen befehl vnd zugleich ein Exempel gibt / daß sie betrübte Personen / vnd zuuoraus die / so anderer als jrer Freunde tödtlichen abgang beklagen vnd beweinen trösten sollen.</p> <p>Denn es offenbar / vnd gibt es die tegliche erfarung / das ein Mensch / der bekümmert vnd betrübt ist / sich selber in seiner Widerwertigkeit nimmermehr so wol trösten kan / als einen andern in gleichem fall. Daher auch der Heyd sagt / Facilè cum valemus consilia aegrotis damus.</p> <p>Dieweil denn Gott der Allmechtig nach seinem gnedigen willen / euch das schwere Creutz aufferlegt / das er aus diesem leben / vnd zwar vnuersehens abgefordert / ewern hertzlieben Vater / da denn alle vmbstend solchen fall euch schweer vnd kleglich machen / Sintemal er euch / wie euch bewust / neben vnd fast für andern seinen Kindern hertzlich geliebet / euch nicht mit geringen vnkosten in Vniuersiteten / in vnd ausserhalb Teutschlandes gehalten / zur zeit ewers studierens zu euch offtmals nicht ohn grosse beschwernis einen weiten weg gereiset / vnd in summa an jm nichts erwinden lassen / das jr dermalen eins / </p> </div> </body> </text> </TEI> [0003]
GNad vnd Fried von Gott dem Vater / vnd dem Herrn Jesu Christo zuuor. Ehrnuester vnd Hochgelarter Herr Cantzler / günstiger lieber Geuatter / Es schreibet der Apostel Paulus in seiner ersten Epistel an die Thessalonicher am vierden Capittel: Wir wollen euch / lieben Brüder / nicht verhalten von denen die da schlaffen / auff das jr nicht traurig seid / wie die andern die kein hoffnung haben. Denn so wir gleuben / das Christus gestorben vnd aufferstanden ist: Also wird auch Gott die / so durch Christum entschlaffen / mit jm füren: Vnd beschleusst die Erinnerung also: So tröstet euch nun mit diesen Worten.
Damit Er allen Christen / Insonderheit aber auch den Predigern beydes einen befehl vnd zugleich ein Exempel gibt / daß sie betrübte Personen / vnd zuuoraus die / so anderer als jrer Freunde tödtlichen abgang beklagen vnd beweinen trösten sollen.
Denn es offenbar / vnd gibt es die tegliche erfarung / das ein Mensch / der bekümmert vnd betrübt ist / sich selber in seiner Widerwertigkeit nimmermehr so wol trösten kan / als einen andern in gleichem fall. Daher auch der Heyd sagt / Facilè cum valemus consilia aegrotis damus.
Dieweil denn Gott der Allmechtig nach seinem gnedigen willen / euch das schwere Creutz aufferlegt / das er aus diesem leben / vnd zwar vnuersehens abgefordert / ewern hertzlieben Vater / da denn alle vmbstend solchen fall euch schweer vnd kleglich machen / Sintemal er euch / wie euch bewust / neben vnd fast für andern seinen Kindern hertzlich geliebet / euch nicht mit geringen vnkosten in Vniuersiteten / in vnd ausserhalb Teutschlandes gehalten / zur zeit ewers studierens zu euch offtmals nicht ohn grosse beschwernis einen weiten weg gereiset / vnd in summa an jm nichts erwinden lassen / das jr dermalen eins /
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