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Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 4. Berlin, 1841.

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§. 173. Schenkung auf den Todesfall. (Fortsetzung.)
zen der Erbschaft liegend betrachtete. Seitdem man sie
aber, um der Falcidia Willen, in die Erbschaft herein
zog, war es unvermeidlich, jene höhere Regel gleichfalls
darauf anzuwenden. Das hat zugleich die Folge, daß
auch die Glaubiger des Verstorbenen sich darauf berufen
können, die mortis causa donatio sey nichtig, soweit sie
ihre Schuldforderungen gefährde. Dadurch wird ihnen die
Pauliana actio für diesen Fall entbehrlich, und sie gewin-
nen dadurch den Vortheil, daß sie sich auf den Beweis
der unredlichen Absicht ihres Schuldners nicht einzulassen
brauchen (l).

Die Bonorum Possessio contra tabulas eines
präterirten Suus oder Emancipatus entkräftet von selbst
alle Erbeinsetzungen und Legate, weil beide ihre Gültigkeit
nur aus dem Testament herleiten; besonders ausgenommen
sind die den Descendenten und Ascendenten des Erblassers
gegebenen Erbtheile und Legate. Auf m. c. donationes
hat dieses an sich keine Anwendung, da dieselben nicht auf
dem Testament beruhen. Dennoch ist die Entkräftung, und
eben so die erwähnte Ausnahme derselben, auch auf sie
erstreckt worden (m). Bey einer Intestaterbfolge kann keine
B. P. contra tabulas vorkommen, also auch nicht diese Ent-

(l) L. 17 de m. c. don. (39.
6.). "... nam cum legata ex
testamento ejus, qui solvendo
non fuit, omnimodo inutilia sint,
possunt videri etiam donationes
mortis causa factae rescindi de-
bere, quia legatorum instar ob-
tinent.
"
Die letzten Worte lau-
ten wieder ganz allgemein, haben
aber doch nur den Sinn, in die-
ser besonderen Beziehung

die Gleichheit anzuerkennen.
(m) L. 3 pr. L. 5 § 7 L. 20
pr. de leg. praest.
(37. 5.).

§. 173. Schenkung auf den Todesfall. (Fortſetzung.)
zen der Erbſchaft liegend betrachtete. Seitdem man ſie
aber, um der Falcidia Willen, in die Erbſchaft herein
zog, war es unvermeidlich, jene höhere Regel gleichfalls
darauf anzuwenden. Das hat zugleich die Folge, daß
auch die Glaubiger des Verſtorbenen ſich darauf berufen
können, die mortis causa donatio ſey nichtig, ſoweit ſie
ihre Schuldforderungen gefährde. Dadurch wird ihnen die
Pauliana actio für dieſen Fall entbehrlich, und ſie gewin-
nen dadurch den Vortheil, daß ſie ſich auf den Beweis
der unredlichen Abſicht ihres Schuldners nicht einzulaſſen
brauchen (l).

Die Bonorum Possessio contra tabulas eines
präterirten Suus oder Emancipatus entkräftet von ſelbſt
alle Erbeinſetzungen und Legate, weil beide ihre Gültigkeit
nur aus dem Teſtament herleiten; beſonders ausgenommen
ſind die den Deſcendenten und Aſcendenten des Erblaſſers
gegebenen Erbtheile und Legate. Auf m. c. donationes
hat dieſes an ſich keine Anwendung, da dieſelben nicht auf
dem Teſtament beruhen. Dennoch iſt die Entkräftung, und
eben ſo die erwähnte Ausnahme derſelben, auch auf ſie
erſtreckt worden (m). Bey einer Inteſtaterbfolge kann keine
B. P. contra tabulas vorkommen, alſo auch nicht dieſe Ent-

(l) L. 17 de m. c. don. (39.
6.). „… nam cum legata ex
testamento ejus, qui solvendo
non fuit, omnimodo inutilia sint,
possunt videri etiam donationes
mortis causa factae rescindi de-
bere, quia legatorum instar ob-
tinent.
Die letzten Worte lau-
ten wieder ganz allgemein, haben
aber doch nur den Sinn, in die-
ſer beſonderen Beziehung

die Gleichheit anzuerkennen.
(m) L. 3 pr. L. 5 § 7 L. 20
pr. de leg. praest.
(37. 5.).
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[271/0285] §. 173. Schenkung auf den Todesfall. (Fortſetzung.) zen der Erbſchaft liegend betrachtete. Seitdem man ſie aber, um der Falcidia Willen, in die Erbſchaft herein zog, war es unvermeidlich, jene höhere Regel gleichfalls darauf anzuwenden. Das hat zugleich die Folge, daß auch die Glaubiger des Verſtorbenen ſich darauf berufen können, die mortis causa donatio ſey nichtig, ſoweit ſie ihre Schuldforderungen gefährde. Dadurch wird ihnen die Pauliana actio für dieſen Fall entbehrlich, und ſie gewin- nen dadurch den Vortheil, daß ſie ſich auf den Beweis der unredlichen Abſicht ihres Schuldners nicht einzulaſſen brauchen (l). Die Bonorum Possessio contra tabulas eines präterirten Suus oder Emancipatus entkräftet von ſelbſt alle Erbeinſetzungen und Legate, weil beide ihre Gültigkeit nur aus dem Teſtament herleiten; beſonders ausgenommen ſind die den Deſcendenten und Aſcendenten des Erblaſſers gegebenen Erbtheile und Legate. Auf m. c. donationes hat dieſes an ſich keine Anwendung, da dieſelben nicht auf dem Teſtament beruhen. Dennoch iſt die Entkräftung, und eben ſo die erwähnte Ausnahme derſelben, auch auf ſie erſtreckt worden (m). Bey einer Inteſtaterbfolge kann keine B. P. contra tabulas vorkommen, alſo auch nicht dieſe Ent- (l) L. 17 de m. c. don. (39. 6.). „… nam cum legata ex testamento ejus, qui solvendo non fuit, omnimodo inutilia sint, possunt videri etiam donationes mortis causa factae rescindi de- bere, quia legatorum instar ob- tinent.” Die letzten Worte lau- ten wieder ganz allgemein, haben aber doch nur den Sinn, in die- ſer beſonderen Beziehung die Gleichheit anzuerkennen. (m) L. 3 pr. L. 5 § 7 L. 20 pr. de leg. praest. (37. 5.).

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Zitationshilfe: Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 4. Berlin, 1841, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system04_1841/285>, abgerufen am 22.11.2024.