§. 31. Aussprüche der neueren Gesetzbücher über die Rechtsq.
jenem Gesetz entstanden seyn, dürfte diese Anwendung hindern.
§. 31. Aussprüche der neueren Gesetzbücher über die Rechtsquellen.
Die hier dargestellten Ansichten neuerer Schriftsteller konnten nicht ohne Einfluß auf die in unsrer Zeit entstan- denen Gesetzbücher bleiben, und es soll nun noch angege- ben werden, wie, von dem Standpunkt dieser Gesetzbücher aus, die Rechtsquellen zu betrachten sind.
Das Preußische Landrecht (das älteste unter ihnen) hebt zuerst das ganze bis dahin geltende gemeine Recht auf, setzt sich also allein an dessen Stelle: und diese Auf- hebung war ganz consequent, indem alles Brauchbare aus dem früheren Recht hier aufgenommen seyn sollte (a). -- Für die Zukunft bestimmt es zuerst die Art, wie die Ge- setze abgefaßt, und wie sie bekannt gemacht werden soll- ten (b). Auch das war nicht inconsequent, da ja über- haupt das Landrecht viele Stücke des Staatsrechts in sich aufnahm; nur wurden einige Zeit nachher diese Be- stimmungen ganz unzureichend befunden, und durch andere ersetzt. -- Das bisher geltende allgemeine Gewohnheits- recht war in der Aufhebung des gemeinen Rechts mitbe- griffen. Das partikuläre Gewohnheitsrecht sollte gesam- melt, und binnen zwey Jahren, soweit es brauchbar wäre,
(a) Publikationspatent § 1.
(b) L. R. Einleitung § 7--11.
§. 31. Ausſprüche der neueren Geſetzbücher über die Rechtsq.
§. 31. Ausſprüche der neueren Geſetzbücher über die Rechtsquellen.
Die hier dargeſtellten Anſichten neuerer Schriftſteller konnten nicht ohne Einfluß auf die in unſrer Zeit entſtan- denen Geſetzbücher bleiben, und es ſoll nun noch angege- ben werden, wie, von dem Standpunkt dieſer Geſetzbücher aus, die Rechtsquellen zu betrachten ſind.
Das Preußiſche Landrecht (das älteſte unter ihnen) hebt zuerſt das ganze bis dahin geltende gemeine Recht auf, ſetzt ſich alſo allein an deſſen Stelle: und dieſe Auf- hebung war ganz conſequent, indem alles Brauchbare aus dem früheren Recht hier aufgenommen ſeyn ſollte (a). — Für die Zukunft beſtimmt es zuerſt die Art, wie die Ge- ſetze abgefaßt, und wie ſie bekannt gemacht werden ſoll- ten (b). Auch das war nicht inconſequent, da ja über- haupt das Landrecht viele Stücke des Staatsrechts in ſich aufnahm; nur wurden einige Zeit nachher dieſe Be- ſtimmungen ganz unzureichend befunden, und durch andere erſetzt. — Das bisher geltende allgemeine Gewohnheits- recht war in der Aufhebung des gemeinen Rechts mitbe- griffen. Das partikuläre Gewohnheitsrecht ſollte geſam- melt, und binnen zwey Jahren, ſoweit es brauchbar wäre,
(a) Publikationspatent § 1.
(b) L. R. Einleitung § 7—11.
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§. 31. Ausſprüche der neueren Geſetzbücher über die Rechtsq.
jenem Geſetz entſtanden ſeyn, dürfte dieſe Anwendung
hindern.
§. 31.
Ausſprüche der neueren Geſetzbücher über die
Rechtsquellen.
Die hier dargeſtellten Anſichten neuerer Schriftſteller
konnten nicht ohne Einfluß auf die in unſrer Zeit entſtan-
denen Geſetzbücher bleiben, und es ſoll nun noch angege-
ben werden, wie, von dem Standpunkt dieſer Geſetzbücher
aus, die Rechtsquellen zu betrachten ſind.
Das Preußiſche Landrecht (das älteſte unter ihnen)
hebt zuerſt das ganze bis dahin geltende gemeine Recht
auf, ſetzt ſich alſo allein an deſſen Stelle: und dieſe Auf-
hebung war ganz conſequent, indem alles Brauchbare aus
dem früheren Recht hier aufgenommen ſeyn ſollte (a). —
Für die Zukunft beſtimmt es zuerſt die Art, wie die Ge-
ſetze abgefaßt, und wie ſie bekannt gemacht werden ſoll-
ten (b). Auch das war nicht inconſequent, da ja über-
haupt das Landrecht viele Stücke des Staatsrechts in
ſich aufnahm; nur wurden einige Zeit nachher dieſe Be-
ſtimmungen ganz unzureichend befunden, und durch andere
erſetzt. — Das bisher geltende allgemeine Gewohnheits-
recht war in der Aufhebung des gemeinen Rechts mitbe-
griffen. Das partikuläre Gewohnheitsrecht ſollte geſam-
melt, und binnen zwey Jahren, ſoweit es brauchbar wäre,
(a) Publikationspatent § 1.
(b) L. R. Einleitung § 7—11.
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Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 1. Berlin, 1840, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system01_1840/253>, abgerufen am 22.11.2024.
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