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Sattler, Basilius: Trostschrifft an den Herrn D. Johann Jageman uber den unversehenen tödlichen Abgang weiland des Erbaren Hans Jagemans. Helmstedt, 1592.

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Denn gleich wie fromme Elter jre Kinder wegen des vnfals vnd noth / so jnen begegnet / nicht vbergeben vnd verlassen / sonder jnen beyspringen / vnd mehr auff sie warten / als auff die andern / die in solcher noth nicht sein: Also will Gott viel weiniger die vbergeben vnd verlassen / die durch seine schickung in solche noth vnd gefehrligkeit komen / sonder er will jr Gebet erhören / jnen beystehn / sie erhalten vnd erretten. Der Herr ist nahe bey denen / die eins zerbrochnen hertzens sind / vnd hilfft denen / die zerschlagne gemüth haben / sagt Ps. 34. Vnd Ps. 145. Der Herr ist nahe bey allen / die jn anruffen / die jn mit ernst anruffen / er höret jr schreien vnd hilfft jnen. Denn je die liebe Gottes viel grösser vnd einbrünstiger als der bösen Menschen. So jr die jr arg seid / könnet ewren Kindern gute Gaben geben / wie viel mehr wird mein Himlischer Vater guts geben denen / die jn darumb bitten spricht Christus Matth. 7. Vnd ist dieser Trost desto krefftiger / weil bey der vnendlichen liebe Gottes auch sein vnendliche allmechtige Gewalt ist / also das er auch im Todt erhalten vnd erretten / vnd vberschwenglich thun kan / vber alles was wir bitten oder verstehn.

Das aber Gott die seinen offtmals so jemmerlich drauff gehn vnd vmbkomen lesst / thut er nicht aus zorn vnd vngnad / sonder es ist doch sein brauch / das er seine heiligen wunderlich füret / Vnd beweiset er mit der that / das sein Reich nicht von dieser Welt sey / vnd er nicht nach art der Weltlichen König vnd vnser vernunfft regiere. Vnd sollen also auch die Christen nicht sehen auff das sichtbar / sonder auff das vnsichtbar / nicht auff eusserliche zufell / Glück oder Vnglück / sonder auff sein Wort vnd Zusag. So will er auch mit solchen seinem wunderlichem Proceß die Weltkinder zu Narren machen / Sintemal das der Vernunfft gar zuwider leufft / das die Gott gefallen / so vnbarmhertzig / wie sichs ansehen lesst / vnd erbermlich hingeraffet werden.

Damit man aber diesen herrlichen reichen Trost auff ge-

Denn gleich wie fromme Elter jre Kinder wegen des vnfals vnd noth / so jnen begegnet / nicht vbergeben vnd verlassen / sonder jnen beyspringen / vnd mehr auff sie warten / als auff die andern / die in solcher noth nicht sein: Also will Gott viel weiniger die vbergeben vnd verlassen / die durch seine schickung in solche noth vnd gefehrligkeit komen / sonder er will jr Gebet erhören / jnen beystehn / sie erhalten vnd erretten. Der Herr ist nahe bey denen / die eins zerbrochnen hertzens sind / vnd hilfft denen / die zerschlagne gemüth haben / sagt Ps. 34. Vnd Ps. 145. Der Herr ist nahe bey allen / die jn anruffen / die jn mit ernst anruffen / er höret jr schreien vnd hilfft jnen. Denn je die liebe Gottes viel grösser vnd einbrünstiger als der bösen Menschen. So jr die jr arg seid / könnet ewren Kindern gute Gaben geben / wie viel mehr wird mein Himlischer Vater guts geben denen / die jn darumb bitten spricht Christus Matth. 7. Vnd ist dieser Trost desto krefftiger / weil bey der vnendlichen liebe Gottes auch sein vnendliche allmechtige Gewalt ist / also das er auch im Todt erhalten vnd erretten / vnd vberschwenglich thun kan / vber alles was wir bitten oder verstehn.

Das aber Gott die seinen offtmals so jemmerlich drauff gehn vnd vmbkomen lesst / thut er nicht aus zorn vnd vngnad / sonder es ist doch sein brauch / das er seine heiligen wunderlich füret / Vnd beweiset er mit der that / das sein Reich nicht von dieser Welt sey / vnd er nicht nach art der Weltlichen König vnd vnser vernunfft regiere. Vnd sollen also auch die Christen nicht sehen auff das sichtbar / sonder auff das vnsichtbar / nicht auff eusserliche zufell / Glück oder Vnglück / sonder auff sein Wort vnd Zusag. So will er auch mit solchen seinem wunderlichem Proceß die Weltkinder zu Narren machen / Sintemal das der Vernunfft gar zuwider leufft / das die Gott gefallen / so vnbarmhertzig / wie sichs ansehen lesst / vnd erbermlich hingeraffet werden.

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[0009] Denn gleich wie fromme Elter jre Kinder wegen des vnfals vnd noth / so jnen begegnet / nicht vbergeben vnd verlassen / sonder jnen beyspringen / vnd mehr auff sie warten / als auff die andern / die in solcher noth nicht sein: Also will Gott viel weiniger die vbergeben vnd verlassen / die durch seine schickung in solche noth vnd gefehrligkeit komen / sonder er will jr Gebet erhören / jnen beystehn / sie erhalten vnd erretten. Der Herr ist nahe bey denen / die eins zerbrochnen hertzens sind / vnd hilfft denen / die zerschlagne gemüth haben / sagt Ps. 34. Vnd Ps. 145. Der Herr ist nahe bey allen / die jn anruffen / die jn mit ernst anruffen / er höret jr schreien vnd hilfft jnen. Denn je die liebe Gottes viel grösser vnd einbrünstiger als der bösen Menschen. So jr die jr arg seid / könnet ewren Kindern gute Gaben geben / wie viel mehr wird mein Himlischer Vater guts geben denen / die jn darumb bitten spricht Christus Matth. 7. Vnd ist dieser Trost desto krefftiger / weil bey der vnendlichen liebe Gottes auch sein vnendliche allmechtige Gewalt ist / also das er auch im Todt erhalten vnd erretten / vnd vberschwenglich thun kan / vber alles was wir bitten oder verstehn. Das aber Gott die seinen offtmals so jemmerlich drauff gehn vnd vmbkomen lesst / thut er nicht aus zorn vnd vngnad / sonder es ist doch sein brauch / das er seine heiligen wunderlich füret / Vnd beweiset er mit der that / das sein Reich nicht von dieser Welt sey / vnd er nicht nach art der Weltlichen König vnd vnser vernunfft regiere. Vnd sollen also auch die Christen nicht sehen auff das sichtbar / sonder auff das vnsichtbar / nicht auff eusserliche zufell / Glück oder Vnglück / sonder auff sein Wort vnd Zusag. So will er auch mit solchen seinem wunderlichem Proceß die Weltkinder zu Narren machen / Sintemal das der Vernunfft gar zuwider leufft / das die Gott gefallen / so vnbarmhertzig / wie sichs ansehen lesst / vnd erbermlich hingeraffet werden. Damit man aber diesen herrlichen reichen Trost auff ge-

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Trostschrifft an den Herrn D. Johann Jageman uber den unversehenen tödlichen Abgang weiland des Erbaren Hans Jagemans. Helmstedt, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_trostschrifft_1592/9>, abgerufen am 21.11.2024.