Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 4. Berlin, 1841.§. 180. Zeit. 1. Kalender. (Fortsetzung.) dem hier dargestellten Kalender, auf die verschiedensteWeise bestimmt werden. In der That finden sich hierin, vom Mittelalter her, in verschiedenen Ländern folgende ganz abweichende Einrichtungen. Der Anfang wurde näm- lich gesetzt bald auf den 1. Januar (Beschneidung), bald auf den 1. März, den 25. März (Empfängniß), auf das stets wechselnde Osterfest, oder auf den 25. December (Christi Geburt) (c). In neueren Jahrhunderten ist man sehr allgemein zu dem 1. Januar als Anfang des Jahres zurück gekehrt, und diese allgemeine Übereinstimmung ist auch in der That von Wichtigkeit, weil nur durch sie die sonst unvermeidliche Verwirrung in der Zeitrechnung ver- hütet werden kann. Der Monat steht, als Zeitabschnitt, in der Mitte (c) Ideler II. 325--343. (d) Der astronomische Monds-
Monat beträgt nämlich genau 29 Tage 12 St. 44' 3", trifft also mit keinem unsrer Kalender- monate genau zusammen, mit dem Februar am Wenigsten. Ideler I. 42 -- 44. Eine unveränderte §. 180. Zeit. 1. Kalender. (Fortſetzung.) dem hier dargeſtellten Kalender, auf die verſchiedenſteWeiſe beſtimmt werden. In der That finden ſich hierin, vom Mittelalter her, in verſchiedenen Ländern folgende ganz abweichende Einrichtungen. Der Anfang wurde näm- lich geſetzt bald auf den 1. Januar (Beſchneidung), bald auf den 1. März, den 25. März (Empfängniß), auf das ſtets wechſelnde Oſterfeſt, oder auf den 25. December (Chriſti Geburt) (c). In neueren Jahrhunderten iſt man ſehr allgemein zu dem 1. Januar als Anfang des Jahres zurück gekehrt, und dieſe allgemeine Übereinſtimmung iſt auch in der That von Wichtigkeit, weil nur durch ſie die ſonſt unvermeidliche Verwirrung in der Zeitrechnung ver- hütet werden kann. Der Monat ſteht, als Zeitabſchnitt, in der Mitte (c) Ideler II. 325—343. (d) Der aſtronomiſche Monds-
Monat beträgt nämlich genau 29 Tage 12 St. 44′ 3″, trifft alſo mit keinem unſrer Kalender- monate genau zuſammen, mit dem Februar am Wenigſten. Ideler I. 42 — 44. Eine unveränderte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0341" n="327"/><fw place="top" type="header">§. 180. Zeit. 1. Kalender. (Fortſetzung.)</fw><lb/> dem hier dargeſtellten Kalender, auf die verſchiedenſte<lb/> Weiſe beſtimmt werden. In der That finden ſich hierin,<lb/> vom Mittelalter her, in verſchiedenen Ländern folgende<lb/> ganz abweichende Einrichtungen. Der Anfang wurde näm-<lb/> lich geſetzt bald auf den 1. Januar (Beſchneidung), bald<lb/> auf den 1. März, den 25. März (Empfängniß), auf das<lb/> ſtets wechſelnde Oſterfeſt, oder auf den 25. December<lb/> (Chriſti Geburt) <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#g">Ideler</hi><hi rendition="#aq">II.</hi> 325—343.</note>. In neueren Jahrhunderten iſt man<lb/> ſehr allgemein zu dem 1. Januar als Anfang des Jahres<lb/> zurück gekehrt, und dieſe allgemeine Übereinſtimmung iſt<lb/> auch in der That von Wichtigkeit, weil nur durch ſie die<lb/> ſonſt unvermeidliche Verwirrung in der Zeitrechnung ver-<lb/> hütet werden kann.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Monat</hi> ſteht, als Zeitabſchnitt, in der Mitte<lb/> zwiſchen dem Tag und dem Jahr. Er beruht auf einer<lb/> Eintheilung des Jahres in Zwölf Theile, die jedoch von<lb/> ungleicher Laͤnge ſind. Sieben derſelben haben 31, Vier<lb/> haben 30, Einer in gewöhnlichen Jahren 28, in Schalt-<lb/> jahren 29 Tage. Daß man gerade Zwölf Theile, alſo<lb/> auch den daraus hervorgehenden Umfang der Monate, an-<lb/> genommen hat, beruht allerdings nicht auf bloßer Will-<lb/> kühr, ſondern auf der Beachtung des Mondwechſels; je-<lb/> doch iſt die Übereinſtimmung mit dieſem nur eine ſehr all-<lb/> gemeine und ungenane <note xml:id="seg2pn_62_1" next="#seg2pn_62_2" place="foot" n="(d)">Der aſtronomiſche Monds-<lb/> Monat beträgt nämlich genau<lb/> 29 Tage 12 St. 44′ 3″, trifft<lb/> alſo mit keinem unſrer Kalender-<lb/> monate genau zuſammen, mit dem<lb/> Februar am Wenigſten. <hi rendition="#g">Ideler</hi><lb/><hi rendition="#aq">I.</hi> 42 — 44. Eine unveränderte</note>. Bey der Begränzung unſrer<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [327/0341]
§. 180. Zeit. 1. Kalender. (Fortſetzung.)
dem hier dargeſtellten Kalender, auf die verſchiedenſte
Weiſe beſtimmt werden. In der That finden ſich hierin,
vom Mittelalter her, in verſchiedenen Ländern folgende
ganz abweichende Einrichtungen. Der Anfang wurde näm-
lich geſetzt bald auf den 1. Januar (Beſchneidung), bald
auf den 1. März, den 25. März (Empfängniß), auf das
ſtets wechſelnde Oſterfeſt, oder auf den 25. December
(Chriſti Geburt) (c). In neueren Jahrhunderten iſt man
ſehr allgemein zu dem 1. Januar als Anfang des Jahres
zurück gekehrt, und dieſe allgemeine Übereinſtimmung iſt
auch in der That von Wichtigkeit, weil nur durch ſie die
ſonſt unvermeidliche Verwirrung in der Zeitrechnung ver-
hütet werden kann.
Der Monat ſteht, als Zeitabſchnitt, in der Mitte
zwiſchen dem Tag und dem Jahr. Er beruht auf einer
Eintheilung des Jahres in Zwölf Theile, die jedoch von
ungleicher Laͤnge ſind. Sieben derſelben haben 31, Vier
haben 30, Einer in gewöhnlichen Jahren 28, in Schalt-
jahren 29 Tage. Daß man gerade Zwölf Theile, alſo
auch den daraus hervorgehenden Umfang der Monate, an-
genommen hat, beruht allerdings nicht auf bloßer Will-
kühr, ſondern auf der Beachtung des Mondwechſels; je-
doch iſt die Übereinſtimmung mit dieſem nur eine ſehr all-
gemeine und ungenane (d). Bey der Begränzung unſrer
(c) Ideler II. 325—343.
(d) Der aſtronomiſche Monds-
Monat beträgt nämlich genau
29 Tage 12 St. 44′ 3″, trifft
alſo mit keinem unſrer Kalender-
monate genau zuſammen, mit dem
Februar am Wenigſten. Ideler
I. 42 — 44. Eine unveränderte
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |