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Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 2. Berlin, 1840.

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Status und Capitis deminutio.

tas retinetur, familia tantum mutatur, minimam
esse capitis deminutionem constat.
L. 3 pr. eod. Liberos, qui adrogatum parentem se-
quuntur, placet minui caput .. cum familiam mu-
taverint
.
L. 7 pr. eod. Tutelas etiam non amittit capitis minu-
tio ... Sed legitimae tutelae ex duodecim tabulis
intervertuntur ... quia agnatis deferuntur, qui desi-
nunt esse, familia mutati
.

Nach dieser Erklärung, worin er sich überall gleich
bleibt (b), bezieht er also die minima c. d. allerdings auf
einen privatrechtlichen Status, aber nicht auf jeden über-
haupt, sondern nur auf einen einzigen: und merkwürdi-
gerweise ist dieses gerade derjenige, dessen Anerkennung
in der Reihe der privatrechtlichen Status, nach dem In-
halt des ersten Buchs des Gajus, allein bezweifelt wer-
den könnte (Num. VII.).

2) Ulpian und die Institutionen, ohne Zweifel auch
Gajus, erklären die minima c. d. als eine Begebenheit,

(b) Man könnte glauben, in
folgender Stelle schwanke er nach
der andern Erklärung hinüber.
Paulus III. 6 § 29 Capitis mi-
nutione amittitur (ususfructus),
si in insulam fructuarius de-
portetur, vel si ex causa me-
talli servus poena efficiatur, aut
si statum ex adrogatione vel
adoptione mutaverit.
Hier sollen
indessen die Worte statum muta-
verit
nicht als specielle Bezeich-
nung der minima c. d. gelten
(sonst hätte hominis dabey stehen
müssen), sondern als wiederho-
lender Ausdruck der c. d. über-
haupt. Denn so kommen sie ja
überall bey den alten Juristen
vor, und Paulus wollte gewiß
nicht andeuten, der Ausdruck sta-
tum mutaverit
passe nur auf den
Adoptirten, und nicht auch auf
den Deportirten oder den Berg-
werkssklaven.
Status und Capitis deminutio.

tas retinetur, familia tantum mutatur, minimam
esse capitis deminutionem constat.
L. 3 pr. eod. Liberos, qui adrogatum parentem se-
quuntur, placet minui caput .. cum familiam mu-
taverint
.
L. 7 pr. eod. Tutelas etiam non amittit capitis minu-
tio … Sed legitimae tutelae ex duodecim tabulis
intervertuntur … quia agnatis deferuntur, qui desi-
nunt esse, familia mutati
.

Nach dieſer Erklärung, worin er ſich überall gleich
bleibt (b), bezieht er alſo die minima c. d. allerdings auf
einen privatrechtlichen Status, aber nicht auf jeden über-
haupt, ſondern nur auf einen einzigen: und merkwürdi-
gerweiſe iſt dieſes gerade derjenige, deſſen Anerkennung
in der Reihe der privatrechtlichen Status, nach dem In-
halt des erſten Buchs des Gajus, allein bezweifelt wer-
den könnte (Num. VII.).

2) Ulpian und die Inſtitutionen, ohne Zweifel auch
Gajus, erklären die minima c. d. als eine Begebenheit,

(b) Man könnte glauben, in
folgender Stelle ſchwanke er nach
der andern Erklärung hinüber.
Paulus III. 6 § 29 Capitis mi-
nutione amittitur (ususfructus),
si in insulam fructuarius de-
portetur, vel si ex causa me-
talli servus poena efficiatur, aut
si statum ex adrogatione vel
adoptione mutaverit.
Hier ſollen
indeſſen die Worte statum muta-
verit
nicht als ſpecielle Bezeich-
nung der minima c. d. gelten
(ſonſt hätte hominis dabey ſtehen
müſſen), ſondern als wiederho-
lender Ausdruck der c. d. über-
haupt. Denn ſo kommen ſie ja
überall bey den alten Juriſten
vor, und Paulus wollte gewiß
nicht andeuten, der Ausdruck sta-
tum mutaverit
paſſe nur auf den
Adoptirten, und nicht auch auf
den Deportirten oder den Berg-
werksſklaven.
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[479/0493] Status und Capitis deminutio. tas retinetur, familia tantum mutatur, minimam esse capitis deminutionem constat. L. 3 pr. eod. Liberos, qui adrogatum parentem se- quuntur, placet minui caput .. cum familiam mu- taverint. L. 7 pr. eod. Tutelas etiam non amittit capitis minu- tio … Sed legitimae tutelae ex duodecim tabulis intervertuntur … quia agnatis deferuntur, qui desi- nunt esse, familia mutati. Nach dieſer Erklärung, worin er ſich überall gleich bleibt (b), bezieht er alſo die minima c. d. allerdings auf einen privatrechtlichen Status, aber nicht auf jeden über- haupt, ſondern nur auf einen einzigen: und merkwürdi- gerweiſe iſt dieſes gerade derjenige, deſſen Anerkennung in der Reihe der privatrechtlichen Status, nach dem In- halt des erſten Buchs des Gajus, allein bezweifelt wer- den könnte (Num. VII.). 2) Ulpian und die Inſtitutionen, ohne Zweifel auch Gajus, erklären die minima c. d. als eine Begebenheit, (b) Man könnte glauben, in folgender Stelle ſchwanke er nach der andern Erklärung hinüber. Paulus III. 6 § 29 Capitis mi- nutione amittitur (ususfructus), si in insulam fructuarius de- portetur, vel si ex causa me- talli servus poena efficiatur, aut si statum ex adrogatione vel adoptione mutaverit. Hier ſollen indeſſen die Worte statum muta- verit nicht als ſpecielle Bezeich- nung der minima c. d. gelten (ſonſt hätte hominis dabey ſtehen müſſen), ſondern als wiederho- lender Ausdruck der c. d. über- haupt. Denn ſo kommen ſie ja überall bey den alten Juriſten vor, und Paulus wollte gewiß nicht andeuten, der Ausdruck sta- tum mutaverit paſſe nur auf den Adoptirten, und nicht auch auf den Deportirten oder den Berg- werksſklaven.

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Zitationshilfe: Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 2. Berlin, 1840, S. 479. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system02_1840/493>, abgerufen am 22.11.2024.